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Dank Schramberger Schützenhilfe: Schiedmayer-Platz in Stuttgart eingeweiht

Seit Montag gibt es in Stuttgart einen Johann-Lorenz-Schiedmayer-Platz. Er erinnert an den Klavierbauer, Fabrikanten und Mäzen Schiedmayer und dessen große Fabrik an dieser Stelle in Stuttgart. Dass es zu dieser Namensgebung kam, daran hat ein prominenter Schramberger seinen Anteil.

Stuttgart/Schramberg. Elianne Schiedmayer, die Eigentümerin der heute noch existierenden Firma Schiedmayer hat sich seit 2012 vergebens bemüht, die Stuttgarter davon zu überzeugen, dass es gut wäre diesen kleinen Platz nach dem Firmengründer zu benennen.

Die Klavierfabrik Schiedmayer in Stuttgart im Jahr 1909

Doch vor einem Jahr war das Kuratorium der Denkmalstiftung Baden-Württemberg nach Schramberg auf Gut Berneck zu einer Sitzung zusammengekommen. Dabei war auch die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi. Hausherr Dr. Hans-Jochem Steim hat bekanntlich eine Schiedmayer Scheola-Orgel-Harmonium-Celesta erworben und aufwändig restaurieren und spielbar machen lassen Hier zu hören und zu sehen. Aus Anlass des Besuchs der Denkmalfachleute war der Orgelrestaurator Matthias Müller gekommen, um das außergewöhnliche Instrument vorzustellen.

Im Mai 2024 tagte das Kuratorium der Stiftung Denkmalschutz in Gut Berneck. Links Hausherr Hans-Jochem Steim und Elianne Schiedmayer sowie die Schiedmayer Scheola . Archiv-Foto: him

Appell an die Politik

Aber auch die Witwe von Johann Georg Schiedmayer war gekommen. Sie hatte das Unternehmen nach dem Tod ihres Mannes 1992 übernommen und führt den inzwischen in Wendlingen angesiedelten Betrieb bis heute. Sie nahm die Gelegenheit beim Schopf und redete den anwesenden Politikerinnen und Politikern ins Gewissen. Man möge doch dafür sorgen, dass der bisher Platz namenlose Platz nach ihrem Urahn benannt werde.

Offenbar von der Persönlichkeit von Elianne Schiedmayer, dem Ambiente von Gut Berneck und Hausherr Steim beeindruckt haben die Kuratoriumsmitglieder es tatsächlich geschafft, die entsprechenden Kreise von der Idee zu überzeugen.

Der erste Bürgermeister mit vollem Körpereinsatz.

Bei einer kleinen Feier haben Vertreterinnen aus dem Landtag, der Stadt Stuttgart zusammen mit Elianne Schiedmayer und Hans-Jochem Steim die Enthüllung des Namensschilds gefeiert. Gekommen waren die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, der Fraktionssprecher der Grünen Andreas Schwarz, die Karlsruher Abgeordnete Barbara Säbel (sie war auf Gut Berneck dabei gewesen) und Stuttgarts Erster Bürgermeister Fabian Mayer.

Info: Die Schiedmayer-Fabrik war im zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden. Einen Wiederaufbau wollte man in Stuttgart aber nicht. Ab Sommer 1965 sollte an der Konrad Adenauer-Straße, der früheren Neckarstraße, eine Kulturmeile entstehen. An dieser Stelle baute man das das Haus der Geschichte, die Musikhochschule, das Haus der Abgeordneten und die Württembergische Landesbibliothek.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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