Die Aktion mit Grabkreuzen auf den ehemaligen Tennisplätzen und Traueranzeige der Planie in der Hoorigen Katz mag makaber erscheinen. Aber sie hat öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Mit der Verpflichtung, die Planie für alle Zeit der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, wurde sie am 31. Juli 1926 von Helmut Junghans der Stadt geschenkt. Wenngleich der Vertrag rechtlich schwammig formuliert und kein Kläger zu erwarten ist, so besteht immerhin die moralische Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber.
Genau diese, eigentlich betrogene Allgemeinheit oder zumindest einzelne daraus greifen die Aktion in den sozialen Medien an, scheinbar ohne verstehen zu wollen, was der Sinn dahinter ist. Ihr tolles Gebiet mit vielen Möglichkeiten als öffentliches Naherholungsgebiet ist mittlerweile mangels Erneuerung unattraktiv geworden und soll an einen Investor als Maximalausbau für bessergestellte Bürger verkauft werden.
Hier müssten eigentlich mündige Schramberger Bürger aktiv werden und den Erhalt der Planie mit kreativer Neugestaltung für die Öffentlichkeit fordern. Die Gelegenheit dazu gibt es bei der Gemeinderatssitzung am 26. März. Aber man schreibt wohl lieber nur böse Kommentare in den sozialen Medien.
Sicher darf man sich einer teilweisen Bebauung des Gebietes nicht verschließen. Diese muss aber in seiner Dimension dem Gebiet und seiner Infrastruktur angepasst sein. Sie darf den öffentlichen Nutzen nicht verschlingen. Diesen Wunsch zu vertreten, werden die Gemeinderäte gebeten.
Joachim Held, Schramberg