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Hallenbad „Badschnass“: Höhere Preis ab September?

Letzte Erhöhung vor zweieinhalb Jahren / 50.000 Euro Mehreinnahmen?

Wenn es nach dem Willen von Stadtwerkeleiter Peter Kälble geht, sollen ab September schon die Eintrittspreise fürs Hallenbad „Badschnass“ steigen. Der Einzelpreis für Erwachsene soll dann sechs Euro, ermäßigt 3,50 betragen.

Schramberg. Derzeit zahlen Erwachsene 5,50 Euro und Jugendliche unter 18, Schüler und Studenten sowie Rentner und Schwerbehinderte 2,50 Euro. Kälble begründet die geplanten Preiserhöhungen mit den gestiegenen Personal- und Energiekosten.

„Der Jahresfehlbetrag im Bäderbetrieb hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre deutlich erhöht“, so Kälble. Dazu beigetragen haben auch die hohen Investitionen in das Freibad in Tennenbronn. Diese höheren Kosten könnten durch Eintrittspreise nicht aufgefangen werden. Die letzte Preiserhöhung gab es im März 2023.

Stadt zahlt je Badegast 15 Euro drauf

So entwickelte sich der Zuschussbedarf je Badegast. Die Ausreißer 2020 und 2021 waren coronabedingt. Grafik Stadt

Kälble veranschaulicht in einer Grafik, wie stark die Stadtkasse jeden Badegast bezuschusst. Vor zehn Jahren zahlte die Stadt noch je Gast etwa zehn Euro zu. Sechs Euro für den betrieblichen Fehlbetrag und vier Euro für die Kapitalkosten. Im vergangenen Jahr waren es etwa 19 Euro. In diesem Jahr werden es nach Kälbles Prognose gut 15 Euro sein.

Die Ausgaben für das Hallenbad und das Freibad lagen im vergangenen Jahr bei 2,4 Millionen. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern bei etwa 335.000 Euro.

In seiner Vorlage weist Kälble auch daraufhin, dass das Bad zwar zu 100 Prozent von der Stadt Schramberg finanziert werde. Die Nutzerinnen und Nutzer kommen aber mehrheitlich von anderswo. Nur 41 Prozent seien Schrambergerinnen oder Schramberger.

Keine Rentnerermäßigung mehr?

Eine weitere Besonderheit sei die starke Ermäßigung von bisher 55 Prozent. Üblich seien 30 bis 40 Prozent. Ebenfalls ungewöhnlich sei, dass Schramberg auch Rentnerinnen und Rentner in den Genuss der ermäßigten Eintrittskarte kommen lasse. „Keines der verglichenen Bäder hat eine Ermäßigung für Rentner.“ Er möchte diese Vergünstigung streichen.

Um etwa zehn Prozent anheben möchte Kälble auch die Familientarife und die Jahreskarten. Letztere verursachten einen hohen Verwaltungsaufwand – bei lediglich 70 verkauften Jahreskarten.

Mit seinem Vorschlag bezieht sich Stadtwerkeleiter Kälble auf einen Auftrag aus der Haushaltsklausur des Gemeinderats. Der Rat habe gewünscht, dass er noch vor der Sommerpause einen Vorschlag zur Erhöhung der Eintrittspreise vorlegt.

Wenn der Gemeinderat die Erhöhung wie vorgeschlagen beschließt, rechnet Kälble – bei gleichbleibenden Besucherzahlen – mit 45.000 bis 50.000 Euro Mehreinnahmen im Jahr.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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