„Menschen in Rottweil“-Portraits im ‚Johanniterbad‘

Ein verschmitztes Lächeln, eine hochgezogene Augenbraue: Prägende Persönlichkeiten der Stadt hat der Fotograf Hartwig Ebert für seine Reihe „Menschen in Rottweil“ portraitiert – und dabei Carakteristisches eingefangen. Ausgewählte Aufnahmen aus dem im vorigen November erschienenen dritten Band zeigt er nun in einer Ausstellung im Hotel Johanniterbad.
Allesamt sind es Portraits, die bei einer ersten Ausstellung im Alten Rathaus nicht zu sehen waren. Erneut macht Ebert keine halben Sachen: großformatige High-End-Prints ziehen im Foyerbereich des Johanniterbands Blicke auf sich.

Für die mit sicherem Auge in Szene gesetzten Aufnahmen sowie die Prints legte der 1937 in Quedlinburg geborene Fotograf hohe Maßstäbe an: „Fast eine halbe Stunde hat es gedauert, bis ein Ausdruck fertig war“, berichtete Ebert der NRWZ. Nur so kommt er zu einem ausgereiften Ergebnis, nur so stimmen Nuancen, Sättigung und Brillanz, auf die es ihm ankommt.
Dabei konzentriert sich alles auf Schwarz, Weiß – und dass Spektrum dazwischen. Denn Ebert ist auch im dritten Band der Menschen-Reihe seinem monochromen Bildstil treu geblieben. Auch in dieser Schau ausgewählter Portraits wird deutlich: Klarheit, Strenge und nicht zuletzt eine respektvolle Haltung gegenüber der fotografierten Person heben diese Charakterportraits deutlich aus der alltäglichen Bilderflut heraus.

Mit dem dritten Band von „Menschen in Rottweil“, setzte Ebert, der von 1975 bis 2003 als Lehrer an den Gewerblichen Schulen in Rottweil tätig war, eine Linie fort, die 1981 mit dem Bildband „In und um Rottweil“ 1981 begann. Über 1.000 Stück gingen binnen weniger Wochen über die Ladentheke. Auch seine Publikationen „Kulturdenkmale in Rottweil“ (1987/1997, zusammen mit Winfried Hecht) und die ersten Bände „Menschen in Rottweil“ (1991/2006) fanden starke Resonanz.
Die Ausstellung im Johanniterbad, die frei zugänglich ist und bis ins neue Jahr gezeigt wird, verdeutlicht die fotografische Handschrift, die Hartwig Ebert immer weiter verfeinert hat. Und sie macht Lust, sich sämtliche Portraits des neuesten Bandes aufmerksam anzusehen.