Wann kommt die Rottweiler Fußgänger-Hängebrücke? Eine Frage, die man sich durchaus stellen kann. Von außen gesehen, scheint das Projekt zu ruhen. Doch hinter den Kulissen wird eifrig geplant und gerechnet. Die NRWZ hat nachgefragt.
Wie ist eigentlich im Moment der Stand der Dinge was die Hängebrücke betrifft?
Kommt die jetzt? Oder nicht ? Oder wird immer noch geplant und überlegt?
Auf der Facebookseite „Du weißt, dass Du aus Rottweil bist …“, einst von der NRWZ gegründet, fragte das dieser Tage ein Nutzer die gut 4000 Mitglieder. Er erhielt nicht allzu viele Antworten. Eine davon: „Der Bauleiter vom Flughafen Berlin will sich zeitnah darum kümmern.“ LOL. Das ist natürlich Quatsch.
Aber die Frage war schon angebracht: Wie ist denn im Moment der Stand? Zusammenfassend kann man sagen: vonseiten der Stadtverwaltung und des Gemeinderats ist soweit alles vorbereitet. Der Investor ist am Zug. Und auf dessen Seite wird gerade intensiv geplant und gerechnet.
„Um Baurecht für die Brücke herzustellen, ist ein Bebauungsplanverfahren bei der Stadt Rottweil notwendig“, erklärt Tobias Hermann als Sprecher der Stadt Rottweil. Dieses Verfahren sei bereits weit fortgeschritten, die Planoffenlage abgeschlossen. „Allerdings hat der Investor sich ja zwischenzeitlich dazu entschieden, die Gestaltung des Brücken-Pylons grundlegend zu überarbeiten.“ Das bedeutet, dass es eine erneute Offenlage des Bebauungsplans geben wird, wenn möglich, noch dieses Jahr, erfuhr die NRWZ. Der Pylon – das ist der Träger, der die 606 Meter lange Hängebrücke, die vom Bockshof, also von der Rottweiler Innenstadt kommt, auf dem Berner Feld aufnehmen soll.
Der neue Entwurf werde derzeit von den Brückeningenieuren und Statikern überprüft und solle zeitnah vorgestellt werden, so Hermann weiter. Wenn dies erfolgt sei, könne das Bebauungsplanverfahren zum Abschluss gebracht und das Genehmigungsverfahren durchgeführt werden.
Das bestätigt Roland Haag für den Investor, Günter Eberhardt von Eberhardt Bewehrungsbau. Die beiden haben in Bad Wildbad bereits erfolgreich eine Brücke aufgehängt, die laut Haag sehr gut besucht sei. Durch den Corona-Lockdown hätten sie dort zwar rund 100.000 Euro an Einnahmen verloren, seien aber zuversichtlich, wenigstens die Hälfte sogar wieder hereinholen zu können, wenn das Wetter mitmacht.
Seitens Eberhardt sei man „voll dabei“, so Haag, sei mitten in der Projektplanung. Er erinnert an jenen 60 Meter hohen Brückenpylon des ersten Entwurfs, der knallrot auf dem Berner Feld aufragen sollte, der an die Golden-Gate-Bridge erinnerte – und dadurch „irgendwie nachgemacht“ ausgesehen habe. Man habe ihn deshalb verworfen – obwohl Grafiken davon ja schon der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind. Nein, Eberhardt und Haag setzen auf eine eigenständige Rottweiler Gestaltung, die leichter und transparenter sei, filigraner und offener. Die schon ein gut sichtbares Bauwerk sein dürfe, aber auch dem Naturschutz Rechnung trage.
Wie der Pylon dann aussehen wird? Im Moment unklar. Es gebe zwar einen Entwurf des Planers und des Architekten, aber „ich kann das im Moment noch nicht zeigen“, so Haag gegenüber der NRWZ. Der Grund: Ein Statiker berechne gerade, wie der Entwurf tatsächlich realisiert werden müsse, damit er die hohen Zugkräfte der 606 Meter lange…