OneCoin und die Kryptoqueen werden Kunst

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Wer hätte das gedacht: Nun kommt Ruja Ignatova und ihre angebliche Kryptowährung OneCoin sogar ins Museum. In ein virtuelles allerdings. Die Kunsthalle Mannheim zeigt ab sofort einen digitalen Ausstellungsraum im online stattfindenden Metaversum Decentraland.

Faulhaber und der digitale Müll

Der Hamburger Künstler Christoph Faulhaber, der sich ja schon seiit einiger Zeit mit der „Cryptoqueen“ beschäftigt, hat einen digitalen Ausstellungsraum geschaffen. Dort zeigt er eigene digitale Kunstwerke, sogenannte NFTs.

„Eine Sammlung von digitalem Müll, als Reaktion auf den Hype um NFTs, und die Frage, wie sich Kunstwerte und ökonomische Werte zueinander verhalten, und ob durch Kunst ein Recycling von digitalem Schrott (Altcoins, Shitcoins) möglich ist“, beschreibt Faulhaber sein Ausstellungsprojekt auf der Seite der Mannheimer Kunsthalle.

Nachbau von Rujas Londoner Appartment

Der Witz: Faulhaber hat die Londoner Penthouse-Wohnung in Kensington nachgebaut, die Ruja Ignatova im Jahr 2016 für knapp 18 Millionen Euro gekauft hatte. In Münster muss sich bekanntlich der Münchner Rechtsanwalt Martin B. wegen Geldwäsche verantworten.

Er soll laut Anklage die Millionen für das Penthouse und eine zweite Wohnung im selben Gebäude von Deutschland nach London transferiert haben. Faulhaber hat den Prozessauftakt im Oktober beobachtet und Zeichnungen im Gerichtssaal angefertigt.

Rechtsanwalt Martin B. im Gerichtssaal…
..und Christoph Faulhaber, der seine Skizzen vor dem Saal 023 durchsieht. Archivfotos: him

„Alchemistenträume“

Die weltweite Suche nach Ruja Ignatova und das inzwischen große Medienecho haben die Kunsthalle Mannheim zu dieser Schau inspiriert. „Mit der Auseinandersetzung dieser bizarren Episode um Kryptowährungen wirft Christoph Faulhaber ein Schlaglicht auf den Blockchain-Hype, die damit verbundenen Erzählungen, Emotionen, Wünsche und Phantasien, die tief in die menschlichen Abgründe unserer Gesellschaft blicken lassen“, so der Kurator der Ausstellung Heiko Daniels.

Sichtbar würden „Alchemisten-Träume digitaler Goldgewinnung und die Umwandlung von Kunst in Währung“.

Auch die NRWZ liegt rum

Wer mit Videospielen vertraut ist, kann sich mit einem Avatar in der Luxuswohnung in Kensington umschauen – und findet dort in der Küche beispielweise einen Teller mit einem Porträt Rujas. Über dem Kamin hängt ein Leninporträt von Andy Warhol.

Der Teller in der Küche. Screenshot: him

Beide Dinge waren tatsächlich Original in diesem Penthouse zu finden. Nicht authentisch, aber lustig: auf einem Couchtisch liegt die NRWZ aus.

Wenn man die NRWZ anklickt, kommt dieser Hinweis.Screenshot: him

(Hinweis: Der Autor hat den Künstler Faulhaber und den Ausstellungskurator Heiko Daniels bei der Recherche ein wenig unterstützt.)

Info: Die Ausstellung ist über die Kunsthalle Mannheim bis zum 15. Oktober 2023 zu sehen.https://www.kuma.art/de/cryptogallery-one

CryptoGallery #ONE ist auch im Rahmen der Ausstellung „SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft” im Kunstmuseum Stuttgart (4. Februar bis 21. Mai 2023) und im Marta Herford (17. Juni bis 15. Oktober 2023) zu sehen. Einige technische Voraussetzungen und Spielerfahrung sind allerdings erforderlich für den Besuch dieser Gallery.

