Brand bei Hansgrohe in Schiltach – zwei Mitarbeiter im Krankenhaus nach eigenen Löscharbeiten

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Zu einem Brand bei Hansgrohe in Schiltach sind die Rettungskräfte am Montagnachmittag ausgerückt. Acht Mitarbeiter sind bei Löschversuchen verletzt worden. Dann eine Alarmstufenerhöhung: Es war der Austritt eines Gefahrstoffes vermutet worden, der Verdacht lautete auf Schwefelsäure. Das führte zu einem Großeinsatz.

Update Dienstag, 13.55 Uhr, die Polizei berichtet wie folgt: In der Galvanikanlage eines Sanitärherstellers ist es am Montagnachmittag gegen 14.45 Uhr zu einer ungewöhnlichen Hitzeentwicklung gekommen. Dadurch schmolz ein Sicht- und Spritzschutz aus Kunststoff. Kurzzeitig geriet die Vorrichtung auch in Brand. Dieser konnte jedoch von Beschäftigten sofort gelöscht werden. Aus Sicherheitsgründen wurde das Gebäude von der Feuerwehr geräumt und belüftet. Messungen durch Spezialisten ergaben keine feststellbaren Gefahrstoffe, weder in der Luft noch in der Produktion. Auch das Galvanikbecken selbst blieb unbeschädigt. Zwei Mitarbeiter, die beim Löschen anwesend waren, wurden von einer Ärztin vorsorglich zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus überwiesen. Es entstand nur minimaler Sachschaden. Die Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Zudem auch weitere Verantwortliche des Unternehmens, sowie Bürgermeister und Presse. Eine Gefahr für Dritte bestand zu keinem Zeitpunkt.

Update 17.40 Uhr: Hansgrohe hat eine offizielle Mitteilung herausgegeben. Darin wird bestätigt, dass es am Nachmittag im Hansgrohe-Werk West zu einem Brand gekommen ist. Das Feuer habe zwar sofort von Mitarbeitenden des Unternehmens wieder gelöscht werden können, „dennoch wurde parallel ein Großaufgebot der Feuerwehr und Rettungskräften alarmiert, da sich der Brandherd in der Galvanik befand“, so der Unternehmenssprecher.

Es habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Anwohner bestanden, erklärt der Unternehmenssprecher weiter. Auch die Belegschaft des Werkes sei sofort evakuiert und das komplette Gebäude geräumt worden. Alle Brandschutzmaßnahmen wie die Abschottung der angrenzenden Produktionsbereiche hätten einwandfrei funktioniert. „Von den sieben brandbekämpfenden Hansgrohe-Mitarbeitenden sind alle wohlauf. Sie wurden alle ärztlich untersucht und zwei von ihnen sind für weitere Nachuntersuchungen vorsorglich in ein Krankenhaus gefahren worden“, so der Sprecher von Hansgrohe. Nach Angaben des DRKs sind acht Personen untersucht worden (siehe unten).

Die Feuerwehr habe nach intensiver Prüfung das Gebäude inzwischen wieder freigegeben.

Angaben zum möglicherweise ausgetretenen Stoff machte der Unternehmenssprecher nicht. Feuerwehrsprecher Sven Haberer bestätigt auf Nachfrage, dass vor Ort keine Schwefelsäure durch die Einsatzkräfte feststellbar gewesen sei. Die Messungen seien negativ ausgefallen. Es könne sein, dass sich der Stoff verflüchtigt habe oder durch das Löschwasser verdünnt.

Die Einsatzleitung hatte der Schiltacher Feuerwehrkommandant Markus Fehrenbacher. Seitens des Roten Kreuzes war Thomas Reindl als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst eingesetzt.

Update 16.15 Uhr: Das DRK spricht inzwischen von acht verletzten Personen und bestätigt den Verdacht des Schwefelgasaustritts. Alle Betroffenen seien vor Ort vom Rettungsdienst überprüft worden. Zwei kamen daraufhin in ein Krankenhaus. Seitens des DRKs sind zwei Rettungswagen, ein Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst im Einsatz.

