In der Nacht auf Dienstag kam es im Kreis Rottweil in gleich mehreren Gemeinden zu einem Stromausfall. Er dauerte bis zu rund eindreiviertel Stunden und ist kurz nach Mitternacht behoben worden. Der Netzbetreiber hat nun auch den Grund erklärt.
Der Strom fiel am Montag gegen 22.30 Uhr aus. Betroffen waren nach Angaben des Netzbetreibers die Gemeinden Bösingen, Dunningen, Epfendorf und Villingendorf sowie die Stadt Oberndorf. Dieser Stromausfall dauerte offenbar bis gegen 0.13 Uhr an, die Störung konnte dann behoben werden. Einen kurzen, zweiminütigen Stromausfall gab es zudem in Dietingen im Kreis Rottweil und weiteren benachbarten Gemeinden im Zollernalbkreis: Dautmergen, Rosenfeld, Zimmern u.d.B.
Als Grund für den länger anhaltenden Ausfall in den Rottweiler Kreisgemeinden gab der Netzbetreiber, die Netze BW, noch in der Nacht an: „Technischer Defekt eines Betriebsmittels (Kabel, Freileitung, Sicherung etc.) ohne erkennbare Ursache.“ Auf Nachfrage folgte dann eine ausführliche Stellungnahme:
Gestern kam es zunächst um 22.28 Uhr im Landkreis Rottweil zu einer Stromunterbrechung. Betroffen waren die Gemeinden Epfendorf, Herrenzimmern, Dietingen, Villingendorf und Teile von Oberndorf am Neckar, Altoberndorf und Bösingen. Ein Baum ist in die Freileitung gefallen, wodurch ein Kurzschluss verursacht wurde. Durch Umschaltungen im Mittelspannungsnetz konnte der Netze BW-Entstördienst in Zusammenarbeit mit der Leitstelle die Versorgung schrittweise wieder herstellen. So hatten um 0.11 Uhr alle betroffenen Haushalte wieder Strom.
Aufgrund eines Folgefehlers fiel um 23.16 Uhr für ca. zwei Minuten der Strom im Zollernalbkreis (Dautmergen, Zimmern unter der Burg und Rosenfeld) aus.
Katharina Ryske, Pressesprecherin Netze BE
Der Stromnetzbetreiber rät im Falle eines Stromausfalls dazu, die Seite www.störungsauskunft.de aufzurufen. „Dort erscheint eine Deutschlandkarte, die Markierungen von gemeldeten Störungen zeigt. So hat man schnell den Überblick, wo aktuell ein Stromausfall ist.“ Damit ließe sich also klären, ob der Ausfall auch weitere Menschen betrifft, oder ob die Ursache eher lokal, im eigenen Gebäude oder der eigenen Wohnung zu suchen st. Auf der Seite erhält man laut Netze BW über die Eingabe der Postleitzahl die Versorgungsinformationen für seinen Heimatort. Ebenso könne man ‚seinen‘ Stromausfall auf der Plattform eintragen und auf diese Weise eine Meldung an seinen Netzbetreiber schicken. „‚Störungsauskunft.de‘ ergänzt das bisherige Angebot der Netze BW bei Störungen um einen digitalen, interaktiven und unkomplizierten Kommunikationsweg. Dadurch sind die betroffenen Bürger nun direkter und zeitnah über Störungen und deren Verlauf informiert“, schreibt Netze BW.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, sich grundsätzlich auf mögliche kurzzeitige Stromausfälle vorzubereiten – beispielsweise durch das Vorhalten von Taschenlampen, Batterien oder einem kleinen Vorrat an Trinkwasser und haltbaren Lebensmitteln.
Was bei einem Stromausfall zu tun ist – und wie man sich auf einen solchen, länger anhaltenden vorbereitet -, beschreibt die Website „stromausfall.org“ ausführlich. Dort ist eingans zu lesen: „Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren.“ Man könne die Checkliste des Anbieters nutzen, um richtig mit einem Stromausfall umzugehen. Weiter heißt es: „Bitte rufen Sie nicht die Polizei oder Feuerwehr. Ein Stromausfall an sich ist kein Notfall! In Einzelfällen kann ein Stromausfall jedoch zu einem Notfall führen.“
Der Arbeiter-Samariter-Bund hält Vorsorge für besonders wichtig. Denn: „Bei einem Stromausfall kann überlebenswichtige Infrastruktur ausfallen, etwa das Leitungswasser in mehrstöckigen Häusern, da viele Wasserpumpen elektrisch betrieben werden. An Tankstellen gibt es keinen Treibstoff, da die Pumpen in den Zapfsäulen nicht mehr laufen. Mobiles Netz und Internet fallen aus. Die Kassen in Supermärkten funktionieren nicht mehr, genauso wie die Kühltruhen und Eingangstüren. Geldautomaten geben den Dienst auf. Ein Großteil des öffentlichen Nahverkehrs steht still, in Tunneln funktionieren weder Beleuchtung noch Belüftung“, wie die Organisation schreibt. Diese Beispiele machten klar, dass bei der Krisenvorsorge für einen Stromausfall Alternativen für elektrisch betriebene Geräte eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere überlebenswichtige Bereiche wie Nahrungsmittel, Wärme und Licht sollten bei der Vorbereitung auf einen Stromausfall bedacht werden.
Links und Infos:
- Störungsportal der Netze BW. Bei Störungen der Stromversorgung in Baden-Württemberg kann man auch die kostenlose Störungsnummer 0800 3629-477 der Netze BW anrufen.
- Störungsportal der EnRW. Der Energieversorger erklärt dazu: „Im Fall einer Störung in der Strom-, Erdgas-, Trinkwasser- und Wärmeversorgung sind wir selbstverständlich rund um die Uhr für Sie erreichbar und garantieren Ihnen schnellstmögliche Hilfe. Rufen Sie uns einfach an unter der Nummer 0800 0510 101 (kostenlos), alternativ 0741 510101, oder schreiben Sie uns eine Nachricht (per E-Mail erreichen Sie uns werktags von 6 bis 19 Uhr). Bitte rufen Sie uns bei Störungen der Sparte „Erdgas“ in jedem Fall an.“
- „Krisenvorsorge bei Stromausfall: Was tun, wenn die Lichter ausgehen?“ Info-Seite des Arbeiter-Samariter-Bundes.
- „Sie haben einen Stromausfall? Das ist jetzt zu tun“ Die Seite stromausfall.org gibt Tipps.