Marode Brücken zu erneuern, das ist der Job von Klaus Eger. Er ist Projektleiter beim Straßenbauamt und derzeit zuständig für die Primbrücke bei Göllsdorf. Das allerdings ist dann schon wieder etwas Besonderes: Eine neue Brücke wird im Landkreis maximal einmal im Jahr gebaut, Sanierungen kommen da schon öfter vor.
Und dieses Projekt hat auch noch ungewöhnliche Dimensionen: Die Betonpfeiler, die derzeit mit einer Spezial-Bohrmaschine hergestellt werden, sind anderthalb Meter dick. „Normalerweise haben wir einen Durchmesser von 1,20 Meter“, so Eger. „Da brauchen wir auch länger zum Bohren.“ Auf der Göllsdorfer Seite der Brücke entstehen derzeit vier solcher Pfeiler, gegenüber werden es sechs, insgesamt werden 300 Kubikmeter Beton verarbeitet, dazu kommen 80 Tonnen Bewehrungsstahl.
Überhaupt, dieser Riesenbohrer, der hat die Planer vor echte Herausforderungen gestellt. Er ist zu groß für die Bahnunterführung, also musste er über Wellendingen hertransportiert werden. Aber da er ja auch auf der anderen Seite der Prim zum Einsatz kommt, haben die Arbeiter die noch vorhandene Brücke von unten abgestützt, damit die 72 Tonnen schwere Maschine drübergebracht werden kann. Danach geht es dann an Abriss und Neubau.
Die neue Brücke wird dann um einiges größer als die bisherige: Die hat acht Meter Spannweite, die neue bekommt 15 Meter, was auch mit dem Hochwasserschutz zu tun hat, die Prim bekommt mehr Platz, um unten durchzufließen. Die Fahrbahn wird dann sechseinhalb Meter breit sein, und auf beiden Seiten gibt es Gehwege. Das war bisher ein Problem, es gab keinen Gehweg. „Wir haben dann mehr Sicherheit für Fußgänger“, so Eger. Und natürlich auch für Radfahrer, die derzeit über eine hölzerne Behelfsbrücke nebenan fahren dürfen.
Eger betont, dass beim Rückbau der alten Brücke sehr auf den Gewässerschutz geachtet wird. „Wir haben da hohe Auflagen.“ Auflagen gibt es auch wegen Corona, dies beeinträchtige die Arbeiten aber nicht. „Wir halten den Abstand ein“, und ein zusätzlicher Container wurde von der Baufirma aufgestellt, damit die Arbeiter auch beim Vespern weit genug auseinandersitzen können.
Über das schöne Wetter freue man sich, so der Projektleiter, „aber wir bauen bei jedem Wetter.“ Heißt, schneller geht es deshalb nicht. Aber so oder so will man pünktlich zur Saukirbe im September mit dem 1,4 Millionen-Projekt fertig sein. „Das haben wir den Göllsdorfern versprochen.“ Bleibt nur zu hoffen, dass die dann auch stattfinden darf.