Waldmössinger Störche brüten nicht mehr

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Er habe „sehr, sehr schlechte Nachricht“,  berichtet Storchenfachmann Hartmut Polet am Mittwoch der NRWZ. In der Nacht von Montag auf Dienstag hätten die beiden Störche auf einer hohen Tanne am Ortsausgang von Waldmössingen das Nest verlassen. Da habe es heftig gestürmt, und die beiden seien geflüchtet. Die bebrüteten Eier seien aus dem Nest gefallen. „Das derzeitige Wetter ist absolutes Gift für die Störche.“

Auch der Standort auf der schwankenden Spitze einer hohen Tanne sei nicht besonders geschickt gewählt. Polet vermutet, dass das Pärchen selbst aus einem Nest auf einem hohen Baum stammte und daher diesen eher untypischen Nistplatz gewählt hatte. Auch andernorts hätten etliche Storchenpaare Pech bei der Aufzucht ihres Nachwuchses. Storchenbeauftragte hätten ihm von mehreren verstorbenen Storchenküken berichtet, so Polet.

Emil Moosmann aus Winzeln, der das Storchennest auf der Tanne als erster entdeckt hatte, wunderte die neue Entwicklung nicht. Bei einer solchen zweiten Brut legten die Störche zwar Eier, aber diese sein meist nicht befruchtet.

Der zweite Versuch….

Anfangs der Woche war Polet noch optimistisch und freute sich: “Die beiden probieren es nochmal.“ Bei einem  vorangegangenen Sturm waren schon einmal Eier aus dem Nest gefallen. Die beiden Störche hatten das Nest verlassen. Sie waren dann zurückgekehrt und hatten einen zweiten Versuch gestartet.

Bis Montag war das wohl auch erfolgreich: „Im Nest wird noch gebrütet“, berichtete  Hartmut Polet zu Beginn der Woche. Ein Ei liege zwar am Nestrand, es sei vermutlich nicht befruchtet. Aber dauernd säße einer der beiden Störche im Nest. Er hatte ausgerechnet, dass in der zweiten Juniwoche die Küken schlüpfen müssten. Er sei gespannt, denn „eine Nachbrut ist sehr selten“. Nun hat das schlechte Maiwetter diesen zweiten Versuch der Waldmössinger Störche leider durchkreuzt.

… ist meist vergeblich

Emil Moosmann bestätigt das. Eine solche zweite Brut sei auch selten erfolgreich, weil die Störche das Nest verlassen, sobald der Wanderungstrieb komme. „Dann lassen die ihre Jungen im Nest zurück“, hat er in vier Jahrzehnten Storchenbeobachtungen immer mal wieder erlebt.

Das schlechte Wetter erschwere den Störchen das Brüten. Sie müssten ständig für Wärme  sorgen und kämen kaum zur Futtersuche. Für die geschlüpften Jungstörche bleibe da oft nichts übrig. Er habe sogar einmal beobachtet, wie ein Storch ein schwächliches Küken kurzerhand selbst gefressen habe. „Das ist eben Natur“, stellt er sachlich fest.

Sorge auch in Winzeln

Auch in Winzeln sei die Lage der dortigen Störche auf dem Kirchendach schlecht. Er fürchte, die Jungstörche werden die Schlechtwetterperiode nicht überleben. Schon vor fünf Jahren seien drei Jungstörche in Winzeln  erfroren. Er beobachte jetzt, dass ein Storch zwar auf den Eiern sitze, sich aber nicht bewege. Auch reiche keiner der Störche Futter zu möglichen Jungen ins Nest hinab. „Ich bin überzeugt, dass es nichts wird“, bedauert Moosmann – und hofft auf eine bessere Brutzeit im kommenden Jahr.

Das interessiert diese Woche



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Er habe „sehr, sehr schlechte Nachricht“,  berichtet Storchenfachmann Hartmut Polet am Mittwoch der NRWZ. In der Nacht von Montag auf Dienstag hätten die beiden Störche auf einer hohen Tanne am Ortsausgang von Waldmössingen das Nest verlassen. Da habe es heftig gestürmt, und die beiden seien geflüchtet. Die bebrüteten Eier seien aus dem Nest gefallen. „Das derzeitige Wetter ist absolutes Gift für die Störche.“

Auch der Standort auf der schwankenden Spitze einer hohen Tanne sei nicht besonders geschickt gewählt. Polet vermutet, dass das Pärchen selbst aus einem Nest auf einem hohen Baum stammte und daher diesen eher untypischen Nistplatz gewählt hatte. Auch andernorts hätten etliche Storchenpaare Pech bei der Aufzucht ihres Nachwuchses. Storchenbeauftragte hätten ihm von mehreren verstorbenen Storchenküken berichtet, so Polet.

Emil Moosmann aus Winzeln, der das Storchennest auf der Tanne als erster entdeckt hatte, wunderte die neue Entwicklung nicht. Bei einer solchen zweiten Brut legten die Störche zwar Eier, aber diese sein meist nicht befruchtet.

Der zweite Versuch….

Anfangs der Woche war Polet noch optimistisch und freute sich: “Die beiden probieren es nochmal.“ Bei einem  vorangegangenen Sturm waren schon einmal Eier aus dem Nest gefallen. Die beiden Störche hatten das Nest verlassen. Sie waren dann zurückgekehrt und hatten einen zweiten Versuch gestartet.

Bis Montag war das wohl auch erfolgreich: „Im Nest wird noch gebrütet“, berichtete  Hartmut Polet zu Beginn der Woche. Ein Ei liege zwar am Nestrand, es sei vermutlich nicht befruchtet. Aber dauernd säße einer der beiden Störche im Nest. Er hatte ausgerechnet, dass in der zweiten Juniwoche die Küken schlüpfen müssten. Er sei gespannt, denn „eine Nachbrut ist sehr selten“. Nun hat das schlechte Maiwetter diesen zweiten Versuch der Waldmössinger Störche leider durchkreuzt.

… ist meist vergeblich

Emil Moosmann bestätigt das. Eine solche zweite Brut sei auch selten erfolgreich, weil die Störche das Nest verlassen, sobald der Wanderungstrieb komme. „Dann lassen die ihre Jungen im Nest zurück“, hat er in vier Jahrzehnten Storchenbeobachtungen immer mal wieder erlebt.

Das schlechte Wetter erschwere den Störchen das Brüten. Sie müssten ständig für Wärme  sorgen und kämen kaum zur Futtersuche. Für die geschlüpften Jungstörche bleibe da oft nichts übrig. Er habe sogar einmal beobachtet, wie ein Storch ein schwächliches Küken kurzerhand selbst gefressen habe. „Das ist eben Natur“, stellt er sachlich fest.

Sorge auch in Winzeln

Auch in Winzeln sei die Lage der dortigen Störche auf dem Kirchendach schlecht. Er fürchte, die Jungstörche werden die Schlechtwetterperiode nicht überleben. Schon vor fünf Jahren seien drei Jungstörche in Winzeln  erfroren. Er beobachte jetzt, dass ein Storch zwar auf den Eiern sitze, sich aber nicht bewege. Auch reiche keiner der Störche Futter zu möglichen Jungen ins Nest hinab. „Ich bin überzeugt, dass es nichts wird“, bedauert Moosmann – und hofft auf eine bessere Brutzeit im kommenden Jahr.

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.