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„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“

 Don-Bosco-Kita eröffnet

Im Betrieb ist die neue Don-Bosco-Kita ja schon seit März. Doch die offizielle Eröffnung hat die Stadt gemeinsam mit Architektinnen, Bauhandwerkern, Gemeinderätinnen und insbesondere den Erzieherinnen, Eltern und Kindern am Samstag mit einem “Tag der Offenen Tür“ gefeiert.

Schramberg. Dichtes Gedränge im Foyer am Samstag kurz vor 11 Uhr. Es gibt Sekt und Sekt-Orange. Kinder wuseln zwischen Erwachsenen, Stehtischchen und Stellwänden umher. Pünktlich um 11 stimmen dann die Kindergartenkinder ein Begrüßungslied an: „Schön wird das Fest – schön für dich und mich“. Die Eltern recken ihre Handys und filmen fleißig.

Wo sind denn die Kinder…?
…ah, da. Fotos: him

Zur Begrüßung gibt sich Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr alle Mühe, ein bisschen für Ruhe zu sorgen. Sie verspricht, sich noch kürzer zu fassen und versucht‘s schließlich mit „Bestechung“: „Wenn die Kinder ein bissle ruhiger sind, gibts nachher auch ein Geschenk.“ Der Erfolg war, um mit Gerhard Schröder zu sprechen: „suboptimal“. OK, Eisenlohrs Rede wurde kürzer, der Lärmpegel aber nicht wirklich messbar geringer. Die Geschenke gab es später gleichwohl.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Foto: him

Jedenfalls freute sich Eisenlohr über das „toll gesungene Lied“, die zahlreichen Gäste, das Kita-Team, die vielen Eltern und die Gemeinderätinnen und -Räte. Auch die Architektinnen Kalliopi Gkeka, Franca Poos und Stefan Kamm hieß sie „in diesen wunderschönen Räumen der Kita und des Familienzentrums“ willkommen.

Den Don-Bosco-Kindergarten gebe es bereits seit 1983, städtisch sei er seit 2004. Der Gemeinderat habe beschlossen, den eingeführten Namen beizubehalten. Er gehöre inzwischen zu Schramberg.

Moderner Neubau aus viel Holz. Foto: him

Neubau seit 2021 geplant

Der Altbau sei an seine Grenzen gekommen, der Neubau im Rahmen des Schulcampusprojekts geplant worden. 2021 habe das Architekturbüro Kamm den entsprechenden Wettbewerb gewonnen.

Der Neubau sei im Wesentlichen eine Holzbaukonstruktion und biete Platz für insgesamt 107 Kinder. Das habe geholfen, die Warteliste abzubauen. „Wir können den Rechtsanspruch erfüllen“, freut sich Eisenlohr. Mit dem Familienzentrum möchte die Stadt „wohnortnah den Eltern unter die Arme greifen“, wie Eisenlohr ausführte.

Sie erinnerte nochmal an die Kostensteigerungen und die Pleite mit dem Fensterbauer. Mit Pragmatismus und dem Geschick heimischer Betriebe habe man das überwunden. Dank Holz von der Alb und aus dem Schwarzwald, mit Photovoltaik und Wärmepumpen sei man nachhaltig unterwegs. Die Stadt wolle sich deshalb beim Wettbewerb „beispielhaftes Bauen“ bewerben.

Auf einer tdfel würdigt die Kita alle beteiligten Unternehmen und Planer. Foto: him

 Mit Geduld und Herzblut

Die Leiterin der Kita Manuela Hug sprach von einem besonderen Tag, auf den alle Beteiligten „mit viel Geduld und Herzblut hingearbeitet“ hätten. Die ersten Tage nach dem Einzug im März seien turbulent gewesen. Kinder und Team hätten erst alles entdecken und ausprobieren müssen.

Im Familienzentrum werde man die Eltern begleiten können. Es soll ein Ort zum Austausch und Vernetzen werden, so Hug.

Manuela Hug. Foto: him

Sie dankte allen Beteiligten, besonders den Architekten, der Stadtverwaltung und den Handwerkern dafür, dass das Team mitgestalten und mitplanen durfte. Ein ganz besonderer Dank ging an ihr Team, das trotz aller Probleme der Kita die Treue gehalten habe. Die Kinder forderte sie auf: „Macht das Haus bunt!“

Besondere Räume entstanden

Vor der Schlüsselübergabe freute sich Architekt Kamm über die neue Kita. Sie sei „ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt wird“. Die entstandenen Räume würden den Kindern gerecht, sie seien warm und sicher.

Stefan Kamm. Foto: him

Auch ökologisch seien sie für die nächsten Generationen gestaltet. Aber auch die Ökonomie stimme, versicherte Kamm. Für das Gebäude sei sehr viel Holz verbaut worden. „Wir haben ausgerechnet, es ist das Holz von etwa 1000 Fichten.“ Das Gute, die Bäume wüchsen in 40 Jahren nach. Er wünsche der Kita “viele glückliche Jahre und viele lachende Kinder“.

Mit Blick auf den auch von seinem Büro geplanten Schulcampus in nächster Nähe meinte Kamm: „Ich freue mich auf den Campus, der hoffentlich irgendwann in einem ähnlichen Duktus gebaut werden wird.“

Einfach perfekt

Für die Stadt sprach Jürgen Moosmann von der Abteilung Hochbau. Er erinnerte an Don Bosco, den Namensgeber. Der Turiner Priester habe das Motto gehabt: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“

Jürgen Moosmann. Foto: him

Auch er lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der ausführenden Architektin Poos, den Handwerkern und der Bauverwaltung. Nun sei „das Gebäude fertig – einfach perfekt.“ Dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten sei der Bau nach der Fensterbaupleite doch noch rechtzeitig zum 1. März bezugsfertig gewesen.

Moosmann ist überzeugt, dass die Kita und das Team die Kinder hier bestens auf das Leben vorbereiten werde. Er zitierte noch einmal Don Bosco: „Ich will euch zeitlich und ewig glücklich sehen.“

Im Austausch. Foto: him

Buntes Programm

Nach der obligatorischen Schlüsselübergabe (Kamm: „Selbstverständlich ist der aus Holz!“), lud Oberbürgermeisterin Eisenlohr die Gäste zum Rundgang ein. Im Haus und im Garten hatte das Kita Team mit Helferinnen und Helfern etliche Attraktionen vorbereitet. Vom Kinderschminken über eine Zaubershow, Kaffee- und Kuchen bis hin zum Rino-Eis war vieles geboten.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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