Tennenbronn: Corona-Ansteckung auf dem Spielplatz möglich

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In einem Offenen Brief haben sich die beiden Gesamt-Elternbeiratsvorsitzenden der Schramberger Kindergärten an die Öffentlichkeit gewandt. Sie haben gegen die Schließung der Spielplätze protestiert. (Wir haben berichtet.) Ein Kritikpunkt war auch die schlechte Kommunikation zu den Gründen. Dazu hat Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr der NRWZ erklärt, dass sich da der offene Brief und ihre Recherche überschnitten hätten. Das Landratsamt wolle am Mittwoch näher darauf eingehen. (Wir werden berichten.)

Eisenlohr hatte sich am Dienstagnachmittag im Landratsamt  kundig gemacht. Sie hat parallel zum Offenen Brief der Elternvertreterinnen auf Instagram geschrieben, die Stadt  erreiche „jede Menge Anfragen“ zur Schließung der Spielplätze.

Neue Mutation macht Umdenken nötig

Es  werde argumentiert, die Aerosole seien doch im Freien nicht so schlimm. „Das trifft für die bisher verbreitete Variante des Corona-Virus‘ zu“, so Eisenlohr. „Allerdings haben wir gerade eine neue Situation: In Tennenbronn verbreitet sich aktuell vor allem die britische Mutation, und die verhält sich offenbar wesentlich aggressiver als die bisherige Variante. Sie ist schneller ansteckend, länger ansteckend, und sie verursacht auch schon bei ganz kleinen Kindern Symptome und zum Teil sehr schwere Verläufe.“

In Tennenbronn seien 69 Prozent der momentan positiv getesteten Personen mit der britischen Mutation infiziert. Bei den unter fünfjährigen Kindern seien es sogar 94 Prozent. „Ein Kind hat sich nachweislich auf einem Spielplatz angesteckt“, schreibt Eisenlohr *. Auf Nachfrage der NRWZ erläutert sie, als am vergangenen Freitag die Stadt ihre Verfügung erlassen habe, seien diese Informationen über die britische Mutante noch nicht bekannt gewesen. „Daher haben wir die Spielplätze da auch noch offen gelassen.“

*(Eine Nachfrage beim Gesundheitsamt am Mittwoch ergibt, dass die Aussage, ein Kind habe sich „nachweislich auf einem Spielplatz angesteckt“ wohl auf einem Missverständnis beruht. Bei einer Telefonkonferenz am Dienstag, an der auch OB Eisenlohr teilnahm, habe das Gesundheitsamt erklärt, verschiedene Kontaktpersonen hätten angegeben, sie seien auf einem Spielplatz gewesen. Woher die Ansteckung letztlich gekommen sei, könne man aber nicht nachweisen, so die Sprecherin des Landratsamtes. „Ein gesicherter Nachweis für eine Ansteckung auf einem Spielplatz liegt nicht vor.“ Wir haben deshalb die ursprüngliche Überschrift, die sich auf die Aussage von OB Eisenlohr bezog, geändert. Die Red.)

„Wir fühlen mit Ihnen“

Die Stadtverwaltung verstehe die Enttäuschung und die Wut, die mit der Schließung der Spielplätze verbunden sei: „Das Wetter ist toll, und Spielplätze gehörten zum Wenigen, was für Kinder noch möglich war. Außerdem stehen die Osterferien vor der Tür… Gleichzeitig möchte aber sicher auch jede und jeder das eigene Kind vor einer möglicherweise schweren Erkrankung schützen, und wir müssen schauen, dass das Virus sich nicht irgendwann komplett unkontrolliert verbreitet.“

Deshalb habe der Landkreis diese Maßnahme getroffen. Abschließend heißt es auf Instagram: „Bitte machen Sie mit und halten Sie sich dran, so schwer es auch sein mag. Wir fühlen mit Ihnen.“

Das interessiert diese Woche



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In einem Offenen Brief haben sich die beiden Gesamt-Elternbeiratsvorsitzenden der Schramberger Kindergärten an die Öffentlichkeit gewandt. Sie haben gegen die Schließung der Spielplätze protestiert. (Wir haben berichtet.) Ein Kritikpunkt war auch die schlechte Kommunikation zu den Gründen. Dazu hat Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr der NRWZ erklärt, dass sich da der offene Brief und ihre Recherche überschnitten hätten. Das Landratsamt wolle am Mittwoch näher darauf eingehen. (Wir werden berichten.)

Eisenlohr hatte sich am Dienstagnachmittag im Landratsamt  kundig gemacht. Sie hat parallel zum Offenen Brief der Elternvertreterinnen auf Instagram geschrieben, die Stadt  erreiche „jede Menge Anfragen“ zur Schließung der Spielplätze.

Neue Mutation macht Umdenken nötig

Es  werde argumentiert, die Aerosole seien doch im Freien nicht so schlimm. „Das trifft für die bisher verbreitete Variante des Corona-Virus‘ zu“, so Eisenlohr. „Allerdings haben wir gerade eine neue Situation: In Tennenbronn verbreitet sich aktuell vor allem die britische Mutation, und die verhält sich offenbar wesentlich aggressiver als die bisherige Variante. Sie ist schneller ansteckend, länger ansteckend, und sie verursacht auch schon bei ganz kleinen Kindern Symptome und zum Teil sehr schwere Verläufe.“

In Tennenbronn seien 69 Prozent der momentan positiv getesteten Personen mit der britischen Mutation infiziert. Bei den unter fünfjährigen Kindern seien es sogar 94 Prozent. „Ein Kind hat sich nachweislich auf einem Spielplatz angesteckt“, schreibt Eisenlohr *. Auf Nachfrage der NRWZ erläutert sie, als am vergangenen Freitag die Stadt ihre Verfügung erlassen habe, seien diese Informationen über die britische Mutante noch nicht bekannt gewesen. „Daher haben wir die Spielplätze da auch noch offen gelassen.“

*(Eine Nachfrage beim Gesundheitsamt am Mittwoch ergibt, dass die Aussage, ein Kind habe sich „nachweislich auf einem Spielplatz angesteckt“ wohl auf einem Missverständnis beruht. Bei einer Telefonkonferenz am Dienstag, an der auch OB Eisenlohr teilnahm, habe das Gesundheitsamt erklärt, verschiedene Kontaktpersonen hätten angegeben, sie seien auf einem Spielplatz gewesen. Woher die Ansteckung letztlich gekommen sei, könne man aber nicht nachweisen, so die Sprecherin des Landratsamtes. „Ein gesicherter Nachweis für eine Ansteckung auf einem Spielplatz liegt nicht vor.“ Wir haben deshalb die ursprüngliche Überschrift, die sich auf die Aussage von OB Eisenlohr bezog, geändert. Die Red.)

„Wir fühlen mit Ihnen“

Die Stadtverwaltung verstehe die Enttäuschung und die Wut, die mit der Schließung der Spielplätze verbunden sei: „Das Wetter ist toll, und Spielplätze gehörten zum Wenigen, was für Kinder noch möglich war. Außerdem stehen die Osterferien vor der Tür… Gleichzeitig möchte aber sicher auch jede und jeder das eigene Kind vor einer möglicherweise schweren Erkrankung schützen, und wir müssen schauen, dass das Virus sich nicht irgendwann komplett unkontrolliert verbreitet.“

Deshalb habe der Landkreis diese Maßnahme getroffen. Abschließend heißt es auf Instagram: „Bitte machen Sie mit und halten Sie sich dran, so schwer es auch sein mag. Wir fühlen mit Ihnen.“

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.