„Unermüdlich, hilfsbereit und uneigennützig“ – Bundesverdienstkreuz an Rainer Müller verliehen

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Große Ehre für einen großen Bürger Rottweils: Stadtbrandmeister a.D. Rainer Müller hat aus ministerialen Händen am Freitag das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Dies, für seinen jahrzehntelangen unermüdlichen und uneigennützigen Einsatz für die Gesellschaft, wie es hieß.

Das vollendet vorerst eine lange Laufbahn – in der Feuerwehr, aber auch in der städtischen Gemeinschaft Rottweils und darüber hinaus. Neben vielen anderen hochrangigen Auszeichnungen, darunter das Deutsche Feuerwehrkreuz in Gold, hat Rainer Müller im Kreise seiner Familie und geladener Gäste am Freitag das sogenannte Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Das Bundesverdienstkreuz. Ein Termin, der schon vor eineinhalb Jahren hätte stattfinden sollen, dann verschoben wurde, coronabedingt, wie so vieles. Der nun aber an einem strahlenden Herbsttag stattfinden konnte.

Mehr als 8000 Einsatze, davon mehr als 5000 als verantwortlicher Kommandant – die Zahlen nannte die Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges (bei der Müller, der verschmitzte, sich anschließend bedankte, dass sie eigens aus Stuttgart angereist sei zur Verleihung). Das sei ein Engagement für die Feuerwehr, das weit über das übliche Maß hinausgehe. Und dem schlicht großer Dank gebühre.

1950 geboren, habe er sich früh mit dem an sich gutartigen Virus Feuerwehr infiziert, erzählte Müller selbst seinem Publikum – etwa die Stadtspitze mit Oberbürgermeister Ralf Broß, Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff, die Politik mit dem FDP-Landtagsangeordneten Daniel Karrais, Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, die Feuerwehrspitze mit dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Rottweil, Jürgen Eberhardt, Kreisalterswehrobmann Wolfgang Hofstetter und vielen weiteren, Stadträte und Weggefährten. Darunter übrigens auch Kreisbrandmeister a.D. Mario Rumpf, der Müller als Freund bezeichnet – und der ihn im Gespräch mit der NRWZ lächelnd bezichtigt, persönlich dafür verantwortlich zu sein, dass er als Böblinger seinerzeit in Rottweil den Job des Kreisbrandmeisters übernommen habe. Es habe da einen Anruf gegeben, dann eine gemeinsame Kaffeerunde, dann einen Spaziergang durch die Rottweiler historische Innenstadt …

Jedenfalls: früh mit dem Feuerwehrvirus infiziert, das war Rainer Müller. Bereits mit 15, 1965, war er mitverantwortlich für die Gründung der Jugendfeuerwehr. Und er blieb dieser Organisation treu bis hinauf zum Stadtbrandmeister, der Tag und Nacht einsatzbereit war, auch mal nur den Schlafanzug unter der Einsatzkleidung trug, wenn es nachts mal wieder schnell gehen musste. Wie heute seine Söhne Frank und Bernd, ersterer ist nun selbst Stadtbrandmeister. Übrigens: Ein Job, der nach Kompetenz vergeben werde und nicht nach dem Prinzip der Erbfolge, wie Oberbürgermeister Broß in seiner Laudatio anmerkte. Um genau zu sein: Das Feuerwehrvirus ist vererbbar. Nicht der Job des Kommandanten.

Müller gehöre zu den Menschen, „die sich ehrenamtlich engagieren, über Jahre hinweg ihr Herz in eine Sache einbringen“, so Broß. Diese Menschen hätten es schlicht verdient, geehrt zu werden.

Der Geehrte selbst, wiederum typisch für ihn, verwies lächelnd darauf, dass das Verdienstkreuz eigentlich seiner Frau Gerlinde gebühre, weil sie in den 49 Jahren ihrer Ehe sich immer um alles Familiäre gekümmert habe, während er wieder mal weg war. Da Gerlinde aber keine Uniform besitze, trage er, Müller, den Orden eben für sie. Ein Kuss gab’s dann aber. Und Blumen.

Rainer Müller.

„Ich trage den Verdienstorden mit Dankbarkeit“, so Müller, der die Auszeichnung auch „allen Feuerwehrleuten im Landkreis und den Rottweiler Bürgern“ widmete.

Zuvor hatte Ministerin Gentges Müller natürlich Müllers Leistungen gepriesen. Eine sei besonders hervorgehoben: Nachdem Anfang April 2009 die Erde in Rottweils Partnerstadt L’Aquila gebebt hatte, 300 Menschen starben, war nur 72 Stunden später ein Hilfskonvoi startbereit. Vorneweg: Rainer Müller im damaligen Kommando-Audi des Stadtbrandmeisters und neben ihm der unvergessene Bürgermeister Werner Guhl. Sie beide kümmerten sich persönlich darum, dass die Hilfe nach L’Aquila kam. Er sei eben immer einer gewesen, der Rainer Müller, der über den Tellerrand hinaus habe schauen können.

Hilfsbereit und uneigennützig, so sei er, sagte Gentges. Und, direkt an Müller gewandt: „Ohne Menschen wie Sie wäre unser Land um Vieles ärmer.“

Sodann trug sich der frisch Geehrte ins Goldene Buch der Stadt Rottweil ein – für das er seit 30 Jahren verantwortlich zeichnet, da Müller die Kunst der Kaligrafie beherrscht. Und Gentges wusste zu berichten, dass auch Müllers kleine Bücher im Pixi-Format in Stuttgart gut ankämen, sie solle von ihrem Staatssekretär herzliche Grüße ausrichten, dessen Kinder würden sie lieben,

Das interessiert diese Woche



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Große Ehre für einen großen Bürger Rottweils: Stadtbrandmeister a.D. Rainer Müller hat aus ministerialen Händen am Freitag das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Dies, für seinen jahrzehntelangen unermüdlichen und uneigennützigen Einsatz für die Gesellschaft, wie es hieß.

