Feuerbach und Federspiel – oder: Wie an einem Abend die Musik zweimal neu erfunden wird

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Doppelkonzert in der Alten Stallhalle: Teil eins des Abends bestreitet das deutsche Feuerbach Quartett, Teil zwei die sieben Österreicher von Federspiel. Erst Streicher, dann Bläser – und jedes Mal Musik runderneuert in anderem Gewand.

An der Musikhochschule in Nürnberg kennengelernt haben sich die vier jungen Musiker*innen, die seit knapp zehn Jahren das Feuerbach Quartett bilden und in Rottweil mit Ersatzviolinistin anrücken – die versteht ihr Handwerk aber nicht minder als der Rest. Ein klassisches Streichquartett also? Fast, nur dass dieses hier mit Freuden die Hits der eigenen Kindheit zersägt und Rock wie Pop auf Klassik & Co prallen lässt. Ein Kaleidoskop an Klangstückchen, knapp eineinhalb Stunden Show mit witzigen Ansagen und Einlagen bringen das Publikum nicht nur zum Klatschen, sondern auch direkt zum Mitmachen.

Flugs werden drei Freiwillige als Bandergänzung auf die Bühne geholt, die sich an Regenmacher, Reibe und Triangel zum Rest gesellen dürfen. Sie verfeinern übrigens Totos Africa, das an diesem Abend ebenso zur Geltung kommt wie Rammstein, die Beatles, Pippi Langstrumpf und viele andere. „Born to be child“ heißt das aktuelle Programm, ebenso wie das letzte Studioalbum, das die Feuerbacher denn auch so ziemlich von A bis Z in Rottweil darbieten. Da trifft Swing auf Dire Straits, Beethoven auf Steppenwolf, Sacre du Printemps auf A-ha und Michael Jackson auf die Ghostbusters – jeweils launig ein- und höchst gekonnt übergeleitet. Die Klangwelten der Streichinstrumente werden ebenso ausgelotet wie jegliche Verbindungsmöglichkeit von E- und U-Musik mit einer großen Prise Humor.

Die bringt auch die zweite Band des Abends in ihre so zurückhaltenden und doch so treffsicher pointierten Ansagen, um alsbald die Zuhörer in ewige Verzückung zu bannen mit ihrem federleichten und gleichzeitig mächtigem Bläsersound – wenn nicht gerade mehrstimmig gesungen oder gejodelt wird.

Zwischen alpenländischer Folklore, Weltmusik und Filmsoundtrack, Schrammelliedern und Schützentänzen wuseln die Österreicher leichtfüßig und beeindruckend hin und her, weben traditionelle Melodien in ihre ganz eigene symphonische Deutung um, zaubern aus Goldkehlen und Zither, Klarinette sowie allerlei Blech große Klangwerke voll Inbrunst und Dynamik. Viel zu schnell ist ihre Spielzeit nach einer guten Stunde vorbei, wohl niemand im Saal dürfte ein so baldiges Ende dieser kosmischen Klänge herbeigesehnt haben. Es kommt dann doch viel zu rasch, mit einem zarten Schlaflied, so zart wie es nur sieben Bläser mit wunderschönen Phrasierungen und Schattierungen überhaupt hinbekommen können.

Info: Mehr unter www.jazzfest-rottweil.de

Das interessiert diese Woche



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Doppelkonzert in der Alten Stallhalle: Teil eins des Abends bestreitet das deutsche Feuerbach Quartett, Teil zwei die sieben Österreicher von Federspiel. Erst Streicher, dann Bläser – und jedes Mal Musik runderneuert in anderem Gewand.

An der Musikhochschule in Nürnberg kennengelernt haben sich die vier jungen Musiker*innen, die seit knapp zehn Jahren das Feuerbach Quartett bilden und in Rottweil mit Ersatzviolinistin anrücken – die versteht ihr Handwerk aber nicht minder als der Rest. Ein klassisches Streichquartett also? Fast, nur dass dieses hier mit Freuden die Hits der eigenen Kindheit zersägt und Rock wie Pop auf Klassik & Co prallen lässt. Ein Kaleidoskop an Klangstückchen, knapp eineinhalb Stunden Show mit witzigen Ansagen und Einlagen bringen das Publikum nicht nur zum Klatschen, sondern auch direkt zum Mitmachen.

Flugs werden drei Freiwillige als Bandergänzung auf die Bühne geholt, die sich an Regenmacher, Reibe und Triangel zum Rest gesellen dürfen. Sie verfeinern übrigens Totos Africa, das an diesem Abend ebenso zur Geltung kommt wie Rammstein, die Beatles, Pippi Langstrumpf und viele andere. „Born to be child“ heißt das aktuelle Programm, ebenso wie das letzte Studioalbum, das die Feuerbacher denn auch so ziemlich von A bis Z in Rottweil darbieten. Da trifft Swing auf Dire Straits, Beethoven auf Steppenwolf, Sacre du Printemps auf A-ha und Michael Jackson auf die Ghostbusters – jeweils launig ein- und höchst gekonnt übergeleitet. Die Klangwelten der Streichinstrumente werden ebenso ausgelotet wie jegliche Verbindungsmöglichkeit von E- und U-Musik mit einer großen Prise Humor.

Die bringt auch die zweite Band des Abends in ihre so zurückhaltenden und doch so treffsicher pointierten Ansagen, um alsbald die Zuhörer in ewige Verzückung zu bannen mit ihrem federleichten und gleichzeitig mächtigem Bläsersound – wenn nicht gerade mehrstimmig gesungen oder gejodelt wird.

Zwischen alpenländischer Folklore, Weltmusik und Filmsoundtrack, Schrammelliedern und Schützentänzen wuseln die Österreicher leichtfüßig und beeindruckend hin und her, weben traditionelle Melodien in ihre ganz eigene symphonische Deutung um, zaubern aus Goldkehlen und Zither, Klarinette sowie allerlei Blech große Klangwerke voll Inbrunst und Dynamik. Viel zu schnell ist ihre Spielzeit nach einer guten Stunde vorbei, wohl niemand im Saal dürfte ein so baldiges Ende dieser kosmischen Klänge herbeigesehnt haben. Es kommt dann doch viel zu rasch, mit einem zarten Schlaflied, so zart wie es nur sieben Bläser mit wunderschönen Phrasierungen und Schattierungen überhaupt hinbekommen können.

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