Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Hausener Kunst-Wiese: Früchte als „Gefäße der Zeit“

Noch einmal richtig den Turbo eingelegt hat das Team des Hausener KUNSTDüngers: Obwohl im Herbst eigentlich die Natur auf Ruhe umschaltet, ist auf der Skulpturen-Wiese am Ortsrand dieser Tage ein weiteres Objekt emporgesprossen.

Und das hat es in sich: Ein bisschen an das englische Märchen „Hans und die Bohnenranke“ erinnert die Skulptur, die der 1962 in Haslach geborene Künstler Bruno Feger dem Areal eigesteuert hat: So wie in der Abenteuergeschichte Zauberbohnen bis in die Wolken ranken, scheint auch Fegers Kirsche von einem sagenhaften Kunstdünger ins Tausendfache vergrößert.

Die Mega-Kirsche setzt als Riesen-Frucht einen gut sichtbaren neuen Akzent auf dem KUNSTDünger-Areal – schon ihr pralles Saftrot zieht Blicke auf sich. Bei näherem Hinsehen zeigt sich freilich: Das Kürbisgroße Objekt ist nicht prall sozusagen aus einem Guss, sondern fügt sich aus kleinen Stahlplättchen zusammen. Zudem ist seine Oberfläche rau – und das Ganze erkennbar noch sehr unfertig. Als besondere Pointe kommt hinzu, dass sich an den Stil von Fegers Kirsche ein zweiter klammert – der energisch ausschwingt, dabei aber ins Leere greift.

Bruno Feger beim Aufbau. Foto: pm

Eine unreife Frucht einerseits und eine, die wohl schon abgefallen ist – das sind die beiden Akzente, die Feger mit dem Neuzugang in Hausen setzt. Und die sich einreiht in der er Bonatisches sehr sinnbildlich in Szene setzt: Früchte sind für ihn, wie er erklärt, „Gefäße für die Zeit“ – eine Vorstellung, die sich im Herbst, der zum Abschiednehmen zwingt, klarer erschließt als etwa in einem endlosen Sommer.

Auch im Ausstellungs-Häuschen des KUNSTDünger-Areals residiert nun zeitweise eine Skulptur Fegers. Foto: pm

Feger kommt es, wie er zu seiner Hausener Skulptur weiter erklärt, darauf an, mit seinen Objekten das Werden und Vergehen gleichermaßen künstlerisch zu verdeutlichen. In Hausen wird das mit starker Symbolkraft lesbar. Insofern passt die neu eingewachsene Skulptur gut in den Herbst, in dem vieles reift und abfällt – in der die Natur aber zugleich die Knospen für den Neubeginn im nächsten Frühling startklar macht. Das Themengespann Werden und Vergehen wird aber noch in anderer Hinsicht illustriert: Zu Fegers dauerhaft im Areal verankerten Arbeit kommt ein Objekt im Ausstellungshäuschen dazu – das freilich bereits in einigen Wochen wieder weichen muss.




Schreiben Sie einen Kommentar

Back to top button
Close

Adblocker gefunden.

Vielen Dank für Ihren Besuch auf NRWZ.de. Unser System hat erkannt, dass Sie einen Adblocker installiert haben, der die Auslieferung von Anzeigen blockiert. NRWZ.de finanziert sich aber zu einem hohen Grad über Anzeigen, weshalb wir Sie bitten, den Adblocker für unsere Website zu deaktivieren. Vielen Dank für Ihr Verständnis!