Grillabend endet abrupt – Terrasse geht in Flammen auf

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Es war alles bereit für einen gemütlichen Grillabend – gedeckter Esstisch, selbstgemachte Limonade, das Grillfleisch fehlte noch, lag auf dem Grill. Doch der ging in Flammen auf, nahm die Terrasse mit und einen Teil der Hausfassade. Die Feuerwehr rückte massiv vor. Für die Hauseigentümer war nicht mehr an ein gemütliches Beisammensein zu denken.

Ende eines Grillabends in einem Neubauviertel in Rottweil: Der Grill liegt verkohlt im Garten, die zugehörige Gasflasche im Pool. Die Terrasse ist verkohlt, die Balken wurden von Feuerwehrleuten zersägt. Die Fassade an einer Hausecke, an der der Grill gestanden hatte, ist geöffnet, teils kommt dahinter verbranntes Dämmmaterial hervor. Daneben steht der immer noch der große Tisch mit sechs Gedecken und zwei Flaschen selbstgemachte Himbeelimonade stehen bereit. Niemand denkt mehr daran, dort Platz zu nehmen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr haben Mitgefühl mit den Hausbewohnern, deren kleines Fest am frühen Abend des 1. Mai so jäh endete. „Das sieht schrecklich aus“, sagt ein Feuerwehrmann, als er nach erfolgtem Löschangriff die Terrasse betritt. Darauf angesprochen, erklärt Rüdiger Mack, Sprecher der Feuerwehr Rottweil, das Vorgehen der Wehrleute: Wenn ein Brand auf Boden oder Wand übergegriffen hat, werden diese geöffnet. „Wir gehen dabei von Schwarz nach Weiß. Wie arbeiten uns vor, das ist unsere übliche Arbeitsweise. Erst wenn wir kein Schwarz mehr finden, nur noch Weiß, können wir aufhören. Dann können wir sicher sein, dass uns das Feuer nicht davonläuft.“ Schwarz steht für verbranntes, verkohltes Material. Weiß für „gesundes“, wie die Wehrleute es nennen. Wenn kein schwarzes mehr vorhanden ist, ist ihre Arbeit beendet. Auch, wenn sie dafür ein umfangreiches Chaos anrichten.

Auf diese Weise aber haben sie offenbar einen Gebäudebrand verhindert. Wie der Einsatzleiter, Rottweils Stadtrandmeister Frank Müller, der NRWZ erklärte, stand die Terrasse bei seinem Eintreffen als erster Einsatzkraft auf ungefähr zehn Quadratmetern in Flammen. Diese hatten bereits auf die Fassade übergegriffen. Die angekommenen Wehrleute ließ Müller daher einen schnellen Löschangriff vornehmen.

Das alles unter den Augen der sichtlich mitgenommenen Hausbewohner. Und einige Nachbarn verfolgen das Spektakel mit einem gewissen Abstand. Alle wirken angegriffen, da lacht niemand. Alle haben so einen Grill oder einen ähnlichen im Garten stehen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben den Brand unter anderem dadurch gelöscht, dass sie sich in die Holzbalken und -paneele der Terrasse gesägt haben und mit einer Art in die Fassade vorgedrungen sind. Danach sieht es schlimm aus, das ließ sich nicht verhindern. Beamte der Polizei beobachten die Einsatzarbeiten, verschaffen sich anschließend einen Eindruck von den Auswirkungen des Grillfeuers.

Seitens der Feuerwehr waren 23 Kräfte in sechs Fahrzeugen vor Ort.

Es ist im Übrigen der zweite Einsatz der Rottweiler Wehr an diesem Tag. Sie waren rund eine halbe Stunde zuvor zu einer brennenden Mülltonne an den Friedrichsplatz gerufen worden. Keine große Sache.




Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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