Rottweil. Mehr Aktionen in der Stadt, mehr Atmosphäre. Und mehr Aufenthaltsqualität. Das verspricht sich die Stadt – und verspricht es zugleich den Bürgerinnen und Bürgern – vom Verkehrsversuch 2023. Der wurde am 1. Juli, vor also rund einer Woche, gestartet. Für die Betreiber einer Kneipe könnte er jetzt bereits wieder enden. Umgehend. Sie haben die Nase voll.
Mit dem groß angekündigten Rottweiler Verkehrsversuch will die Stadtverwaltung über einen Zeitraum von gut drei Monaten ermitteln, ob ein Einbahnverkehr am Friedrichsplatz in Verbindung mit einem Ringverkehr in der Innenstadt und weiteren verkehrslenkenden Maßnahmen in den Quartieren zu einer spürbaren Entlastung führt. Und ob so das Ziel einer deutlichen Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erreicht werden kann. Denn: Berechnungen der Verkehrsplaner sehen in einem Ringverkehr die Chance, den Verkehr gleichmäßiger zu verteilen.
So viel zur Theorie und zur seit rund einer Woche laufenden Praxis. Natürlich erntet die Stadtverwaltung Kritik: Von den vielen gelben Linien, die jetzt im Straßenbild aufgetaucht sind, von den Sperrungen fühlen sich einige doch überrumpelt, der breit angelegten Kampagne im Vorfeld zum Trotz. Und es gibt Autofahrerinnen und -fahrer, die sich nun beschweren, dass viel mehr Zeit benötigen als früher, um beispielsweise vom Edeka-Culinara zurück nach Göllsdorf, nach Hause zu kommen.
Rottweil schaffe sich wieder einmal ab, ist ohnehin der Tenor auf Facebook.
Doch nimmt jetzt ein Protest erstmals deutliche Züge an. “Der Umwelt, den Anwohnern, den anliegenden Geschäften und Gastronomien (oberhalb des Schwarzen Tores) zuliebe, sagen wir nach einer Woche des Verkehrsversuchs ein klares NEIN.” Das erklären die Betreiber des Irish Pubs “The Harp” an diesem Montag. Zugleich haben sie ihre Website erweitert. Zwischen Menüpunkten wie “Getränkekarte” und “PubQuiz” erscheint jetzt der Titel “Verkehrsversuch2023“. Dahinter verbirgt sich eine Umfrage. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, ihre Meinung zum Verkehrsversuch 2023 zu hinterlassen. Und zu erklären, was die Stadt besser machen soll.
Parallel läuft die gewissermaßen gleichlautende Umfrage der Stadtverwaltung weiter. Diese ruft auf: “Sagen Sie uns Ihre Meinung zum Verkehrsversuch: Was gefällt Ihnen? Was läuft eher nicht so gut? Was können wir verbessern? … Lassen Sie uns gemeinsam die beste Lösung für Rottweil finden.”
“Nur Nachteile”
Die Wirte des “Harp” erklären sich zu ihrer Forderung nach einem sofortigen Stopp des Verkehrsversuchs so:
Schade ist nur, dass Rottweil die Gastronomie oberhalb des Schwarzen Tores anscheinend total vergessen hat. Denn für uns bedeutet der Verkehrsversuch: mehr Verkehr, mehr Lärm, weniger Aufenthaltsqualität und weniger Gäste auf unserer Terrasse durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Erschwertes Auffinden unserer Gaststätten für Touristen und Auswärtige, die sich nicht auskennen. Wir haben keine Bäume bekommen, keine erweiterten Terrassen. Am Friedrichsplatz waren es vorher schon einige Meter bis zur Straße von den Terrassen aus. Bei der Gastronomie in der Waldtorstraße fahren die Autos wenige cm an unseren Gästen vorbei. Dort lädt bald nichts mehr zum Verweilen ein. Für uns ergeben sich NUR Nachteile aus dem Verkehrsversuch.