Das interessiert diese Woche



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Wer hätte das gedacht: Nun kommt Ruja Ignatova und ihre angebliche Kryptowährung OneCoin sogar ins Museum. In ein virtuelles allerdings. Die Kunsthalle Mannheim zeigt ab sofort einen digitalen Ausstellungsraum im online stattfindenden Metaversum Decentraland.

Faulhaber und der digitale Müll

Der Hamburger Künstler Christoph Faulhaber, der sich ja schon seiit einiger Zeit mit der „Cryptoqueen“ beschäftigt, hat einen digitalen Ausstellungsraum geschaffen. Dort zeigt er eigene digitale Kunstwerke, sogenannte NFTs.

„Eine Sammlung von digitalem Müll, als Reaktion auf den Hype um NFTs, und die Frage, wie sich Kunstwerte und ökonomische Werte zueinander verhalten, und ob durch Kunst ein Recycling von digitalem Schrott (Altcoins, Shitcoins) möglich ist“, beschreibt Faulhaber sein Ausstellungsprojekt auf der Seite der Mannheimer Kunsthalle.

Nachbau von Rujas Londoner Appartment

Der Witz: Faulhaber hat die Londoner Penthouse-Wohnung in Kensington nachgebaut, die Ruja Ignatova im Jahr 2016 für knapp 18 Millionen Euro gekauft hatte. In Münster muss sich bekanntlich der Münchner Rechtsanwalt Martin B. wegen Geldwäsche verantworten.

Er soll laut Anklage die Millionen für das Penthouse und eine zweite Wohnung im selben Gebäude von Deutschland nach London transferiert haben. Faulhaber hat den Prozessauftakt im Oktober beobachtet und Zeichnungen im Gerichtssaal angefertigt.

Rechtsanwalt Martin B. im Gerichtssaal…
..und Christoph Faulhaber, der seine Skizzen vor dem Saal 023 durchsieht. Archivfotos: him

„Alchemistenträume“

Die weltweite Suche nach Ruja Ignatova und das inzwischen große Medienecho haben die Kunsthalle Mannheim zu dieser Schau inspiriert. „Mit der Auseinandersetzung dieser bizarren Episode um Kryptowährungen wirft Christoph Faulhaber ein Schlaglicht auf den Blockchain-Hype, die damit verbundenen Erzählungen, Emotionen, Wünsche und Phantasien, die tief in die menschlichen Abgründe unserer Gesellschaft blicken lassen“, so der Kurator der Ausstellung Heiko Daniels.

Sichtbar würden „Alchemisten-Träume digitaler Goldgewinnung und die Umwandlung von Kunst in Währung“.

Auch die NRWZ liegt rum

Wer mit Videospielen vertraut ist, kann sich mit einem Avatar in der Luxuswohnung in Kensington umschauen – und findet dort in der Küche beispielweise einen Teller mit einem Porträt Rujas. Über dem Kamin hängt ein Leninporträt von Andy Warhol.

Der Teller in der Küche. Screenshot: him

Beide Dinge waren tatsächlich Original in diesem Penthouse zu finden. Nicht authentisch, aber lustig: auf einem Couchtisch liegt die NRWZ aus.

Wenn man die NRWZ anklickt, kommt dieser Hinweis.Screenshot: him

(Hinweis: Der Autor hat den Künstler Faulhaber und den Ausstellungskurator Heiko Daniels bei der Recherche ein wenig unterstützt.)

Info: Die Ausstellung ist über die Kunsthalle Mannheim bis zum 15. Oktober 2023 zu sehen.https://www.kuma.art/de/cryptogallery-one

CryptoGallery #ONE ist auch im Rahmen der Ausstellung „SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft” im Kunstmuseum Stuttgart (4. Februar bis 21. Mai 2023) und im Marta Herford (17. Juni bis 15. Oktober 2023) zu sehen. Einige technische Voraussetzungen und Spielerfahrung sind allerdings erforderlich für den Besuch dieser Gallery.

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.