Erosion nach den Regenfällen zuletzt? Jedenfalls hat sich am frühen Sonntagmorgen ein Baum im Rottweiler Stadtgraben, im Gelände der Landesgartenschau 2028, gelöst. Die im Hang stehende, rund 30 Meter hohe Buche legte sich quer über eine Zufahrt, sie musste von der Feuerwehr zersägt und beseitigt werden. Ein Facharbeiter beseitigte auf Anforderung der Feuerwehr im gleichen Zuge einen zweiten Baum. Jetzt sei der Abschnitt sicher, hieß es.
Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Als die Buche fiel, war es gegen 5 Uhr. Das weckte Anwohner in einem nahegelegenen Haus, aber glücklicherweise war auf ihrer Zufahrt zur Bahnhofstraße niemand unterwegs. Einen Schlag hätten sie wahrgenommen, berichteten sie, und dann später den Baum entdeckt. Daraufhin hätten sie die Feuerwehr gerufen. Die rückte unter dem Kommando von Stadtbrandmeister Frank Müller mit drei Fahrzeugen und acht Einsatzkräften an.


Der Rottweiler Feuerwehrmann, stellvertretende Abteilungskommandant und Motorsägenführer nach entsprechender Fortbildung, Jürgen Sigrist, machte sich bereit, legte die Schutzkleidung an und begann, den Baum zu zersägen. Stück für Stück, Ast für Ast, am Ende auch den Stamm. Der stand stark unter Spannung, weshalb Sigrist besonnen vorging, seine Kameradin und die Kameraden Abstand hielten. Zu Recht: Während der Arbeiten löste sich der im Hang liegende Baum, rutschte ein Stück, brachen Äste und flogen meterweit. Eine vorübergehend auch gefährliche Situation. Zudem verklemmte sich Sigrists Sägeblatt einmal, musste der Baum mittels eines Hubwerkzeugs angehoben werden. Um die Bruchstücke und Äste kümmerten sich weitere Feuerwehrleute, brachten sie zur Seite, um am Ende den Weg freizubekommen.



Der Baum zeigte derweil bereits eine rote Markierung – er ist zu einem früheren Zeitpunkt schon zur Fällung vorgesehen gewesen. Dem kam er zuvor. Ein benachbarter Baum ist von Einsatzleiter Müller ebenfalls als morsch und sturzgefährdet angesehen worden, weshalb er Stefan Salowsky an die Einsatzstelle rief. Dieser ist Löschzugführer in Rottweil-Bühlingen, hat einen Forstbetrieb und ist Waldarbeiter im klassischen Sinne. Und er brachte sein eigenes Werkzeug mit, einen Akkuspreizer und eine weitere Motorsäge. Damit fällte er kurzerhand den zweiten Baum, dessen Einzelteile die Feuerwehrleute ebenfalls aus dem Weg räumten.
Müller klärte den Einsatz des Forstarbeiters nach eigenen Angaben mit Rottweils Bürgermeisterin Ines Gaehn, die Mitgeschäftsführerin der für den Abschnitt zuständigen Landesgartenschau-GmbH ist. Sie gab den Einsatz von Salewskys Unternehmen an diesem Sonntag laut Müller kurz telefonisch frei.





„Jetzt ist hier erst einmal Ruhe.“ Das sagte Müller, nachdem auch der zweite Baum gefällt war. „Sichern, sägen, aus dem Hang rausholen“, lautete Müllers Devise. „Dann kann da nichts passieren.“
Die Buche hatten die Einsatzkräfte nicht komplett zerteilt, das kann ab kommender Woche etwa der örtliche Bauhof erledigen.
Aber auf Vorschlag des Rottweiler Abteilungskommandanten Volkmar Caduff ist dieser von selbst gestürzte Baum zunächst noch ein Stück den Hang entlang gezogen worden, mittels der an einem Rüstwagen angebrachten Seilwinde. Die Einsatzkräfte hielten dabei großen Abstand. Damit liegt er nun nach Einschätzung der Feuerwehrleute sicher am Hang, gefährdet niemanden mehr.


Der Baum war aus einem Hang abgebrochen, stürzte samt Wurzelwerk um. Ein neu gerichteter Weg befindet sich in der Nähe, an der Absturzstelle schien der Hang aber nicht verändert worden zu sein.