Mitarbeiter des Betriebs warten die Einsatzarbeiten in sicherer Entfernung ab.
Einsatzkräfte bei Hansgrohe.
Ein großes Aufgebot an Einsatzkräften von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr in Schiltach. Fotos: privat

Unser ursprünglicher Bericht: Zunächst schien der Einsatz wie einer der vielen Brandmelderalarme auszusehen, wie sie etwa bei Metall verarbeitenden Betrieben immer wieder entstehen. Routine. Doch es war diesmal tatsächlich ein Brand, der in der Galvanik des Armaturenherstellers ausgebrochen ist. Mitarbeiter des Betriebs löschten das Feuer und verletzten sich dabei.

Seitens der Feuerwehr ist in einer ersten Lagemeldung von sieben Verletzten die Rede. Sie würden vom Rettungsdienst versorgt. Eine Bestätigung liegt noch nicht vor. Über die Schwere der Verletzungen ist nichts bekannt.

Dann wurde die Lage zum Großeinsatz: Weil möglicherweise Gefahrstoffe ausgetreten sind, sind massiv Feuerwehrkräfte aus der Umgebung hinzugezogen worden. Darunter, so ein Feuerwehrsprecher, etwa Messfahrzeuge. Nach ersten Vermutungen geht man von austretender Schwefelsäure aus. Dies ist ebenfalls noch unbestätigt. Seitens der Feuerwehr soll hier bald ein Update erfolgen.

Die Polizei war übrigens während des anlaufenden Großeinsatzes der Feuerwehr nicht über die Lage informiert. Auf Nachfrage der NRWZ konnte weder ein Sprecher des Präsidiums Konstanz, noch ein Beamter des Polizeireviers Schramberg Auskunft über den mutmaßlichen Betriebsunfall bei Hansgrohe geben.

Das interessiert diese Woche



Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Zu einem Brand bei Hansgrohe in Schiltach sind die Rettungskräfte am Montagnachmittag ausgerückt. Acht Mitarbeiter sind bei Löschversuchen verletzt worden. Dann eine Alarmstufenerhöhung: Es war der Austritt eines Gefahrstoffes vermutet worden, der Verdacht lautete auf Schwefelsäure. Das führte zu einem Großeinsatz.

Update Dienstag, 13.55 Uhr, die Polizei berichtet wie folgt: In der Galvanikanlage eines Sanitärherstellers ist es am Montagnachmittag gegen 14.45 Uhr zu einer ungewöhnlichen Hitzeentwicklung gekommen. Dadurch schmolz ein Sicht- und Spritzschutz aus Kunststoff. Kurzzeitig geriet die Vorrichtung auch in Brand. Dieser konnte jedoch von Beschäftigten sofort gelöscht werden. Aus Sicherheitsgründen wurde das Gebäude von der Feuerwehr geräumt und belüftet. Messungen durch Spezialisten ergaben keine feststellbaren Gefahrstoffe, weder in der Luft noch in der Produktion. Auch das Galvanikbecken selbst blieb unbeschädigt. Zwei Mitarbeiter, die beim Löschen anwesend waren, wurden von einer Ärztin vorsorglich zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus überwiesen. Es entstand nur minimaler Sachschaden. Die Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Zudem auch weitere Verantwortliche des Unternehmens, sowie Bürgermeister und Presse. Eine Gefahr für Dritte bestand zu keinem Zeitpunkt.

Update 17.40 Uhr: Hansgrohe hat eine offizielle Mitteilung herausgegeben. Darin wird bestätigt, dass es am Nachmittag im Hansgrohe-Werk West zu einem Brand gekommen ist. Das Feuer habe zwar sofort von Mitarbeitenden des Unternehmens wieder gelöscht werden können, „dennoch wurde parallel ein Großaufgebot der Feuerwehr und Rettungskräften alarmiert, da sich der Brandherd in der Galvanik befand“, so der Unternehmenssprecher.

