Presse wirkt: Villingendorf ist tätig geworden

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Nach dem Zusammenprall zwischen einem Auto und einem Roller, bei dem der – vorfahrtsberechtigte – Rollerfahrer schwer verletzt worden ist, kritisierten Anwohner öffentlich die Gemeinde Villingendorf. Die NRWZ berichtete, holte Bürgermeister Marcus Türk an die Unfallstelle. Später berichtete auch der Schwarzwälder Bote. Das ließ die Gemeinde reagieren. Und das Landratsamt auch.

Die schnellste Reaktion war erfolgt, während wir noch an unserem Beitrag „Unfall mit Ansage“ arbeiteten: Türk schickte da seinen Bauhof, um eine ausgefallene Geschwindigkeitsanzeige in der Neckarstraße in Villingendorf reparieren zu lassen. Nur wenige Stunden zuvor hatte er davon in einem von der NRWZ initiierten Gespräch mit einem Anwohner erfahren. Das war am Montagmittag vor zwei Wochen.

In jener Neckarstraße hatte es am Samstag zuvor schlimm gekracht. Ein Autofahrer hatte, rechts vor links laut Polizei ignorierend, einen Rollerfahrer regelrecht abgeschossen, wie ein Augenzeuge des Unfalls berichtete.

Anwohner äußerten sich anschließend erbost, seit Monaten würden sie die Gemeinde bitten, an der Stelle etwas zu unternehmen. Der NRWZ liegen Mails an das Rathaus in Villingendorf vor, die aus dem vergangenen Mai stammen und in denen konkret eine Verbesserung der Verkehrssituation in der Neckarstraße gefordert wird.

Weitere Mails in Bezug auf die Verkehrssituation im Wohngebiet am Stephanswäldle gehen ins Jahr 2017 zurück. Damals war dem Einsender eine baldige Verkehrsschau versprochen worden. Das ist mithin drei Jahre her, die Verkehrsschau steht immer noch aus. Inzwischen muss „Corona“ als Begründung für die Verzögerung herhalten.

Bürgermeister Türk ließ an jenem Montag im Gespräch mit der NRWZ und dem Anwohner wissen, dass er durchaus die Verkehrssituation in der Neckarstraße und im angrenzenden Wohngebiet im Blick habe (bis zum Unfall allerdings, indem er das Thema an den zuständigen Sachbearbeiter delegierte). Man sei seitens der Gemeinde einfach noch nicht so weit, warte die Verkehrsschau mit dem Landratsamt ab. Das könne entscheiden, wo Schilder oder gegebenenfalls auch Wartelinien für Autofahrer hinkommen.

In diesem Gespräch sagte Türk auch zu, fehlende und inzwischen abgefahrene „30“-er-Markierungen anbringen beziehungsweise erneuern zu lassen. Das ist nun, am heutigen Dienstag geschehen. „Die Gemeinde Villingendorf ist tätig geworden“, schreibt ein Anwohner an die NRWZ. „Es wurden heute 30er-Markierungen in der Neckarstraße und im angrenzenden Wohngebiet Stephanswäldle angebracht.“

Er fordert derweil noch mehr, nämlich sogenannte Wartelinien. Gestrichelt ausgeführt sollen Sie Autofahrer auf die Einmündung aufmerksam machen.

Zudem gibt es, hat sich herausgestellt, auch Warnlinien in Form von Dreiecken, sogenannte Haifischzähne. Solche Markierungen könnten Autofahrer warnen, dass von rechts eine schlecht einsehbare Einmündung komme. Die Bachstraße etwa, aus der jener schwer verletzte Rollerfahrer gekommen war.

Diese Linien könne er nicht einfach anbringen lassen, erklärte Türk dem Anwohner und der NRWZ. Er müsse sich an Recht und Gesetz halten. Das Landratsamt bestätigte das damals ebenfalls gegenüber der NRWZ, dass Wartelinien nur dort angeordnet werden dürfen, wo Zeichen 205 (Vorfahrt gewähren, das auf der Spitze stehende rote Dreieck) vorhanden ist oder wo Linksabbieger den Gegenverkehr durchfahren lassen müssen. Das ist in der Bachstraße nicht der Fall.

