Das vorläufige amtliche Endergebnis für den Wahlkreis Rottweil ist da. Demnach hat der CDU-Abgeordnete Stefan Teufel sein Direktmandat verteidigen können – wenn auch äußerst knapp. Sieben Zehntel liegt seine Verfolgerin, Sonja Rajsp von den Grünen, nur hinter ihm. In Stimmen: 408.
Rajsp gab sich zunächst enttäuscht und beendete gegen 20.30 ihre Online-Wahlparty, als immer noch das Hardter Ergebnis fehlte. Sie erklärte aber, ehrenamtlich weiter machen zu wollen. Tragisch für Rajsp: die “Klimaliste” kam auf 541 Stimmen. Manche hatten das befürchtet: die Klimalistler könnten den Grünen die entscheidenden Stimmen kosten. Landesweit geschah das nicht, aber wohl im Kreis Rottweil.
Emil Sänze (AfD), der Landespolitiker mit bundes- und europa-, aber weniger kommunalpolitischem Fokus, verlor vergleichsweise milde 3,6 Prozent gegenüber 2016. Daniel Karrais (FDP) musste sich erstmals der Landtagswahl stellen und schraubte das Wahlkreisergebnis seiner Partei mit quietschbunten Plakaten und großer Präsenz vor Ort um satte 7,7 Prozent hoch. Querdenker & Co, spielen im Landkreis Rottweil keine Rolle.
Update: So äußert sich der Wahlsieger aus dem Wahlkreis Rottweil
Aus dem Büro von Stefan Teufel (CDU), der sein Direktmandat knapp hat verteidigen können, liegt eine Stellungnahme vor:
Der Rottweiler Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Teufel, wurde mit 26,7 % der Stimmen per Direktmandat in den 17. Landtag von Baden-Württemberg gewählt und vertritt den Wahlkreis Rottweil in den kommenden fünf Jahren in seiner vierten Legislaturperiode.
Der Landtagswahlkampf mitten in der Pandemie ist entschieden. Unter schwierigen Rahmenbedingungen hat die CDU ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahren. „Der Wahlkampf war geprägt von den Maßnahmen in der Corona-Krise. Die Pandemie ist noch nicht überwunden, es geht um Öffnungsperspektiven mit Augenmaß. Es ist für die CDU Baden-Württemberg ein schwerer Tag, den wir aufarbeiten müssen“, so Teufel.
Der CDU Baden-Württemberg sei es nicht gelungen, entscheidend für die Inhalte und Positionen zu werben und damit zu überzeugen. „Gleichzeitig waren den Wählerinnen und Wählern mit Sicherheit auch bundespolitische Themen und Entscheidungen wichtig, die am Ende zu diesem Ergebnis geführt haben. Mir ist neben aller Analyse und Aufarbeitung wichtig, dass wir in den kommenden Tagen den Blick wieder nach vorne richten. Die Pandemie erfordert weiterhin unsere volle Kraft und Anstrengung, um gestärkt aus der Krise zu kommen und die Herausforderungen zu meistern. Ich danke meinen Wählerinnen und Wählern für das entgegengebrachte Vertrauen“, so Teufel.
6 Uhr: “Weiter so” mit drei Herren aus dem Wahlkreis
Nachdem alle Wahlergebnisse vorliegen, konnte das Statistische Landesamt in der Nacht die in den Wahlkreisen gewählten Abgeordneten benennen. Für den Wahlkreis 53, Rottweil, sind dies Stefan Teufel (CDU) mit einem Direktmandat und Daniel Karrais (FDP) sowie Emil Sänze (AfD), die über ihre Landesliste je ein Zweitmandat erhalten. Das ist ein “Weiter so”, es sind die Herren, die auch bisher den Wahlkreis im Stuttgarter Landtag vertreten haben.
Karrais bleibt damit “MdL” und erklärte noch in der Nacht auf Facebook:
Ein spannender Wahlkampf geht zu Ende und das vorläufige amtliche Endergebnis ist da. Ich bin mehr als überwältigt von dem Ergebnis und freue mich riesig auch weiterhin ein Teil der FDP-Fraktion![]()
Es ist krass zu sehen wie 1.) die kleinen Gemeinden im Landkreis immer und immer stur/stramm CDU wählen, weil Sie es wahrscheinlich schon immer gemacht haben, – und
2.) wie krass egal den Wählerinnen/Wähler des Landkreis die Maskenaffären etc. pp. doch gewesen sind, wahrscheinlich auf Grund von 1.)
Traurig, dass wir so auf der Stelle treten, und im Landkreis eine Politik des “weiter so” unterstützen.
“Pandemiebedingt werden aber viele Wählerinnen und Wähler vermutlich aus Furcht vor einer Infektion mit dem Coronavirus Scheu haben, im Wahllokal zu wählen, so Nesch.”
Nein, ich bin kein Hosensch….er. Aber man hat uns aufgegeben, unsere Kontakte zu reduzieren. Deshalb habe ich Briefwahl gemacht, ich will niemanden gefährden, dieses Motiv haben viele Leute.
Da hat jemand gar nichts begriffen. Aber ein warmes Plätzchen.