Jetzt steht’s fest: keine Narrensprünge 2021 in Rottweil

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Bis Mitte Januar wollte die Narrenzunft Rottweil eigentlich noch zuwarten, jetzt fiel die Entscheidung deutlich früher: Es wird 2021 keine organisierte Fastnacht in Rottweil geben. Die Tochterzunft aus der Altstadt hatte ihre gleichlautende Entscheidung dazu bereits im vergangenen Jahr getroffen und vor ein paar Tagen bekanntgegeben.

„Wir haben gestern unsere 675 Mitglieder in einem Info-Brief über die Absage der Narrensprünge informiert.“ Das erklärte Zunftschreiber Frank Huber am Montagmorgen auf Nachfrage der NRWZ. Eine Entscheidung, die erwartet worden war, die aber von der Vorstandschaft formell getroffen werden musste und die dem Vernehmen nach schwerfiel.

Sie ist aber nur folgerichtig: Die Politik diskutiert aktuell eine Verlängerung des Lockdowns, Veranstaltungen dürfen weiterhin nicht abgehalten werden, die Vorbereitungen für die Fasnet in Rottweil hätten in den kommenden Wochen starten müssen. Die NRWZ hatte im Oktober exklusiv berichtet.

Aufgrund der Corona Pandemie und der damit verbundenen geltenden Abstands- und Hygienevorschriften darf die Narrenzunft bereits weder die gewohnten Info-Abende noch eine Kleidleabnahme durchführen. Auch Dreikönig 2021 am kommenden 6. Januar werde leider völlig anders sein als die vorangegangenen Dreikönigstage. „Während es in der Vergangenheit immer unser emotionaler Auftakt zur Fasnet war, können wir dieses Jahr leider nicht zu Euch in die Häuser kommen und die Kleidle abstauben. Die Vorgaben zur Pandemiebekämpfung lassen es leider nicht zu. Dennoch wünschen wir Euch einen schönen, wenn auch anderen Dreikönigstag“, teilte die Narrenzunft mit.

Die Narrenzunft Rottweil begründet die Absage wörtlich wie folgt:

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir immer noch einen Funken Hoffnung hatten. Die Anzahl der Infizierten in Rottweil will aber trotz aller Beschränkungen nicht sinken. Diese Entwicklung lässt es daher nicht zu, unsere Fasnet wie gewohnt durchzuführen. Die hochansteckende Krankheit und die damit verbundenen schlimmen gesundheitlichen Folgen hindern uns daran, für euch eine Proklamation oder einen Narrensprung zu organisieren. Im Gegensatz zu 1991, als die Narrenzunft die Narrensprünge und die Fasnetsveranstaltungen aufgrund eines Krieges im Irak aus moralischen Überlegungen absagte, ist der Grund heute ein anderer. Dieses Mal geht es um die Gesundheit aller Mitbürger. Deshalb zeigt die Narrenzunft 2021 Verantwortung und handelt solidarisch, in dem sie sich an die Vorgaben des Landes in Sachen Abstand und Kontaktbeschränkungen hält. Diese Vorgaben lassen die Abhaltung von Fasnetsveranstaltungen im großen Rahmen aber nicht zu. Ihr könnt Euch sicher sein, dass es niemandem so schwer fällt, diesen Schritt zu gehen wie uns. Aber wir, Ausschuss und Vorstand der Narrenzunft, wollen hier unseren Beitrag zur gesellschaftlichen Bewältigung der Pandemie leisten und Verantwortung übernehmen. Und daher bitten wir euch alle, bleibt am Fasnetsmontag und -dienstag zuhause, verdrückt wie die Lene eine Träne und freut euch schon jetzt auf 2022. Wir alle sind aufgefordert, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen. Wir hoffen, auch ihr tragt diese Verantwortung im Herzen. Eure Narrenzunft

Aus dem Infobrief der Narrenzunft Rottweil

Ausschuss und Vorstand haben zudem beschlossen, die Generalversammlung in den Herbst 2021 zu verschieben. „Wir hoffen, dass wir die Generalversammlung
bis dahin wieder in der gewohnten Form durchführen können“, heißt es in dem Mitgliederschreiben.