Es habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Anwohner bestanden, erklärt der Unternehmenssprecher weiter. Auch die Belegschaft des Werkes sei sofort evakuiert und das komplette Gebäude geräumt worden. Alle Brandschutzmaßnahmen wie die Abschottung der angrenzenden Produktionsbereiche hätten einwandfrei funktioniert. „Von den sieben brandbekämpfenden Hansgrohe-Mitarbeitenden sind alle wohlauf. Sie wurden alle ärztlich untersucht und zwei von ihnen sind für weitere Nachuntersuchungen vorsorglich in ein Krankenhaus gefahren worden“, so der Sprecher von Hansgrohe. Nach Angaben des DRKs sind acht Personen untersucht worden (siehe unten).

Die Feuerwehr habe nach intensiver Prüfung das Gebäude inzwischen wieder freigegeben.

Angaben zum möglicherweise ausgetretenen Stoff machte der Unternehmenssprecher nicht. Feuerwehrsprecher Sven Haberer bestätigt auf Nachfrage, dass vor Ort keine Schwefelsäure durch die Einsatzkräfte feststellbar gewesen sei. Die Messungen seien negativ ausgefallen. Es könne sein, dass sich der Stoff verflüchtigt habe oder durch das Löschwasser verdünnt.

Die Einsatzleitung hatte der Schiltacher Feuerwehrkommandant Markus Fehrenbacher. Seitens des Roten Kreuzes war Thomas Reindl als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst eingesetzt.

Update 16.15 Uhr: Das DRK spricht inzwischen von acht verletzten Personen und bestätigt den Verdacht des Schwefelgasaustritts. Alle Betroffenen seien vor Ort vom Rettungsdienst überprüft worden. Zwei kamen daraufhin in ein Krankenhaus. Seitens des DRKs sind zwei Rettungswagen, ein Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst im Einsatz.

Mitarbeiter des Betriebs warten die Einsatzarbeiten in sicherer Entfernung ab.
Einsatzkräfte bei Hansgrohe.
Ein großes Aufgebot an Einsatzkräften von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr in Schiltach. Fotos: privat

Unser ursprünglicher Bericht: Zunächst schien der Einsatz wie einer der vielen Brandmelderalarme auszusehen, wie sie etwa bei Metall verarbeitenden Betrieben immer wieder entstehen. Routine. Doch es war diesmal tatsächlich ein Brand, der in der Galvanik des Armaturenherstellers ausgebrochen ist. Mitarbeiter des Betriebs löschten das Feuer und verletzten sich dabei.

Seitens der Feuerwehr ist in einer ersten Lagemeldung von sieben Verletzten die Rede. Sie würden vom Rettungsdienst versorgt. Eine Bestätigung liegt noch nicht vor. Über die Schwere der Verletzungen ist nichts bekannt.

Dann wurde die Lage zum Großeinsatz: Weil möglicherweise Gefahrstoffe ausgetreten sind, sind massiv Feuerwehrkräfte aus der Umgebung hinzugezogen worden. Darunter, so ein Feuerwehrsprecher, etwa Messfahrzeuge. Nach ersten Vermutungen geht man von austretender Schwefelsäure aus. Dies ist ebenfalls noch unbestätigt. Seitens der Feuerwehr soll hier bald ein Update erfolgen.

Die Polizei war übrigens während des anlaufenden Großeinsatzes der Feuerwehr nicht über die Lage informiert. Auf Nachfrage der NRWZ konnte weder ein Sprecher des Präsidiums Konstanz, noch ein Beamter des Polizeireviers Schramberg Auskunft über den mutmaßlichen Betriebsunfall bei Hansgrohe geben.

Das interessiert diese Woche

NRWZ-Redaktion
NRWZ-Redaktion
Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de