Von Klamauk bis kongenial: ein Ausflug nach Helgeland.

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Darauf haben alle zwei Jahre gewartet: Zum Bersten voll die Halle, Zusatzbestuhlung, die Temperatur steigt, der Sauerstoffgehalt sinkt: So ist das, wenn Helge Schneider zum Jazzfest kommt. Und einen Abend zelebriert mit seinen Mitstreitern voller Alltagsbeobachtungen, Albernheiten und eingestreuten Musikperlen. Einfach helgenial.

Die Bühne: Ein Sammelsurium an Allerlei, Instrumenten, Zutaten, Requisiten, was es halt so braucht für Volkstheater mit Volksmusik. Stoisch gelassen und selbstredend musikalisch versiert an der Gitarre Sandro Giampetro, im Hintergrund, als Aushilfsbutler und Bassmusiker gefragt, Koch Bodo. „Ein Mann und seine Gitarre“ heißt das aktuelle Programm des Ausnahmekünstlers Helge Schneider, der seit den siebziger Jahren Deutschlands Bühnen heimsucht, allein für die aktuelle Tour sind 54 Veranstaltungen aufgeschient.

Was der Mann aus Mülheim an seinen Abenden zusammenbraut, ist ein bestens durchgeplantes Gemisch aus Slapstick, Ruhrpott-Comedy, Binsen- und Bardenweisheiten, changierend zwischen Klimbim und Dampfhammerhumor, der ob seiner grotesken Überzeichnung auch so ziemlich garantiert funktioniert und die Halle konstant zum Jubeln, Lachen, Ächzen bringt.

Wer Helge nicht mag, und gewiss polarisiert er, der ist ohnehin nicht mit von der Partie. Alle anderen in „äh, Schäferhund? Ah, Rottweil – na, ich hätte ja auch Dackelhausen sagen können“ freuen sich über zwei Sets, die weniger Musik als ellenlange Ansagen bieten, Humor aus Vielfachredundanz erzeugen und so running gags in running gags hineintackern, bis sich Helge dann doch wieder ans Klavier, Vibraphon oder Schlagzeug setzt und am besten noch nebenbei Trompete bläst.

Das kann er übrigens auch alles, und wirklich gut. Zwischen Blues, Swing und Jazz sowie diesem und jenem changierend, kommt doch so einiges an Liedwerk zur Geltung – was halt bei Helge Schneider so Liedwerk zu sein hat. Und, logisch, ohne „Katzenklo“ als Zugabe geht es nicht. Dann ist aber auch wirklich Schluss, allen Zugaberufen zum Trotz. Kehraus kurz nach halb elf, das Licht am Merchandisingstand geht an. Ob mit oder ohne Schneider-Zubehör: Von diesem Abend wird manch ein Zuschauer noch lang erzählen.

Info: Mehr unter www.jazzfest-rottweil.de

Das interessiert diese Woche



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Darauf haben alle zwei Jahre gewartet: Zum Bersten voll die Halle, Zusatzbestuhlung, die Temperatur steigt, der Sauerstoffgehalt sinkt: So ist das, wenn Helge Schneider zum Jazzfest kommt. Und einen Abend zelebriert mit seinen Mitstreitern voller Alltagsbeobachtungen, Albernheiten und eingestreuten Musikperlen. Einfach helgenial.

Die Bühne: Ein Sammelsurium an Allerlei, Instrumenten, Zutaten, Requisiten, was es halt so braucht für Volkstheater mit Volksmusik. Stoisch gelassen und selbstredend musikalisch versiert an der Gitarre Sandro Giampetro, im Hintergrund, als Aushilfsbutler und Bassmusiker gefragt, Koch Bodo. „Ein Mann und seine Gitarre“ heißt das aktuelle Programm des Ausnahmekünstlers Helge Schneider, der seit den siebziger Jahren Deutschlands Bühnen heimsucht, allein für die aktuelle Tour sind 54 Veranstaltungen aufgeschient.

Was der Mann aus Mülheim an seinen Abenden zusammenbraut, ist ein bestens durchgeplantes Gemisch aus Slapstick, Ruhrpott-Comedy, Binsen- und Bardenweisheiten, changierend zwischen Klimbim und Dampfhammerhumor, der ob seiner grotesken Überzeichnung auch so ziemlich garantiert funktioniert und die Halle konstant zum Jubeln, Lachen, Ächzen bringt.

Wer Helge nicht mag, und gewiss polarisiert er, der ist ohnehin nicht mit von der Partie. Alle anderen in „äh, Schäferhund? Ah, Rottweil – na, ich hätte ja auch Dackelhausen sagen können“ freuen sich über zwei Sets, die weniger Musik als ellenlange Ansagen bieten, Humor aus Vielfachredundanz erzeugen und so running gags in running gags hineintackern, bis sich Helge dann doch wieder ans Klavier, Vibraphon oder Schlagzeug setzt und am besten noch nebenbei Trompete bläst.

Das kann er übrigens auch alles, und wirklich gut. Zwischen Blues, Swing und Jazz sowie diesem und jenem changierend, kommt doch so einiges an Liedwerk zur Geltung – was halt bei Helge Schneider so Liedwerk zu sein hat. Und, logisch, ohne „Katzenklo“ als Zugabe geht es nicht. Dann ist aber auch wirklich Schluss, allen Zugaberufen zum Trotz. Kehraus kurz nach halb elf, das Licht am Merchandisingstand geht an. Ob mit oder ohne Schneider-Zubehör: Von diesem Abend wird manch ein Zuschauer noch lang erzählen.

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