Die Kabiszunft Altstadt-Rottweil hatte sich in der letzten Video-Ausschusssitzung noch im vergangenen Jahr ebenfalls zwar schweren Herzens, aber dennoch einstimmig  zur Absage sämtlicher Fasnetsaktivitäten 2021 entschlossen. Somit finden seitens der Narrenzunft Altstadt ebenfalls weder das „Abstauben“ am Dreikönigstag, noch die Generalversammlung samt Narrenkleidleverlosung statt, wobei die Generalversammlung vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Ebenfalls abgesagt sind der „Schmotzige“in den Lokalen, der Kinderball am Fasnetssonntag in der Stadthalle, der Altstädter Narrensprung am Fasnetsmontag und auch das Fasnetsvergraben am Fasnetsdienstag.

„Das Fasnetsvergraben fand sozusagen schon in der wegweisenden Sitzung statt“, so die Zunft in einer Pressemitteilung.

Auf Nachfrage bei einem der Zunftmitglieder, der bei der wegen des Golfkrieges 1991 damals abgesagten Fasnet, trotzdem mit seiner fünfjährigen Nichte unter den 89 Narren war, die am Fasnetsmontag d`Stadt nab sind, ob er wieder an einem spontanen Narrensprung teilnehmen würde, kam derweil bereits ein eindeutiges „Nein!“ Die Erklärung hierzu lieferte Kabisnarrenmeister Bernd Ganter: „Wir, die Kabiszunft Altstadt-Rottweil, appellieren  hier an die Vernunft unserer Narren. 1991 und jetzt, 30 Jahre später, sind nicht annähernd miteinander zu vergleichen. Es gilt, 2021 der Pandemie sämtlichen Nährboden zu entziehen, und dies ist nur möglich, mit einem Verzicht auf die komplette Fasnet, der Straßenfasnet und den Narrensprung. Wir alle wünschen uns für 2022, dass  wieder Normalität in die 5. Jahreszeit einkehrt, den Grundstein hierfür legen wir aber diese Fasnet.“

Das interessiert diese Woche



Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Bis Mitte Januar wollte die Narrenzunft Rottweil eigentlich noch zuwarten, jetzt fiel die Entscheidung deutlich früher: Es wird 2021 keine organisierte Fastnacht in Rottweil geben. Die Tochterzunft aus der Altstadt hatte ihre gleichlautende Entscheidung dazu bereits im vergangenen Jahr getroffen und vor ein paar Tagen bekanntgegeben.

„Wir haben gestern unsere 675 Mitglieder in einem Info-Brief über die Absage der Narrensprünge informiert.“ Das erklärte Zunftschreiber Frank Huber am Montagmorgen auf Nachfrage der NRWZ. Eine Entscheidung, die erwartet worden war, die aber von der Vorstandschaft formell getroffen werden musste und die dem Vernehmen nach schwerfiel.

Sie ist aber nur folgerichtig: Die Politik diskutiert aktuell eine Verlängerung des Lockdowns, Veranstaltungen dürfen weiterhin nicht abgehalten werden, die Vorbereitungen für die Fasnet in Rottweil hätten in den kommenden Wochen starten müssen. Die NRWZ hatte im Oktober exklusiv berichtet.

Aufgrund der Corona Pandemie und der damit verbundenen geltenden Abstands- und Hygienevorschriften darf die Narrenzunft bereits weder die gewohnten Info-Abende noch eine Kleidleabnahme durchführen. Auch Dreikönig 2021 am kommenden 6. Januar werde leider völlig anders sein als die vorangegangenen Dreikönigstage. „Während es in der Vergangenheit immer unser emotionaler Auftakt zur Fasnet war, können wir dieses Jahr leider nicht zu Euch in die Häuser kommen und die Kleidle abstauben. Die Vorgaben zur Pandemiebekämpfung lassen es leider nicht zu. Dennoch wünschen wir Euch einen schönen, wenn auch anderen Dreikönigstag“, teilte die Narrenzunft mit.

