Engagierte Bürgerinnen und Bürger: Ehrungsabend in Aichhalden
Bürgerschaftliches Engagement sowie sportliche und kulturelle Leistungen rücken ins Rampenlicht

Dieser Tage fand in der Josef-Merz-Halle der Ehrungsabend der Gemeinde Aichhalden statt. In einem festlichen Rahmen wurden Einzelsportler, Mannschaften sowie Musiker und sonstige Kulturschaffende für ihre herausragende Leistungen im Jahr 2024 geehrt, wie die Gemeinde berichtet.
Aichhalden. Mit dabei waren Bezirksmeister, Landesmeister, Deutsche Meister und sogar ein Europameister. Es wurden bemerkenswerte Leistungen im kulturellen und sportlichen Bereich ausgezeichnet, aber auch die Blutspender sowie das bürgerschaftliche Engagement wurden ins Rampenlicht gesetzt.
Wieder einmal wurde der Abend genutzt, um die Wahrnehmung und die Wertschätzung des Ehrenamtes zu fördern sowie den Engagierten für ihren Einsatz zu danken. Durch den Ehrungsabend sollen aber auch vor allem Erfolge, Talente und das bürgerschaftliche Engagement durch die öffentliche Aufmerksamkeit sichtbar gemacht werden.
Blutspenderehrungen
Im Rahmen des Ehrungsabends wurde auch der wichtige Bereich des ehrenamtlichen Engagements gewürdigt – und damit begann der Ehrungsblock „Bürgerschaftliches Engagement“ mit einem ganz besonderen Fokus: den Blutspenderinnen und den Blutspendern unserer Gemeinde.
Bürgermeister Lehrer wandte sich in seiner Rede direkt an die Geehrten: „Sie sind die Menschen, die regelmäßig etwas ganz Besonderes geben – und dabei oft gar nicht groß darüber sprechen. Sie handeln, statt nur zu reden. Sie spenden Leben.“ Damit hob er hervor, welch unverzichtbare Bedeutung die Blutspende für unsere Gesellschaft hat.
Blut sei ein „Wunderwerk der Natur“, so der Bürgermeister weiter, das unsere Organe mit Sauerstoff versorgt, Nährstoffe transportiert und uns vor Infektionen schützt – und das nicht künstlich hergestellt werden kann. „Es gibt keine Fabrik, keine Maschine, keine Pille, die das kann, was Blut kann. Nur Menschen können Blut für andere Menschen spenden. Und genau deshalb braucht es Menschen wie Sie – verlässlich, engagiert, solidarisch.“
Er betonte, dass jede einzelne Blutspende über Leben und Tod entscheiden kann – sei es bei Unfällen, großen Operationen, Komplikationen bei der Geburt oder schweren Krankheiten wie Leukämie und Krebs. Die Spende sei ein Zeichen von Menschlichkeit, Mitgefühl und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Insgesamt 26 Mehrfachspender konnten durch Bürgermeister Lehrer am Ehrungsabend mit einer Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet werden.
10-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold):
- Jürgen Armbruster, Birgit Bantle, Stefan Flaig, Olaf Gniech, Silke Klink, Katrin Kohler, Lorenz Kopp, Annika Maier, Hannes Maier, Sebastian Peñalver Höfler, Simone Schneider, Stefanie Schwab, Julian Straub, Bartlomiej Buss
25-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl 25):
- Christian Günter, Stephan Höfler
50-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 50):
- Ralf Armbruster, Sonja Hezel, Peter Krüger, Stefan Marte, Kornelia Rahner,
Michael Schwab, Ulrike Stoll, Heiko Wössner
75-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 75):
- Oswald Ziegler
100-malige Blutspende (Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl 100)
- Martin Scheerer

Bürgermeister Lehrer dankte den Geehrten für ihren außergewöhnlichen Einsatz und ihre innere Haltung: „Sie gehören zu denen, die nicht fragen: ‚Was bringt es mir?‘, sondern: ‚Was kann ich tun, um zu helfen?‘“ Er sprach den Blutspenderinnen und -spendern im Namen der Gemeinde und des DRK-Ortsverbands seinen tief empfundenen Dank aus. Abschließend betonte er: „Sie alle sind heute zu Recht auf dieser Bühne – und dürfen stolz auf das sein, was Sie für andere leisten. Denn Heldentum braucht nicht immer Applaus – manchmal reicht ein Pflaster und ein großes Herz.“
Mit diesem eindrucksvollen Zeichen der Anerkennung wurde der Bereich des ehrenamtlichen Engagements gebührend eröffnet und zeigte erneut, wie wichtig Zusammenhalt und Solidarität für unsere Gemeinschaft sind.
