Verein Ehemalige Synagoge Rottweil trauert um Wolfgang Braun

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Der Verein Ehemalige Synagoge Rottweil trauert um Wolfgang Braun. Mit ihm verliert er einen langjährigen und überaus engagierten Wegbegleiter und Mitstreiter, an den man sich immer mit sehr viel Dankbarkeit erinnern wird.

Rottweil. Von Anfang an war er dabei, und da muss man bis in die Neunzigerjahre zurückgehen. Schwerpunktmäßig ging es zunächst um das Projekt ehemalige Synagoge in der Kameralamtsgasse. Wie kann man aus diesem von den Stadtjugendring-Sanierern nahezu authentisch restaurierten einstigen Betsaal der zweiten jüdischen Gemeinde in Rottweil wieder einen Raum gestalten, der für ein würdiges Andenken an diese im Novemberpogrom von 1938 zerstörte Gemeinde genutzt wird.

Es brauchte lange, aber das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Heute wird der Raum nicht nur zu Sprachkursen der Volkshochschule für Migranten genutzt, sondern steht auch dem Verein Ehemalige Synagoge für Veranstaltungen und Führungen zur Verfügung. Es ist gut, dass Wolfgang Braun, der diese Geschichte mit viel innerer Beteiligung, aber auch mit Rat und Tat mitgestaltete, das noch erleben durfte.

Eine Geschichte, die mit einem engagierten Arbeitskreis begann und sich seit 2013 als eingetragener Verein fortsetzte. Immer mit dabei Wolfgang Braun: Es ging um Recherchearbeiten, um Kontakte zu den Nachkommen der zweiten jüdischen Gemeinde, um ein gutes Verhältnis zur neuen, dritten Israelitischen Kultusgemeinde, um die Gestaltung von Ausstellungen und um Veranstaltungen, nicht zuletzt um das Ringen und den Einsatz gegen
Antisemitismus. Bei all diesen Aufgaben übernahm er bis zuletzt auch Verantwortung im Vorstand des Vereins.

Wolfgang Braun wurde 1939 geboren. Für die Verbrechen des Nationalsozialismus trägt er keine Schuld. Und doch war es ihm ein inneres Anliegen, auch ganz persönlich im Sinne eines Sühnezeichens einen Friedensbeitrag zu leisten. So machte er sich als junger Mensch 1963 auf und arbeitete ein Jahr im Kibbuz Kfar HaChoresch im Norden von Israel. Da gab es zum Schluss eine Begegnung, die er niemals vergaß. Ein älterer Mitkibbuznik, der den Holcaust überlebt hatte, verabschiedete sich auf Deutsch von ihm. Für diesen Israeli, der nie wieder Deutsch sprechen wollte, waren es zum ersten Mal wieder deutsche Worte.

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Der Verein Ehemalige Synagoge Rottweil trauert um Wolfgang Braun. Mit ihm verliert er einen langjährigen und überaus engagierten Wegbegleiter und Mitstreiter, an den man sich immer mit sehr viel Dankbarkeit erinnern wird.

Rottweil. Von Anfang an war er dabei, und da muss man bis in die Neunzigerjahre zurückgehen. Schwerpunktmäßig ging es zunächst um das Projekt ehemalige Synagoge in der Kameralamtsgasse. Wie kann man aus diesem von den Stadtjugendring-Sanierern nahezu authentisch restaurierten einstigen Betsaal der zweiten jüdischen Gemeinde in Rottweil wieder einen Raum gestalten, der für ein würdiges Andenken an diese im Novemberpogrom von 1938 zerstörte Gemeinde genutzt wird.

Es brauchte lange, aber das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Heute wird der Raum nicht nur zu Sprachkursen der Volkshochschule für Migranten genutzt, sondern steht auch dem Verein Ehemalige Synagoge für Veranstaltungen und Führungen zur Verfügung. Es ist gut, dass Wolfgang Braun, der diese Geschichte mit viel innerer Beteiligung, aber auch mit Rat und Tat mitgestaltete, das noch erleben durfte.

Eine Geschichte, die mit einem engagierten Arbeitskreis begann und sich seit 2013 als eingetragener Verein fortsetzte. Immer mit dabei Wolfgang Braun: Es ging um Recherchearbeiten, um Kontakte zu den Nachkommen der zweiten jüdischen Gemeinde, um ein gutes Verhältnis zur neuen, dritten Israelitischen Kultusgemeinde, um die Gestaltung von Ausstellungen und um Veranstaltungen, nicht zuletzt um das Ringen und den Einsatz gegen
Antisemitismus. Bei all diesen Aufgaben übernahm er bis zuletzt auch Verantwortung im Vorstand des Vereins.

Wolfgang Braun wurde 1939 geboren. Für die Verbrechen des Nationalsozialismus trägt er keine Schuld. Und doch war es ihm ein inneres Anliegen, auch ganz persönlich im Sinne eines Sühnezeichens einen Friedensbeitrag zu leisten. So machte er sich als junger Mensch 1963 auf und arbeitete ein Jahr im Kibbuz Kfar HaChoresch im Norden von Israel. Da gab es zum Schluss eine Begegnung, die er niemals vergaß. Ein älterer Mitkibbuznik, der den Holcaust überlebt hatte, verabschiedete sich auf Deutsch von ihm. Für diesen Israeli, der nie wieder Deutsch sprechen wollte, waren es zum ersten Mal wieder deutsche Worte.

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Pressemitteilung (pm)
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