Viel Zustimmung erhalten die Leute vom “Harp” dafür bislang nicht – jedenfalls keine sichtbare. Wie viele Menschen mit welchem Tenor an der Umfrage teilnehmen, ist unklar.
Unklar ist auch – noch – wie die Rückmeldungen an die Stadtverwaltung sind. Diese bat sich vergangenen Freitag noch ein paar Tage Zeit aus, um die neue Verkehrsführung und ihre Auswirkungen testen zu können. Auf die Leute von der Verwaltung prallt auch einiges ein. Wie die NRWZ erfuhr, soll es bereits am Samstag, 1. Juli, dem Starttag des Versuchs, Kritik gegeben haben. Ein Einzelhändler habe bereits zwei Stunden nach Einrichtung der ersten Einbahnstraße gewusst, dass er fortan nur noch den halben Umsatz machen werde, wenn die Autos nur in einer Richtung an seinem Laden vorbeikommen. Auch er, der Händler, soll gebeten worden sein, doch etwas zuzuwarten mit seinem Urteil.
Und vom Friedrichsplatz, wo alles doch jetzt schöner und besser sein soll, kommt außerdem Kritik. Der Betreiber eines dortigen Dönerladens erklärt, es sei noch weniger los als zuvor. Aber immerhin wolle er die kommenden Wochen beobachten und dann berichten.
Der Einzelhandel, teils zusammengeschlossen im GHV, wollte ebenfalls die Auswirkungen des Verkehrsversuchs beobachten. Heute, Montagabend, wolle man zunächst im kleineren Kreis zusammensitzen und ein Stimmungsbild einholen, hieß es auf Nachfrage der NRWZ. Morgen wolle man sich damit melden.
Also ich bin auch nicht froh ,, über das alles aber wenn ich höre die Bars haben wenig Umsatz ..oder man könne nicht draußen sitzen…als ich heute abend vorbei fuhr ..war alles voller leute ..ich hatte eher den Eindruck mehr als sonst..
dan ist mir aufgefallen das geschäfte im Internet luft ablassen , aber auf Demo s sich zeigen ..nein nein man könnte ja falsch verstanden werden..
Und dann noch zuletzt an die Bars in rottweil ,, wenn euch der Umsatz nicht reicht dann macht doch Sonntags auf und Samstags abend wieder auf ..ich treffe so viele menschen die mich fragen wo kann mann den hin in Rottweil ..Beispiel essen oder Cafe Kuchen ..fehl anzeigen ..ich könnte nicht einmalig ein tip abgeben..
Außer die vino Bar italia neben camel eck super ..5 Sterne denn Rest kann man vergessen.
Und zum Thema Straßen Führung…ihr da oben
verdient ein sau Geld dann überlegt ihr wie man es besser mache könnte ..nicht die Bürger mit einbinden damit man sagen kann das wollte der Bürger so ..schöne Taktik..
Meine Meinung ..alle Straßen auf ..egal wie ..so kommt wieder Leben ins Dorf…und vor allem
weniger Strafzettel..und mehr Fläche öffnen für parker.
weil ich persönlich laufe nicht in denn Ort.
Auch 9 Tage nach Start fahren minütlich Autofahrer falsch herum in die Einbahnstraße. Kontrolle? Natürlich keine.
Da fühlt man sich dann doppelt verarscht, wenn man den doppelt so langen Weg außen herum fährt und einem die Illegalen entgegen kommen.
Aber die Stadt will ja ganz bewusst nicht kontrollieren und ahnden.
An der Ecke Schramberger/Zwinger das gleiche Bild: Großflächig Halteverbot, aber Alt-Stadtrat (Name von der Red. gelöscht) parkt sein hippes E-Auto tagtäglich auf dem städtischen Gehweg(!) und seine Nachbarn parken selbstbewusst die gezackte Halteverbotsfläche direkt daneben zu. Permanent. Ordnungsamt? Strafzettel? Abschleppen? Ha. Ha. Ha.
Aber davon liest man in den tollen städtischen Meldungen irgendwie nichts.