„Haifischzähne“ in Deißlingen. Foto: privat

Doch in den beiden beteiligten Behörden ist man in den vergangenen Tagen aktiv geworden. Zunächst hatte die NRWZ wiederum dem Landratsamt Bilder aus Deißlingen zugeschickt – wo an vielen Kreuzungen diese sogenannten Haifischzähne zu finden sind. Das ließ die Behörde bei der Gemeinde Deißlingen und die wiederum bei der NRWZ nachfragen, wo denn die Bilder entstanden, wo denn die Zahnlinien zu finden seien.

Man kam zu dem Schluss, dass die jahrealt sind, aus einer Zeit stammen, zu der die Gemeinde noch selber die Straßen bemalen durfte, ohne das Landratsamt um Zustimmung zu bitten. „Die sogenannten Haifischzahn-Markierungen in Deißlingen und Lauffen wurden in Eigeninitiative der Gemeinde angebracht. Sie sind bereits auf Luftbildern aus dem Jahr 2011 sichtbar. Eine entsprechende Anordnung durch das Straßenverkehrsamt des Landkreises war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht möglich“, schreibt Martina Bitzer, Leiterin des Dezernats Öffentliche Sicherheit, Verkehr und Recht im Landratsamt Rottweil. Dezernatsleiterin – das Thema ist oben angekommen.

In die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sei die Markierung von Haifischzähnen (Zeichen 342) erst mit der jüngsten Novelle der StVO zum 28. April 2020 eingeführt worden. „Diese neu geschaffene Möglichkeit wird in jedem Fall auch für die Situation in der Neckarstraße in Villingendorf geprüft werden“, versprach wiederum die Leiterin des Straßenverkehrsamts im Landratsamt Rottweil, Corinna Bettinger, ein paar Tage zuvor der NRWZ und damit dem Villingendorfer Anwohner.

Übrigens: Den Unfall in Villingendorf und die entsprechenden Umstände „haben wir daher zum Anlass genommen, umgehend eine Geschwindigkeitsüberwachung in der Neckarstraße zu veranlassen“, so die Straßenverkehrsamtsleiterin. Die Blitzeraktion fand zwei Tage nach dem NRWZ-Gespräch mit Türk und damit fünf Tage nach dem Unfall statt.

Bettinger abschließend: „Die Verkehrssicherheit liegt dem Landkreis sehr am Herzen.“

.

Das interessiert diese Woche



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Nach dem Zusammenprall zwischen einem Auto und einem Roller, bei dem der – vorfahrtsberechtigte – Rollerfahrer schwer verletzt worden ist, kritisierten Anwohner öffentlich die Gemeinde Villingendorf. Die NRWZ berichtete, holte Bürgermeister Marcus Türk an die Unfallstelle. Später berichtete auch der Schwarzwälder Bote. Das ließ die Gemeinde reagieren. Und das Landratsamt auch.

Die schnellste Reaktion war erfolgt, während wir noch an unserem Beitrag „Unfall mit Ansage“ arbeiteten: Türk schickte da seinen Bauhof, um eine ausgefallene Geschwindigkeitsanzeige in der Neckarstraße in Villingendorf reparieren zu lassen. Nur wenige Stunden zuvor hatte er davon in einem von der NRWZ initiierten Gespräch mit einem Anwohner erfahren. Das war am Montagmittag vor zwei Wochen.

In jener Neckarstraße hatte es am Samstag zuvor schlimm gekracht. Ein Autofahrer hatte, rechts vor links laut Polizei ignorierend, einen Rollerfahrer regelrecht abgeschossen, wie ein Augenzeuge des Unfalls berichtete.

Anwohner äußerten sich anschließend erbost, seit Monaten würden sie die Gemeinde bitten, an der Stelle etwas zu unternehmen. Der NRWZ liegen Mails an das Rathaus in Villingendorf vor, die aus dem vergangenen Mai stammen und in denen konkret eine Verbesserung der Verkehrssituation in der Neckarstraße gefordert wird.

Weitere Mails in Bezug auf die Verkehrssituation im Wohngebiet am Stephanswäldle gehen ins Jahr 2017 zurück. Damals war dem Einsender eine baldige Verkehrsschau versprochen worden. Das ist mithin drei Jahre her, die Verkehrsschau steht immer noch aus. Inzwischen muss „Corona“ als Begründung für die Verzögerung herhalten.

