So viele Corona-Tests laufen derzeit in Rottweil

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Wieviele Tests auf Corona gab es im Landkreis Rottweil bisher? Wie lange dauert es, bis jemand getestet wird? Und wann liegt dann das Ergebnis vor?

Das sind Fragen, die immer wieder auftauchen. Vom Gesundheitsamt werden sie derzeit nicht direkt beantwortet, sagen uns Leser. Wir haben daher bei Brigitte Stein, der Pressesprecherin des Landratsamts Rottweil, nachgefragt.

Und Antworten bekommen: Seit das Testzentrum im Rottweiler Gesundheitsamt am 9. März öffnete, wurden etwa 200 bis 250 Tests gemacht. „20 bis 30 Tests pro Tag kriegt man durch“, so Stein. Es dauere dann lange, bis manche getestet werden könnten, aber das hat laut Stein mehrere Gründe. Man müsse sieben bis neun Tage warten, bis die Symptome ausgeprägt genug seien: Teste man zu früh, bestehe die Gefahr von falsch negativen Ergebnissen, und dann müsse möglicherweise noch einmal getestet werden. Außerdem wolle man die Ressourcen nicht verschleudern, die Zahl der Testkits sei begrenzt. Daher solle nicht unnötig getestet werden, so die Sprecherin des Landratsamts.

„Man könnte mehr Tests machen, aber auch die Laborkapazitäten sind begrenzt“, ergänzt sie. Daher werden auch Menschen, die aus einem Risikogebiet zurückkommen, nicht automatisch getestet, sondern nur, wenn sie Symptome zeigen. Stein betont auch, dass man auf jeden Fall zunächst zum Hausarzt muss, dort würden dann auch die Daten erhoben, das könne man in Testzentrum nicht leisten. Und eine Überweisung des Hausarztes ist auch Bedingung für den Test.

Drei Corona-Infizierte weist der Landkreis Rottweil derzeit aus. Die Zahl ist zum Unverständnis Mancher zwischenzeitlich um 1 gesunken – der erste Patient, ein 32-Jähriger, hat allerdings längst gesundet die Helios-Klinik verlassen. Am Abend steht der Kreis mit nur 2 Corona-Infizierten sogar wieder an der Spitze im Land. Experten sind sich sicher: Das ist ein sehr vergänglicher Zustand.

Damit steht der Landkreis Rottweil gut da. Doch zählt er auf der anderen Seite – noch – zu den wenigen im Land, die ein Todesopfer ausweisen müssen.

Kritik an mangelnder Transparenz seitens des Gesundheitsamts kommt inzwischen auch von Hausärzten. Andere Landkreise würden die Öffentlichkeit besser informieren, heißt es, und auch die Ärzte selbst wüssten oft nicht Bescheid: Wenn man einen Patienten ins Testzentrum schicke, bekomme der Arzt keine Information darüber, wann der Test stattfinde.

Gewerkschaft warnt: Gesundheitssystem in gefährlicher Schieflage

Schon im Normalbetrieb arbeite das Personal in den Kliniken am Limit. „Durch die Pandemie gerät die Versorgung schnell in eine gefährliche Schieflage“, schreibt Verdi in einer Pressemitteilung. Dabei komme es jetzt vor allem darauf an, dass Beschäftigte in Krankenhäusern und in der Pflege gesund bleiben. „Und zwar alle. Denn was die Corona-Krise auch zeigt: Nicht nur die Ärztin und die Pflegekraft sind systemrelevant, sondern auch die Beschäftigten im Reinigungsdienst, Transportwesen, die Hauswirtschafterin und all die anderen, die für ein funktionierendes Gesundheitswesen sorgen. Sie alle leisten in diesen Tagen wichtige lebenserhaltende Arbeiten weit über die Grenzen des Normalbetriebes und der Belastbarkeit. Daher ist unser Gesundheitswesen in Südbaden noch handlungsfähig.“

Aus der Corona-Pandemie müssten jetzt die richtigen Schlüsse für die zukünftige Gestaltung und Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens gestaltet werden. Die Gewerkschaft fordert die Politik auf, entsprechende Weichenstellungen vorzunehmen und warnt vor Kurzschlussentscheidungen beim Umgang mit Kurzarbeit und Veränderung der Arbeitszeiten oder Arbeitsverträgen. Nicht alles, was der Arbeitgeber in diesen Tage anordnet, müsse richtig sein.