Das vollendet vorerst eine lange Laufbahn – in der Feuerwehr, aber auch in der städtischen Gemeinschaft Rottweils und darüber hinaus. Neben vielen anderen hochrangigen Auszeichnungen, darunter das Deutsche Feuerwehrkreuz in Gold, hat Rainer Müller im Kreise seiner Familie und geladener Gäste am Freitag das sogenannte Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Das Bundesverdienstkreuz. Ein Termin, der schon vor eineinhalb Jahren hätte stattfinden sollen, dann verschoben wurde, coronabedingt, wie so vieles. Der nun aber an einem strahlenden Herbsttag stattfinden konnte.

Mehr als 8000 Einsatze, davon mehr als 5000 als verantwortlicher Kommandant – die Zahlen nannte die Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges (bei der Müller, der verschmitzte, sich anschließend bedankte, dass sie eigens aus Stuttgart angereist sei zur Verleihung). Das sei ein Engagement für die Feuerwehr, das weit über das übliche Maß hinausgehe. Und dem schlicht großer Dank gebühre.

1950 geboren, habe er sich früh mit dem an sich gutartigen Virus Feuerwehr infiziert, erzählte Müller selbst seinem Publikum – etwa die Stadtspitze mit Oberbürgermeister Ralf Broß, Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff, die Politik mit dem FDP-Landtagsangeordneten Daniel Karrais, Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel, die Feuerwehrspitze mit dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Rottweil, Jürgen Eberhardt, Kreisalterswehrobmann Wolfgang Hofstetter und vielen weiteren, Stadträte und Weggefährten. Darunter übrigens auch Kreisbrandmeister a.D. Mario Rumpf, der Müller als Freund bezeichnet – und der ihn im Gespräch mit der NRWZ lächelnd bezichtigt, persönlich dafür verantwortlich zu sein, dass er als Böblinger seinerzeit in Rottweil den Job des Kreisbrandmeisters übernommen habe. Es habe da einen Anruf gegeben, dann eine gemeinsame Kaffeerunde, dann einen Spaziergang durch die Rottweiler historische Innenstadt …

Jedenfalls: früh mit dem Feuerwehrvirus infiziert, das war Rainer Müller. Bereits mit 15, 1965, war er mitverantwortlich für die Gründung der Jugendfeuerwehr. Und er blieb dieser Organisation treu bis hinauf zum Stadtbrandmeister, der Tag und Nacht einsatzbereit war, auch mal nur den Schlafanzug unter der Einsatzkleidung trug, wenn es nachts mal wieder schnell gehen musste. Wie heute seine Söhne Frank und Bernd, ersterer ist nun selbst Stadtbrandmeister. Übrigens: Ein Job, der nach Kompetenz vergeben werde und nicht nach dem Prinzip der Erbfolge, wie Oberbürgermeister Broß in seiner Laudatio anmerkte. Um genau zu sein: Das Feuerwehrvirus ist vererbbar. Nicht der Job des Kommandanten.

Müller gehöre zu den Menschen, „die sich ehrenamtlich engagieren, über Jahre hinweg ihr Herz in eine Sache einbringen“, so Broß. Diese Menschen hätten es schlicht verdient, geehrt zu werden.

Der Geehrte selbst, wiederum typisch für ihn, verwies lächelnd darauf, dass das Verdienstkreuz eigentlich seiner Frau Gerlinde gebühre, weil sie in den 49 Jahren ihrer Ehe sich immer um alles Familiäre gekümmert habe, während er wieder mal weg war. Da Gerlinde aber keine Uniform besitze, trage er, Müller, den Orden eben für sie. Ein Kuss gab’s dann aber. Und Blumen.

Rainer Müller.

„Ich trage den Verdienstorden mit Dankbarkeit“, so Müller, der die Auszeichnung auch „allen Feuerwehrleuten im Landkreis und den Rottweiler Bürgern“ widmete.

Zuvor hatte Ministerin Gentges Müller natürlich Müllers Leistungen gepriesen. Eine sei besonders hervorgehoben: Nachdem Anfang April 2009 die Erde in Rottweils Partnerstadt L’Aquila gebebt hatte, 300 Menschen starben, war nur 72 Stunden später ein Hilfskonvoi startbereit. Vorneweg: Rainer Müller im damaligen Kommando-Audi des Stadtbrandmeisters und neben ihm der unvergessene Bürgermeister Werner Guhl. Sie beide kümmerten sich persönlich darum, dass die Hilfe nach L’Aquila kam. Er sei eben immer einer gewesen, der Rainer Müller, der über den Tellerrand hinaus habe schauen können.

Hilfsbereit und uneigennützig, so sei er, sagte Gentges. Und, direkt an Müller gewandt: „Ohne Menschen wie Sie wäre unser Land um Vieles ärmer.“

Sodann trug sich der frisch Geehrte ins Goldene Buch der Stadt Rottweil ein – für das er seit 30 Jahren verantwortlich zeichnet, da Müller die Kunst der Kaligrafie beherrscht. Und Gentges wusste zu berichten, dass auch Müllers kleine Bücher im Pixi-Format in Stuttgart gut ankämen, sie solle von ihrem Staatssekretär herzliche Grüße ausrichten, dessen Kinder würden sie lieben,

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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.