Grillabend endet abrupt – Terrasse geht in Flammen auf, 70.000 Euro Sachschaden

Es war alles bereit für einen gemütlichen Grillabend – gedeckter Esstisch, selbstgemachte Limonade, das Grillfleisch fehlte noch. Doch der Grill ging in Flammen auf, nahm die Terrasse mit und einen Teil der Hausfassade. Die Feuerwehr rückte massiv vor. Für die Hauseigentümer war nicht mehr an ein gemütliches Beisammensein zu denken. Glücklicherweise erlitt niemand Verletzungen.
Update, die Polizei berichtet wie folgt: Am Donnerstagnachmittag ist es in der Erich-Hauser-Straße zu einem Brand gekommen, bei dem die Einsatzkräfte ein Gebäude evakuiert haben und ein Sachschaden in Höhe von rund 70.000 Euro entstanden ist.
Gegen 16.45 Uhr bemerkte ein 44-jähriger Hausbewohner eine starke Rauchentwicklung im Bereich eines Gasgrills. Kurz darauf kam es zu einer offenen Flammenbildung unterhalb der Terrasse. Das Feuer griff auf Dämmmaterial unter der Außenfassade über, woraufhin die angrenzenden Häuser vorsorglich evakuiert und die Straße gesperrt werden musste.
Die Feuerwehr, die mit zahlreichen Kräften im Einsatz war, konnte den Brand löschen, musste dafür jedoch Teile der Holzverkleidung sowie Fassadenteile entfernen.
Nach bisherigen Erkenntnissen kann ein technischer Defekt im Bereich der Gaszufuhr des Grills nicht ausgeschlossen werden.
Unser Erstbericht über das Ende eines Grillabends in einem Neubauviertel in Rottweil: Der Grill liegt verkohlt im Garten, die zugehörige Gasflasche zunächst daneben, später zum Kühlen im Pool. Die Terrasse ist verkohlt, Bretter und Balken wurden von Feuerwehrleuten zersägt. Die Fassade an einer Hausecke, an der der Grill gestanden hatte, ist geöffnet, teils kommt dahinter verbranntes Dämmmaterial hervor. Daneben steht immer noch der große Tisch mit sechs Gedecken und zwei Flaschen selbstgemachte Himbeelimonade. Niemand denkt mehr daran, dort Platz zu nehmen.


Einsatzkräfte der Feuerwehr haben Mitgefühl mit den Hausbewohnern, deren kleines Fest am frühen Abend des 1. Mai so jäh endete. „Das sieht schrecklich aus“, sagt ein Feuerwehrmann, als er nach erfolgtem Löschangriff die Terrasse betritt. Darauf angesprochen, erklärt Rüdiger Mack, Sprecher der Feuerwehr Rottweil, das Vorgehen der Wehrleute: Wenn ein Brand auf Boden, Wand oder Decke übergegriffen hat, werden diese geöffnet. „Wir gehen dabei von Schwarz nach Weiß.“ Schwarz steht für verbranntes, verkohltes Material. Weiß für „gesundes“, wie die Wehrleute es nennen. „Wir arbeiten uns vor, das ist unsere übliche Arbeitsweise“, sagt Mack. „Erst wenn wir kein Schwarz mehr finden, nur noch Weiß, können wir aufhören. Dann können wir sicher sein, dass uns das Feuer nicht davonläuft.“ Wenn beim Öffnen von Boden, Wand oder Decke also kein verbranntes Material mehr zum Vorschein kommt, ist ihre Arbeit beendet. Auch, wenn sie dafür ein umfangreiches Chaos anrichten.
Auf diese Weise aber haben sie offenbar einen Gebäudebrand verhindert. Wie der Einsatzleiter, Rottweils Stadtrandmeister Frank Müller, der NRWZ erklärte, stand die Terrasse bei seinem Eintreffen als erster Einsatzkraft auf ungefähr zehn Quadratmetern in Flammen. Diese hatten bereits auf die Fassade übergegriffen. Die angekommenen Wehrleute ließ Müller daher einen schnellen Löschangriff vornehmen. Und dann das versteckte Feuer finden und ablöschen.
Das alles unter den Augen der sichtlich mitgenommenen Hausbewohner. Und einige Nachbarn verfolgen das Spektakel mit einem gewissen Abstand. Alle wirken angegriffen, da lacht niemand. Alle haben so einen Grill oder einen ähnlichen im Garten stehen.




Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben den Brand unter anderem dadurch gelöscht, dass sie sich in die Holzbalken und -paneele der Terrasse gesägt haben und mit einer Axt in die Fassade vorgedrungen sind. Danach sieht es schlimm aus, das ließ sich nicht verhindern. Beamte der Polizei beobachten die Einsatzarbeiten, verschaffen sich anschließend einen Eindruck von den Auswirkungen des Grillfeuers.
Seitens der Feuerwehr waren 23 Kräfte in sechs Fahrzeugen vor Ort.
Es ist im Übrigen der zweite Einsatz der Rottweiler Wehr an diesem Tag. Sie war rund eine halbe Stunde zuvor zu einer brennenden Mülltonne an den Friedrichsplatz gerufen worden. Keine große Sache.



