ROTTWEIL. Bereits während der „Corona-Fasnet“ in diesem Jahr und erst recht nach diesem gelungenen Event ist die Narrenzunft Rottweil immer wieder von Mitgliedern und Rottweiler Bürgern angesprochen worden. Ob einige der im Jahr 2022 notwendigen Veränderungen im Ablauf der Fasnet nicht beibehalten werden könnten, so die zentrale Frage. Und was sollen wir sagen? Die Antwort ist: Ja.
Nachdem die Narrenzunft all diese Stimmen gesammelt, bewertet und abgewogen hatte, beschlossen Ausschuss-, Ehren- und Vorstandsmitglieder, einige der Änderungen, die bei den Bürgern und Narren auf positive Resonanz gestoßen sind, im Jahr 2023 beizubehalten. Das geht aus einer Mitteilung der Zunft hervor, die diese am Donnerstagabend vor Weihnachten versandte.
„Ein uneingeschränkt positives Echo gab es bei der reduzierten Anzahl der am Sprung teilnehmenden Narren“, wie Professor Frank Huber, Sprecher der Narrenzunft Rottweil beziehungsweise deren Schreiber, mitteilt. Denn damit stehe eine kürzere Sprungdauer in Verbindung und ein vergleichsweise hoher Anteil an Nachwuchsnarren.
Im Folgenden die Details zur kommenden großen, fünften Jahreszeit:
Sprungteilnahme und Sprungdauer
Im Jahr 2022 hat die Narrenzunft jeweils 1000 Sprungteilnahmekarten für den Fasnetsmontag und -dienstag ausgegeben. Durch diese Begrenzung endete der Sprung um 9.30 Uhr. Die Narrenzunft möchte dieses Jahr die Zahl der Sprungteilnahmekarten mehr als verdoppeln. Insgesamt steht den Narren für die zwei Tage jeweils ein Kontingent von 2500 Sprungteilnahmekarten für Erwachsene zur Verfügung. In diesem Kontingent werden etwa 800 Kinder bis 14 Jahre nicht berücksichtigt.
„Jedes Kind bis 14 Jahren kann also auf alle Fälle an den Narrensprüngen teilnehmen“, so Frank Hubers Fazit. Durch die Kontingentierung sollten die Narrensprünge gegen 11 Uhr und nicht mehr um 12.45 Uhr am Friedrichsplatz ihr Ende finden. „Das frühere Ende bietet somit nicht nur mehr Freiraum für das Aufsagen, auch die Musikkapellen werden dadurch entlastet“, wie der Zunftschreiber erklärt. Denn teilweise spielen diese an einem Narrensprung mehr als 70-mal den Narrenmarsch.
Für den Narrensprung am Dienstagmittag ist keine Sprungteilnahmekarte erforderlich.
Nachwuchsnarren
Durch die Limitierung der Sprungteilnahmezahl, waren 2022 mehr Kindernarren als sonst zu sehen. Wie Eltern laut Mitteilung der Zunft berichteten, waren hauptsächlich die geringeren Wartezeiten vor dem Sprung, das fehlende Gedränge hinter dem Schwarzen Tor, die bessere Übersicht des Sprunges und die kürzere Sprungdauer dafür verantwortlich, dass mehr Nachwuchsnarren als sonst am Sprung teilgenommen haben. Vor diesem Hintergrund kann nun jedes Kind bis Jahrgang 2009 und jünger an den Narrensprüngen mit einer Kinderkarte am Sprung teilnehmen. Ohne Einschränkung. Kinderkarten können für fünf Euro bei Ausschuss-/Ehren- und Vorstandsmitglieder der Narrenzunft erworben werden.
Mitglieder
Die Mitglieder der Narrenzunft sollen ein Vorkaufsrecht für die Sprungteilnahmekarten erhalten. Mitglieder bekommen, gegen Vorlage des Mitgliedsausweises, am 14. Januar 2023 bei einem Verkaufsstand auf dem Parkplatz der Spedition Hugger eine Sprungteilnahmekarte zum Preis von 10 Euro. „Wer an dem Tag verhindert ist, kann seinen Mitgliedsausweis einer anderen Person geben“, so Huber. Diese könne dann die Sprungteilnahmekarte an dem Termin für das zeitlich verhinderte Mitglied erwerben.
Der freie Verkauf von Sprungteilnahmekarten beginnt am 15. Januar. Am Dreikönigstag findet also kein Verkauf von Sprungteilnahmekarten durch die Abstauber statt. Sprungteilnahmekarten können zudem nicht mehr in den Kartenvorverkaufsstellen Gent, Kirsner Sport, Kopf Haushaltswaren, Spitznagel oder Elektro Wiest erworben werden. Lediglich Ausschuss-, Ehren- und Vorstandsmitglieder der Narrenzunft verkaufen den Narren diese Karten.
Die Sprungteilnahmekarte muss der Narr am Fasnetsmontag oder -dienstag mit sich führen. Sie dient als Legitimation bei der Einlasskontrolle in den Bereich hinter dem Schwarzen Tor. So soll neben der Einlass- eine Sichtkontrolle der Sprungteilnehmer in den Abstempellokalen stattfinden. Dort erhalten die Narren wie gewohnt ihren Sprungbändel.
„Noch ein Hinweis“, ergänzt Zunftschreiber Huber: Der Mitgliederausschuss der Narrenzunft hat in den vergangenen zwei Jahren fast 1000 Anträge auf Mitgliedschaft geprüft. Die Anträge auf Mitgliedschaft, die bis 1. Dezember vorgelegen haben, dürften ihre Mitgliedskarte noch dieses Jahr erhalten. „Neue Mitglieder“, so Huber abschließend, „können dann erst wieder nach der Fasnet 2023 aufgenommen werden.“