ROTTWEIL/ZIMMERN. Das Eschachtal zwischen Horgen und Eckhof gehört zu den beliebten Naherholungs- und Wandergebieten in der Region. Auch ein Tier hat es für sich entdeckt: der Biber. Zuletzt waren er und seine Artgenossen offenbar besonders hungrig, wie uns von einem Leser zugesandte Bilder zeigen. Da das Tier verständlicherweise weder vor Gemarkungs- noch vor Grundstücksgrenzen Halt macht, haben wir die Gemeindeverwaltung Zimmern und die Stadtverwaltung Rottweil um Stellungnahme gebeten. Sprecher beider Kommunen geben Baumbesitzern Tipps. Außerdem beantwortet eine Sprecherin des Landratsamts unsere Fragen.
Wie kaum eine andere Tierart gestalten Biber ihren Lebensraum. „Durch ihre Aktivitäten werden selbst in vormals eintönigen Flusslandschaften neue Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten geschaffen“, erklärt dazu das Landes-Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Eine veränderte Sichtweise zu grauer Vorzeit: Die Tierart wurde 1846 in Baden-Württemberg ausgerottet, heute ist sie im Land wieder heimisch. Der Biber ist eine besonders streng geschützte Art.
Der bis zu 35 Kilogramm schwere und bis zu einem Meter lange Nager ist laut der Landesanstalt für Umwelt nachts an Land und im Wasser aktiv, verbringt jedoch einen Großteil seines Lebens in Fließ- und Stillgewässern. So etwa bei Rottweil und Zimmern an der Eschach. „Wie kein anderes Tier gestalten Biber ihren Lebensraum aktiv selbst und passen ihn ihren Bedürfnissen an“, erklärt die Landesanstalt. So etwa hebt er den Wasserpegel durch den Bau von Dämmen an, wenn dieser nicht seinen Ansprüchen entspricht. Und er nagt natürlich an Bäumen herum, will an die Rinde kommen, fällt sie zu diesem Zweck.
Der Fachdienst Naturschutz des Landes erklärt:
Biber sind die Baumeister unter den Säugetieren. Sie besitzen die einzigartige Fähigkeit, eine Gewässerlandschaft so zu verändern, dass sie ihnen langfristig Lebensraum bietet. Neben Gehölzfällungen und Dammbau sind auch die Grableistungen der Tiere beträchtlich. Einen Großteil seiner Aktivitäten entfaltet der Biber unter der Erdoberfläche. Hier kann er umfangreiche Gänge und Wohnkessel anlegen. In ihren Revieren legen Biber mehrere voneinander getrennte Gangsysteme an, deren Eingänge immer unterhalb des Mittelwasserspiegels liegen.
Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Fachdienst Naturschutz
Auffallend aktiv, richtiggehend hungrig, ist das Tier derzeit nahe Rottweil und Zimmern. Ganz und teilweise gefällte Bäume säumen die Wanderwege. Das zeigen Bilder eines Lesers eindrucksvoll:


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