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Begleitgruppe JVA und Gemeinderat besichtigen Großbaustelle der neuen Justizvollzugsanstalt Rottweil

Die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) Rottweil im Gebiet „Esch“ zählt derzeit zu den größten Baustellen des Landes Baden-Württemberg. Dort entstehen 18 Gebäude mit 502 Haftplätzen – davon 30 bis 50 barrierefrei – sowie vier Werkstätten, eine Großküche und Ausbildungseinrichtungen. Insgesamt bietet die Anstalt rund 350 Arbeitsplätze im Justizvollzug. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen gewährte das Land der Begleitgruppe JVA und dem Gemeinderat nun einen Einblick in die laufenden Arbeiten auf der Großbaustelle.

Die Begleitgruppe JVA ist eine Schnittstelle zur Bürgerschaft, die bereits im Vorfeld des Bürgerentscheids 2015 eingerichtet wurde. Neben der Stadtverwaltung und dem Land Baden-Württemberg sind darin Mitglieder des Gemeinderats sowie gesellschaftlich relevanten Gruppen aus den Bereichen Bewährungshilfe, Gefängnisseelsorge, Naturschutz sowie die Bürgerinitiative, die den Bau bereits 2015 beim Bürgerentscheid unterstützt hatte, vertreten.

„Die Begleitgruppe ist ein gutes Beispiel dafür, wie erfolgreiche Bürgerbeteiligung über Jahre hinweg weiterwirken kann“, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf bei dem Besuch. „Sie sorgt dafür, dass wichtige Themen im Austausch zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Land abgestimmt werden – ein Gewinn für Transparenz und Akzeptanz in einem Projekt dieser Größenordnung.“ Die Begleitgruppe hat seit 2015 den gesamten Planungsprozess – einschließlich des Architektenwettbewerbs – eng begleitet. Derzeit liegt der Fokus auf der Bauausführung: So wurden beispielsweise Vorschläge zur farblichen Gestaltung der Anstaltsmauer erarbeitet. Dr. Ruf: „Der Bürgerentscheid 2015 und die kontinuierliche Arbeit der Begleitgruppe haben maßgeblich zu einer Befriedung der gesellschaftlichen Diskussion um den JVA-Neubau beigetragen.“

In der vergangenen Woche erhielten die Gruppe und die Mitglieder des Gemeinderats nun die Gelegenheit, die Baustelle im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Eingeladen hatte das Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg in Konstanz. Aufgrund der strengen Sicherheitsvorschriften sind derzeit ansonsten keine öffentlichen Führungen auf dem Gelände möglich. Auch durfte die Zahl der Teilnehmenden eine vorgegebene Höchstgrenze nicht überschreiten. Daher wurde die Führung in zwei Gruppen aufgeteilt, die nacheinander über das weitläufige Gelände geführt wurden.

Dabei machten sich die Teilnehmenden ein Bild von der Größe und Komplexität der Baustelle. Eindrücklich war der Besuch einer bereits weitgehend fertiggestellten Hafteinheit: In einer „fertigen Zelle“ konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von den räumlichen Dimensionen und der Ausstattung machen. Anschaulich wurde zudem erläutert, wie die Überwachungseinrichtungen und die Abläufe innerhalb der Anstalt künftig organisiert sein werden.

Auch logistische Abläufe standen im Fokus der Führung: Erklärt wurde, wie künftig Fahrzeuge kontrolliert und auf das Gelände gelassen werden, wie die Besuchszimmer für Angehörige der Gefangenen gestaltet sind und welche Möglichkeiten der Bewegung und Freizeitgestaltung vorgesehen sind. So entstehen mehrere Freiflächen und Sporthöfe, die den unterschiedlichen Hafteinheiten zugeordnet sind und den täglichen Aufenthalt im Freien für die Gefangenen sicherstellen.

Der Neubau der JVA Rottweil soll künftig 502 Haftplätze für männliche Untersuchungshaft- und Strafgefangene bieten und damit zahlreiche kleinere Anstalten im Land entlasten. Neben modernster Sicherheitstechnik stehen ökologische Standards im Fokus: Die Gebäude werden mit Photovoltaikanlagen und einer Hackschnitzelheizung ausgestattet, die Dachflächen teilweise begrünt. Die energetische Außenhülle liegt laut Angaben des Landes rund 30 Prozent unter den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes. Mit dem neuen Standort am Esch wird die derzeitige, innerstädtisch gelegene JVA abgelöst, die in vielerlei Hinsicht nicht mehr den heutigen Sicherheits- und Raumstandards entspricht.




Pressemitteilung (pm)

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