Verleihung Ehrenglas: Auszeichnung für besondere Verdienste im Ehrenamt an Martin Kohler, Hermann Schmider und Helga Dieterle
Im Rahmen des diesjährigen Ehrungsabends wurde zum zweiten Mal das Ehrenglas der Gemeinde verliehen – eine Auszeichnung für besondere Verdienste im Ehrenamt. Mit dieser Ehrung werden vor allem diejenigen Menschen gewürdigt, die meist im Hintergrund wirken, bei jedem Fest und Projekt ihrer Vereine mit anpacken und auf die man sich jederzeit verlassen kann. Personen, die lieber handeln als im Rampenlicht zu stehen.
Die Auswahl der Geehrten erfolgte in einem sorgfältigen Prozess: Die Vereine der Gemeinde wurden gebeten, Vorschläge einzureichen. Diese wurden von der Vereinsgemeinschaft Aichhalden sowie dem Vereinsring Rötenberg geprüft, gewichtet und dem Ehrenausschuss des Gemeinderats zur Entscheidung vorgelegt. Damit spiegelt die Ehrung nicht nur die Wertschätzung des eigenen Vereins wider, sondern die Anerkennung der gesamten Vereinslandschaft der Gemeinde. In diesem Jahr durften drei herausragende Ehrenamtliche ausgezeichnet werden:
Martin Kohler ist seit über 45 Jahren ein unverzichtbarer Motor des DRK-Ortsvereins Aichhalden-Rötenberg. Sein Engagement reicht vom Jugendrotkreuz über die Helfertätigkeit bis hin zur langjährigen Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender. Martin steht für Verlässlichkeit, handwerkliches Geschick und Tatkraft. Ob bei Dorffesten, Blutspendenterminen oder Bauprojekten – Martin ist stets der Erste beim Aufbau und der Letzte beim Abbau. Sein Motto „Wie der Schreiner kann’s keiner“ bringt es auf den Punkt. Für sein stilles, aber wirkungsvolles Wirken erhielt er in diesem Jahr das Ehrenglas der Gemeinde.
Hermann Schmider ist ein Urgestein des örtlichen Sports und mit dem Fußballverein Aichhalden sehr stark verbunden. Seit Jahrzehnten übernimmt er vielfältige Aufgaben – vom Schriftführer über Ausschussbeisitzer und 2. Vorstand bis hin zum Trainer von Juniorenmannschaften. Als dienstältester Schiedsrichter der Schiedsrichtergruppe Rottweil-Tuttlingen pflegt er seit 57 Jahren mit Herzblut die Fairness auf dem Spielfeld. Zudem engagiert er sich tatkräftig beim Bau und der Pflege des Sportplatzes und Sportheims. Auch wenn er sich gern im Hintergrund hält, ist sein Einsatz unverzichtbar. Für diese langjährige und vielfältige Arbeit erhielt Herrmann Schmider ebenfalls das Ehrenglas.
Helga Dieterle ist seit über 20 Jahren eine tragende Säule der Hexenzunft Rötenberg. Ihr Engagement zeichnet sich durch Eigeninitiative, Zuverlässigkeit und eine stille, aber effektive Unterstützung aus – sei es bei der Organisation von Veranstaltungen, der Küchenleitung oder spontanen Hilfen. Sie sorgt maßgeblich dafür, dass die Zunftfeste reibungslos ablaufen und Gäste sich wohlfühlen. Helgas unermüdlicher Einsatz im Hintergrund ist ein echtes Vorbild für gelebte Gemeinschaft. Auch sie wurde mit dem Ehrenglas geehrt.

Die Verleihung des Ehrenglases macht deutlich, wie wichtig die vielen stillen Heldinnen und Helden im Ehrenamt sind, die den Zusammenhalt und das gesellschaftliche Leben in Aichhalden erst möglich machen. Mit großer Dankbarkeit und Respekt würdigt die Gemeinde ihr Engagement und ihre Verbundenheit.