Bürgermeister Türk ließ an jenem Montag im Gespräch mit der NRWZ und dem Anwohner wissen, dass er durchaus die Verkehrssituation in der Neckarstraße und im angrenzenden Wohngebiet im Blick habe (bis zum Unfall allerdings, indem er das Thema an den zuständigen Sachbearbeiter delegierte). Man sei seitens der Gemeinde einfach noch nicht so weit, warte die Verkehrsschau mit dem Landratsamt ab. Das könne entscheiden, wo Schilder oder gegebenenfalls auch Wartelinien für Autofahrer hinkommen.

In diesem Gespräch sagte Türk auch zu, fehlende und inzwischen abgefahrene „30“-er-Markierungen anbringen beziehungsweise erneuern zu lassen. Das ist nun, am heutigen Dienstag geschehen. „Die Gemeinde Villingendorf ist tätig geworden“, schreibt ein Anwohner an die NRWZ. „Es wurden heute 30er-Markierungen in der Neckarstraße und im angrenzenden Wohngebiet Stephanswäldle angebracht.“

Er fordert derweil noch mehr, nämlich sogenannte Wartelinien. Gestrichelt ausgeführt sollen Sie Autofahrer auf die Einmündung aufmerksam machen.

Zudem gibt es, hat sich herausgestellt, auch Warnlinien in Form von Dreiecken, sogenannte Haifischzähne. Solche Markierungen könnten Autofahrer warnen, dass von rechts eine schlecht einsehbare Einmündung komme. Die Bachstraße etwa, aus der jener schwer verletzte Rollerfahrer gekommen war.

Diese Linien könne er nicht einfach anbringen lassen, erklärte Türk dem Anwohner und der NRWZ. Er müsse sich an Recht und Gesetz halten. Das Landratsamt bestätigte das damals ebenfalls gegenüber der NRWZ, dass Wartelinien nur dort angeordnet werden dürfen, wo Zeichen 205 (Vorfahrt gewähren, das auf der Spitze stehende rote Dreieck) vorhanden ist oder wo Linksabbieger den Gegenverkehr durchfahren lassen müssen. Das ist in der Bachstraße nicht der Fall.

„Haifischzähne“ in Deißlingen. Foto: privat

Doch in den beiden beteiligten Behörden ist man in den vergangenen Tagen aktiv geworden. Zunächst hatte die NRWZ wiederum dem Landratsamt Bilder aus Deißlingen zugeschickt – wo an vielen Kreuzungen diese sogenannten Haifischzähne zu finden sind. Das ließ die Behörde bei der Gemeinde Deißlingen und die wiederum bei der NRWZ nachfragen, wo denn die Bilder entstanden, wo denn die Zahnlinien zu finden seien.

Man kam zu dem Schluss, dass die jahrealt sind, aus einer Zeit stammen, zu der die Gemeinde noch selber die Straßen bemalen durfte, ohne das Landratsamt um Zustimmung zu bitten. „Die sogenannten Haifischzahn-Markierungen in Deißlingen und Lauffen wurden in Eigeninitiative der Gemeinde angebracht. Sie sind bereits auf Luftbildern aus dem Jahr 2011 sichtbar. Eine entsprechende Anordnung durch das Straßenverkehrsamt des Landkreises war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht möglich“, schreibt Martina Bitzer, Leiterin des Dezernats Öffentliche Sicherheit, Verkehr und Recht im Landratsamt Rottweil. Dezernatsleiterin – das Thema ist oben angekommen.

In die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sei die Markierung von Haifischzähnen (Zeichen 342) erst mit der jüngsten Novelle der StVO zum 28. April 2020 eingeführt worden. „Diese neu geschaffene Möglichkeit wird in jedem Fall auch für die Situation in der Neckarstraße in Villingendorf geprüft werden“, versprach wiederum die Leiterin des Straßenverkehrsamts im Landratsamt Rottweil, Corinna Bettinger, ein paar Tage zuvor der NRWZ und damit dem Villingendorfer Anwohner.

Übrigens: Den Unfall in Villingendorf und die entsprechenden Umstände „haben wir daher zum Anlass genommen, umgehend eine Geschwindigkeitsüberwachung in der Neckarstraße zu veranlassen“, so die Straßenverkehrsamtsleiterin. Die Blitzeraktion fand zwei Tage nach dem NRWZ-Gespräch mit Türk und damit fünf Tage nach dem Unfall statt.

Bettinger abschließend: „Die Verkehrssicherheit liegt dem Landkreis sehr am Herzen.“

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