(Anzeige). Klänge fördern unsere seelische und körperliche Gesundheit. Für das Selbstbewusstsein, die Lebensfreude und die Motivation von Kindern und Jugendlichen hat Musik eine entscheidende Bedeutung. Bei der Unterrichtsgestaltung stellt die Corona-Krise insbesondere Musikpädagoginnen und -pädagogen vor größere Herausforderungen. Musizieren ist auf Gemeinschaft und Nähe angelegt, was nunmehr durch virtuelle Erlebnisse ersetzt werden muss, heißt es in einer Mitteilung des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg.
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„Digitaler Musikunterricht ist unerschöpflich: Schülerinnen und Schüler können damit durchaus selbst aktiv werden, etwa ihrer Lehrkraft Videos und Aufnahmen von eigenen Musikeinlagen oder Übsequenzen schicken“, so eine Sprecherin des Landesmedienzentrums. „Kommentiert die oder der Lehrende dann freundlich und konstruktiv, motiviert diese Rückmeldung die Lernenden, verstärkt weiterzumachen. Digitale Aufzeichnungen ermöglichen, dass alle am Kulturgut Musik teilhaben können.“
„Das differenzierte Zusammenspiel von digitalen Medien, Präsenzunterricht und Online-Inhalten ist ein prägender Bestandteil zukunftsorientierter musikpädagogischer Konzepte“, erklärt zum Thema der Landesdverband der Musikschulen Baden-Württemberg. Mit kreativen Tools ließen sich neue Angebote und Lernräume entwickeln, unterschiedlichste Software biete Unterstützung im und neben dem Unterricht, neue Plattformen würden zur unkomplizierten Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten einladen.
Wie funktioniert digitaler Musikunterricht?
Mit dieser Frage hat sich der Verband der Musikschulen (VdM) Hessen befasst. „Beispielsweise treffen sich die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern über Videokonferenzen zum virtuellen Musikunterricht“, erklärt er. Das lasse sich mit gängigen Smartphones, Tablets oder Laptops umsetzen. Der Ablauf ähnele einer persönlichen Musikstunde: Schülerinnen und Schüler spielen etwas vor, die Lehrkraft hört und sieht zu, ermutigt, gibt Tipps, korrigiert und demonstriert, wie es klingen sollte. Auch der Unterricht für kleine Gruppen mit drei oder vier Teilnehmenden sei so möglich.
Die Kommunikation zwischen den Musikschülern und ihren Lehrkräften sei allerdings begrenzt. Bedingt durch zeitliche Verzögerung der digitalen Medien gehen direkte Hinweise etwa zum Anschlag und der Spieltechnik verloren. Dies wirkt sich auf den Klang und die Fingerbewegungen aus. „Das birgt jedoch auch Chancen im besten Sinne der Persönlichkeitsbildung, weil die Selbstständigkeit der Musikschülerinnen und Musikschüler durch das selbstbestimmte Umsetzen von Aufgaben stärker gefördert wird“, sieht Hans-Joachim Rieß, Landesgeschäftsführer des VdM Hessen, hier wiederum einen positiven Aspekt.
Die Grenzen des digitalen Unterrichts
An seine Grenzen gerät der digitale Unterricht beispielsweise laut VdM Hessen bei der Elementaren Musikpädagogik in Großgruppen von rund zwölf Kindern, wie sie direkt an der Musikschule oder an Kindertagesstätten angeboten wird. Hier können bestenfalls ganze Unterrichtseinheiten mit Bewegungsspielen und Liedern an die Eltern gesendet werden. Diese setzen die Inhalte dann gemeinsam mit den Kindern um. Unterricht in Ensemble- und Ergänzungsfächern mit noch größerer Personenzahl lässt sich kaum digital ersetzen.