Glyphosat im Trinkwasser?

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Das Thema beschäftigt die Menschen: Ist unser Trinkwasser durch Glyphosat belastet? Der umstrittene Unkrautvernichter steht im Verdacht, Krebs verursachen zu können.

Unter „Verschiedenes“ wollte Stadtrat Franz Rapp (Freie Liste) in der Sitzung des Verwaltungsausschusses wissen, ob die Stadt  Glyphosat noch anwende. Oberbürgermeister Thomas Herzog entgegnete, seines Wissens  verwende die Stadtgärtnerei oder der Bauhof schon lange  dieses Herbizid nicht mehr.

Edgar Reutter (SPD/Buntspecht) nutzte die Vorlage und fragte, ob denn das Schramberger Trinkwasser belastet sei. Herzog verwies auf die Stadtwerke, die für das Trinkwasser zuständig seien, versprach aber, sich zu erkundigen. ÖDP-Stadtrat Bernd Richter wollte weiter wissen, ob denn in den Pachtverträgen für städtische Grundstücke ein Glyphosat-Verbot enthalten sei.  Da sah sich Herzog überfragt, versprach aber nachzuschauen. Er verwies darauf, dass das Mittel nicht verboten ist und ein Verbot auf städtischen Pachtflächen nur schwer zu überprüfen wäre.

Glyphosat im Trinkwasser? Wenig wahrscheinlich

Zum Thema Grund-Wasser und Glyphosat hat die NRWZ den Chef der Stadtwerke Peter Kälble um Auskunft gebeten. Dieser schreibt: „Wir haben bisher unser Trinkwasser nicht explizit daraufhin untersuchen lassen.“ Das Glyphosat-Problem trete überwiegend dort auf, wo die Felder überdüngt würden, etwa in der Rheinebene. Außerdem deckten die Stadtwerke ihren Trinkwasserbedarf über die Wasserversorgung Kleine Kinzig und eigene Quellen zu etwa 70 Prozent.

Dennoch hätten die Stadtwerke ihr Labor angefragt, was eine zusätzliche Analyse kostet, um den Nachweis zu haben, dass wohl kein Glyphosat im Trinkwasser zu finden ist. Eine solche Analyse sei allerdings „nach der Trinkwasserverordnung nicht gefordert“, so Kälble abschließend.

Das „Infoportal Glyphosat“, herausgegeben von Glyphosatherstellern, schreibt, die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) gehe davon aus, dass Glyphosat und AMPA, ein Gift, das beim Abbau entsteht „die Trinkwasserqualität nicht beeinträchtigen und sieht daher auch keine Notwendigkeit, verbindliche Trinkwasser-Richtwerte für diese Substanzen einzuführen“.

Die Tierärztin Steffi Ober  sieht das sehr viel kritischer: „Bei leichten Böden kann es zu direkten Auswaschungen und Verlagerungen ins Trinkwasser kommen“, schreibt sie auf www.ugb.de. In Dänemark und in den USA seien hohe Glyphosat-Werte im Trinkwasser gemessen worden.

Die TAZ berichtete im vergangenen Dezember, dass auf 37 Prozent der Ackerflächen in Deutschland Glyphosat gesprüht werde: „Glyphosat ist die Droge der ‚modernen‘ Landwirtschaft.“ Die Zeitung betont aber auch: „Die Mengen, die wir mit den Lebensmitteln zu uns nehmen, sind gering, die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, ist daher niedrig.“

Das interessiert diese Woche



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Das Thema beschäftigt die Menschen: Ist unser Trinkwasser durch Glyphosat belastet? Der umstrittene Unkrautvernichter steht im Verdacht, Krebs verursachen zu können.

Unter „Verschiedenes“ wollte Stadtrat Franz Rapp (Freie Liste) in der Sitzung des Verwaltungsausschusses wissen, ob die Stadt  Glyphosat noch anwende. Oberbürgermeister Thomas Herzog entgegnete, seines Wissens  verwende die Stadtgärtnerei oder der Bauhof schon lange  dieses Herbizid nicht mehr.

Edgar Reutter (SPD/Buntspecht) nutzte die Vorlage und fragte, ob denn das Schramberger Trinkwasser belastet sei. Herzog verwies auf die Stadtwerke, die für das Trinkwasser zuständig seien, versprach aber, sich zu erkundigen. ÖDP-Stadtrat Bernd Richter wollte weiter wissen, ob denn in den Pachtverträgen für städtische Grundstücke ein Glyphosat-Verbot enthalten sei.  Da sah sich Herzog überfragt, versprach aber nachzuschauen. Er verwies darauf, dass das Mittel nicht verboten ist und ein Verbot auf städtischen Pachtflächen nur schwer zu überprüfen wäre.

Glyphosat im Trinkwasser? Wenig wahrscheinlich

Zum Thema Grund-Wasser und Glyphosat hat die NRWZ den Chef der Stadtwerke Peter Kälble um Auskunft gebeten. Dieser schreibt: „Wir haben bisher unser Trinkwasser nicht explizit daraufhin untersuchen lassen.“ Das Glyphosat-Problem trete überwiegend dort auf, wo die Felder überdüngt würden, etwa in der Rheinebene. Außerdem deckten die Stadtwerke ihren Trinkwasserbedarf über die Wasserversorgung Kleine Kinzig und eigene Quellen zu etwa 70 Prozent.

Dennoch hätten die Stadtwerke ihr Labor angefragt, was eine zusätzliche Analyse kostet, um den Nachweis zu haben, dass wohl kein Glyphosat im Trinkwasser zu finden ist. Eine solche Analyse sei allerdings „nach der Trinkwasserverordnung nicht gefordert“, so Kälble abschließend.

Das „Infoportal Glyphosat“, herausgegeben von Glyphosatherstellern, schreibt, die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) gehe davon aus, dass Glyphosat und AMPA, ein Gift, das beim Abbau entsteht „die Trinkwasserqualität nicht beeinträchtigen und sieht daher auch keine Notwendigkeit, verbindliche Trinkwasser-Richtwerte für diese Substanzen einzuführen“.

Die Tierärztin Steffi Ober  sieht das sehr viel kritischer: „Bei leichten Böden kann es zu direkten Auswaschungen und Verlagerungen ins Trinkwasser kommen“, schreibt sie auf www.ugb.de. In Dänemark und in den USA seien hohe Glyphosat-Werte im Trinkwasser gemessen worden.

Die TAZ berichtete im vergangenen Dezember, dass auf 37 Prozent der Ackerflächen in Deutschland Glyphosat gesprüht werde: „Glyphosat ist die Droge der ‚modernen‘ Landwirtschaft.“ Die Zeitung betont aber auch: „Die Mengen, die wir mit den Lebensmitteln zu uns nehmen, sind gering, die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, ist daher niedrig.“

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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