Zu einem Konzert „Vom Paradiesbaum zum Weihnachtsbaum“ mit dem Ensemble Dico Cantus am Sonntag, 21. Dezember, um 17 Uhr im Atelier der Grund- und Werkrealschule Sulgen lädt die Musikschule Schramberg ein.
Schramberg. Die biblische Weihnachtserzählung gehört ganz selbstverständlich zu den Kernpunkten der christlichen Botschaft. Und mit der gleichen Selbstverständlichkeit begegnet die Szene im Stall von Bethlehem auf zahlreichen Werken der bildenden Kunst. Ebenso selbstverständlich findet die Erzählung von Jesu Geburt, mit Maria, Joseph, den Hirten sowie dem Engel als wichtigen Figuren aber auch in der Musik ihren Widerhall.
Alte Musik
Das Ensemble Dico Cantus hat sich fürs Konzert in Sulgen am 21. Dezember einige besonders schöne Kompositionen der Alten Musik ausgewählt. Sie zeigen, wie breit das Spektrum der adventlichen Musik ist. Es reicht von adventlich-weihnachtlichen Kompositionen von Michael Praetorius oder Samuel Scheidt bis hin zu den Stücken mittelalterlicher Meister.
Gerade solche unbekannten Stücke wieder bekannter zu machen, ist ein Hauptanliegen des Ensembles Dico Cantus, das sich seit seiner Gründung 2020 der Klangwelt des Mittelalters, der Renaissance und des Frühbarocks verschrieben hat.
Im Mittelalter spielt während der großen Gottesdienste des kirchlichen Festkreises der liturgische Gesang von Priestern oder Mönchen eine große Rolle. Er wird von den Geistlichen mitunter durch gespielte Szenen ergänzt – insbesondere an Ostern, aber auch an Weihnachten.
Diese Tradition der geistlichen Spiele ergänzt als eine Art Singspiel die ohnehin reiche kirchenmusikalische Kultur. Gleichzeitig findet eine Verschmelzung mit Elementen der Volkskultur statt.
Wandel der Weihnachtsbräuche
Das Konzert mit dem Ensemble Dico Cantus möchte einige Momente dieser Begegnung herausgreifen. Wobei ein Text die allmähliche Entwicklung unserer Vorstellungen vom Weihnachtsfest im trauten Kreise und den Wandel der Weihnachtsbräuche beleuchten will.
Die musikalischen Traditionen werden bis heute gepflegt, die Traditionslinie des geistlichen Spiels begegnet bloß noch in Überresten – etwa als Krippenspiel. Mitunter weiten die Weihnachtsspiele ihren Horizont auf die gesamte Bibel aus – und beginnen bei Adam und Eva, also beim Sündenfall. Da ist der Paradiesbaum dann unverzichtbares Requisit. Ebenso wie der Apfel, der seit dem ausgehenden Mittelalter die den Paradiesbaum symbolisierende Tanne schmückt.
Das Ensemble Dico Cantus mit Lourdes Carranza (Fideln und Viola da gamba), Cristina Haigis (Gesang), Frank Scheuerle (Mandoline, Domra, Laute und Arciliuto) und Katja Verdi (Blockflöte, Streichpsalter und Gesang) spielt in unterschiedlichen Besetzungen Musik, die tiefe Glaubensinnigkeit mit frischer Rhythmik verbindet.
Lourdes Carranza und Frank Scheuerle sind Lehrer an der Musikschule Schramberg, die dieses etwa einstündige Konzert veranstaltet. Cristina Haigis lebt und unterrichtet in Trossingen, Katja Verdi ist in zwei Musikschulen am Bodensee tätig.