Verleihung der Landesehrennadel an Manfred Moosmann: Anerkennung für jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz
Den Höhepunkt des Abends bildete die Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg durch Bürgermeister Lehrer im Auftrag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann an Manfred Moosmann.
Seit über drei Jahrzehnten prägt Manfred Moosmann das ehrenamtliche Leben in Aichhalden entscheidend mit – vor allem durch seine intensive Arbeit innerhalb der Vereinsgemeinschaft Aichhalden, die das Vereinsleben vor Ort koordiniert und unterstützt. Bereits seit 1992 ist er dort aktiv, zunächst als Hausmeister der Festplatzanlage. Hinter diesem Titel verbergen sich unzählige Stunden freiwilliger Arbeit – vom Rasenmähen bis zur technischen Betreuung.
Im Jahr 2000 übernahm Moosmann das Amt des zweiten Vorsitzenden, sprang wenig später kommissarisch als erster Vorsitzender ein und wurde 2008 offiziell in dieses Amt gewählt. Bis zu seinem Rückzug im vergangenen Jahr leitete er die Vereinsgemeinschaft mit Umsicht und großem Verantwortungsbewusstsein. Seine Amtszeit war geprägt von zahlreichen Modernisierungen, Dorffesten, Sanierungen und Erweiterungen – immer mit dem Ziel, die Festplatzanlage nicht nur funktional, sondern als lebendigen Treffpunkt für das ganze Dorf zu gestalten. Für Manfred Moosmann war und ist Ehrenamt keine Pflicht, sondern ein Ausdruck von Gemeinsinn.
Auch darüber hinaus ist sein Wirken beeindruckend vielseitig:
Narrenzunft Aichhalden: über 20 Jahre im Hexenausschuss, 10 Jahre stellvertretender Präsident, 15 Jahre Elferrat-Vertrauensmann und Organisator des Bürgerballs.
Freiwillige Feuerwehr: seit mehr als 43 Jahren aktives Mitglied.
Heimat- und Geschichtsverein Aichhalden-Rötenberg: Gründungsmitglied und Mitverfasser der Vereinssatzung.
Zudem ist er Fördermitglied des Musikvereins sowie des DRK-Ortsvereins.
Auch in der kommunalpolitischen Arbeit bringt sich Manfred Moosmann seit vielen Jahren als engagierter Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister mit ein – stets mit Blick auf das Wohl der gesamten Gemeinde.
In seiner Ansprache hob Bürgermeister Lehrer nicht nur das umfangreiche Engagement, sondern auch die Haltung von Manfred Moosmann hervor: „Du handelst beständig, verlässlich und mit viel Herzblut – nicht aus Eitelkeit, sondern aus Überzeugung. Dein Wirken ist ein Geschenk für unsere Gemeinschaft.“
Besonders hervorzuheben sei auch die Familientradition: Sowohl Manfred Moosmanns Vater als auch sein Bruder wurden bereits mit der Landesehrennadel ausgezeichnet – ein klares Zeichen, dass in dieser Familie ehrenamtliches Engagement seit Generationen gelebt und weitergegeben wird.

Mit der Landesehrennadel des Landes Baden-Württemberg würdigt das Land Bürgerinnen und Bürger, die sich durch langjähriges ehrenamtliches Engagement in besonderem Maße um die Gesellschaft verdient gemacht haben. Manfred Moosmann reiht sich mit dieser Ehrung in eine Gruppe besonders engagierter Menschen ein, die unsere Gesellschaft durch ihr selbstloses Tun bereichern und zusammenhalten.
Die Gemeinde Aichhalden gratuliert Manfred Moosmann herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und sagt: Danke für Jahrzehnte des Einsatzes, der Verlässlichkeit und des Zusammenhalts.
Der Ehrungsabend unterstreicht wieder einmal den hohen Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements und der sportlichen sowie kulturellen Leistungen in der Gemeinde. Er soll Ansporn und Motivation zugleich sein, auch weiterhin mit Leidenschaft und Einsatzbereitschaft zum Gemeinwohl beizutragen.