Die Narrenzunft Rottweil begründet die Absage wörtlich wie folgt:

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir immer noch einen Funken Hoffnung hatten. Die Anzahl der Infizierten in Rottweil will aber trotz aller Beschränkungen nicht sinken. Diese Entwicklung lässt es daher nicht zu, unsere Fasnet wie gewohnt durchzuführen. Die hochansteckende Krankheit und die damit verbundenen schlimmen gesundheitlichen Folgen hindern uns daran, für euch eine Proklamation oder einen Narrensprung zu organisieren. Im Gegensatz zu 1991, als die Narrenzunft die Narrensprünge und die Fasnetsveranstaltungen aufgrund eines Krieges im Irak aus moralischen Überlegungen absagte, ist der Grund heute ein anderer. Dieses Mal geht es um die Gesundheit aller Mitbürger. Deshalb zeigt die Narrenzunft 2021 Verantwortung und handelt solidarisch, in dem sie sich an die Vorgaben des Landes in Sachen Abstand und Kontaktbeschränkungen hält. Diese Vorgaben lassen die Abhaltung von Fasnetsveranstaltungen im großen Rahmen aber nicht zu. Ihr könnt Euch sicher sein, dass es niemandem so schwer fällt, diesen Schritt zu gehen wie uns. Aber wir, Ausschuss und Vorstand der Narrenzunft, wollen hier unseren Beitrag zur gesellschaftlichen Bewältigung der Pandemie leisten und Verantwortung übernehmen. Und daher bitten wir euch alle, bleibt am Fasnetsmontag und -dienstag zuhause, verdrückt wie die Lene eine Träne und freut euch schon jetzt auf 2022. Wir alle sind aufgefordert, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen. Wir hoffen, auch ihr tragt diese Verantwortung im Herzen. Eure Narrenzunft

Aus dem Infobrief der Narrenzunft Rottweil

Ausschuss und Vorstand haben zudem beschlossen, die Generalversammlung in den Herbst 2021 zu verschieben. „Wir hoffen, dass wir die Generalversammlung
bis dahin wieder in der gewohnten Form durchführen können“, heißt es in dem Mitgliederschreiben.

Die Kabiszunft Altstadt-Rottweil hatte sich in der letzten Video-Ausschusssitzung noch im vergangenen Jahr ebenfalls zwar schweren Herzens, aber dennoch einstimmig  zur Absage sämtlicher Fasnetsaktivitäten 2021 entschlossen. Somit finden seitens der Narrenzunft Altstadt ebenfalls weder das „Abstauben“ am Dreikönigstag, noch die Generalversammlung samt Narrenkleidleverlosung statt, wobei die Generalversammlung vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Ebenfalls abgesagt sind der „Schmotzige“in den Lokalen, der Kinderball am Fasnetssonntag in der Stadthalle, der Altstädter Narrensprung am Fasnetsmontag und auch das Fasnetsvergraben am Fasnetsdienstag.

„Das Fasnetsvergraben fand sozusagen schon in der wegweisenden Sitzung statt“, so die Zunft in einer Pressemitteilung.

Auf Nachfrage bei einem der Zunftmitglieder, der bei der wegen des Golfkrieges 1991 damals abgesagten Fasnet, trotzdem mit seiner fünfjährigen Nichte unter den 89 Narren war, die am Fasnetsmontag d`Stadt nab sind, ob er wieder an einem spontanen Narrensprung teilnehmen würde, kam derweil bereits ein eindeutiges „Nein!“ Die Erklärung hierzu lieferte Kabisnarrenmeister Bernd Ganter: „Wir, die Kabiszunft Altstadt-Rottweil, appellieren  hier an die Vernunft unserer Narren. 1991 und jetzt, 30 Jahre später, sind nicht annähernd miteinander zu vergleichen. Es gilt, 2021 der Pandemie sämtlichen Nährboden zu entziehen, und dies ist nur möglich, mit einem Verzicht auf die komplette Fasnet, der Straßenfasnet und den Narrensprung. Wir alle wünschen uns für 2022, dass  wieder Normalität in die 5. Jahreszeit einkehrt, den Grundstein hierfür legen wir aber diese Fasnet.“

Das interessiert diese Woche