Fußgängerbrücke beim St. Mariawehr verspätet sich
Transportschwierigkeiten

Schon als man sie beschlossen hat, gab’s eine Verzögerung. Und jetzt beim Einbau verschiebt sich der Termin erneut: Die Rede ist von der neuen Brücke beim St. Mariawehr. Vor einem Jahr hatte eine neue Kostenschätzung Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr veranlasst, das Thema kurzfristig von der Tagesordnung zu nehmen. Jetzt hat eine Firma Probleme den Schwertransport zu organisieren.
Schramberg. Im Mai 2024 hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) beschlossen, die bisherige Brücke durch einen neuen Fußgängersteg zu ersetzen. Die alte Brücke wies „so gravierende Schäden“ auf, dass Fahrzeuge schon länger nicht mehr drüberfahren durften. Ohne Fußgängerbrücke machen aber auch die 27 Parkplätze beim Tunneleingang keinen Sinn. Dorthin darf man nämlich nur über die Brücke, denn „ein direktes Begehen der Landesstraße ist verboten“, wie damals Tiefbauleiter Konrad Ginter erklärte.

Zu hohe Kosten führen zu Umplanung
Ursprünglich wollte die Stadt wieder eine befahrbare Brücke. Doch die hätte fast eine halbe Million Euro gekostet. Im Haushalt waren lediglich 300.000 Euro vorgesehen. In einer neuen Planung soll stattdessen ein 1,60 Meter breiter Aluminiumfußsteg her. Der würde etwa 290.000 Euro kosten, schätzten die Planer damals. Wenn es gut laufe, könnte die Brücke noch 2024 aufgestellt werden, sagte Ginter im AUT.

Es ist wohl nicht so gut gelaufen, denn 2024 wurde es nichts. Aber Ende März begann der Abbruch der alten Brücke. Im April hat eine Baufirma die Brücke dann komplett entfernt und an beiden Seiten die Fundamente für die neue Brücke gegossen. Fehlt nur noch der Alu-Steg.
„Am 30. April, voraussichtlich vor 9 Uhr, wird die neue Brücke an der Schiltachstraße angeliefert und eingehoben“, hatte am 23. April die Stadt angekündigt. Wenige Tage später hat man den Termin um eine Woche verschieben müssen: „Leider verzögert sich die Anlieferung der Brücke um eine Woche und findet nun voraussichtlich am 7. Mai zwischen 8 und 11 Uhr statt.“
Schwertransporte haben’s schwer
Konrad Ginter, der Leiter der Abteilung Tiefbau, erklärt auf Nachfrage der NRWZ, weshalb die Brücke später kommt. „Wie ich inzwischen erfahren habe, hängt die verzögerte Lieferung einzig damit zusammen, dass es der Firma aus Frankreich nicht rechtzeitig möglich war, den Schwertransport beziehungsweise hier insbesondere die Begleitung des Schwertransports mittels Polizeistreifen zu organisieren.“

Solche Schwertransporte und die Begleitung erweisen sich zunehmend auch als wirtschaftliches Hemmnis. Nicht nur Windkraftanlagen-Bauer klagen über den Mangel an Fachleuten, die solche Transporte fahren und begleiten. Auch Hersteller großer Maschinen berichten, dass es immer häufiger zu Zeitverzögerungen und damit höheren Kosten kommt, weil es bei der Transportlogistik und der Begleitung hakt.

Auch bei der Schramberger Brücke ist das so, wie Konrad Ginter bei einem weiteren Punkt verdeutlicht: „Da die Polizeibegleitung jeweils an den Grenzen der zuständigen Reviere wechseln muss, Grenze zu Deutschland, Kehl, Offenburg, Rottweil ist die Organisation hier nicht ganz einfach.“