Die aktuelle Lage im Land

Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden am Donnerstagabend (19. März) vom Landesgesundheitsamt 564 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus mitgeteilt. Damit steigt die Zahl der Infizierten im Land auf 2.748 an (siehe Tabelle). Von den 2.737 Fällen mit Angaben zum Geschlecht waren 1.531 männlich (56 %). Das Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 94 Jahren.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden dem Gesundheitsministerium bislang elf Todesfälle gemeldet (Landkreise Emmendingen (2), Esslingen (2), Göppingen, Heilbronn, Hohenlohekreis, Ortenaukreis, Rems-Murr, Rottweil und Sigmaringen).

Das interessiert diese Woche



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Und Antworten bekommen: Seit das Testzentrum im Rottweiler Gesundheitsamt am 9. März öffnete, wurden etwa 200 bis 250 Tests gemacht. „20 bis 30 Tests pro Tag kriegt man durch“, so Stein. Es dauere dann lange, bis manche getestet werden könnten, aber das hat laut Stein mehrere Gründe. Man müsse sieben bis neun Tage warten, bis die Symptome ausgeprägt genug seien: Teste man zu früh, bestehe die Gefahr von falsch negativen Ergebnissen, und dann müsse möglicherweise noch einmal getestet werden. Außerdem wolle man die Ressourcen nicht verschleudern, die Zahl der Testkits sei begrenzt. Daher solle nicht unnötig getestet werden, so die Sprecherin des Landratsamts.

„Man könnte mehr Tests machen, aber auch die Laborkapazitäten sind begrenzt“, ergänzt sie. Daher werden auch Menschen, die aus einem Risikogebiet zurückkommen, nicht automatisch getestet, sondern nur, wenn sie Symptome zeigen. Stein betont auch, dass man auf jeden Fall zunächst zum Hausarzt muss, dort würden dann auch die Daten erhoben, das könne man in Testzentrum nicht leisten. Und eine Überweisung des Hausarztes ist auch Bedingung für den Test.

Drei Corona-Infizierte weist der Landkreis Rottweil derzeit aus. Die Zahl ist zum Unverständnis Mancher zwischenzeitlich um 1 gesunken – der erste Patient, ein 32-Jähriger, hat allerdings längst gesundet die Helios-Klinik verlassen. Am Abend steht der Kreis mit nur 2 Corona-Infizierten sogar wieder an der Spitze im Land. Experten sind sich sicher: Das ist ein sehr vergänglicher Zustand.

Damit steht der Landkreis Rottweil gut da. Doch zählt er auf der anderen Seite – noch – zu den wenigen im Land, die ein Todesopfer ausweisen müssen.

Kritik an mangelnder Transparenz seitens des Gesundheitsamts kommt inzwischen auch von Hausärzten. Andere Landkreise würden die Öffentlichkeit besser informieren, heißt es, und auch die Ärzte selbst wüssten oft nicht Bescheid: Wenn man einen Patienten ins Testzentrum schicke, bekomme der Arzt keine Information darüber, wann der Test stattfinde.

Gewerkschaft warnt: Gesundheitssystem in gefährlicher Schieflage

Schon im Normalbetrieb arbeite das Personal in den Kliniken am Limit. „Durch die Pandemie gerät die Versorgung schnell in eine gefährliche Schieflage“, schreibt Verdi in einer Pressemitteilung. Dabei komme es jetzt vor allem darauf an, dass Beschäftigte in Krankenhäusern und in der Pflege gesund bleiben. „Und zwar alle. Denn was die Corona-Krise auch zeigt: Nicht nur die Ärztin und die Pflegekraft sind systemrelevant, sondern auch die Beschäftigten im Reinigungsdienst, Transportwesen, die Hauswirtschafterin und all die anderen, die für ein funktionierendes Gesundheitswesen sorgen. Sie alle leisten in diesen Tagen wichtige lebenserhaltende Arbeiten weit über die Grenzen des Normalbetriebes und der Belastbarkeit. Daher ist unser Gesundheitswesen in Südbaden noch handlungsfähig.“

Aus der Corona-Pandemie müssten jetzt die richtigen Schlüsse für die zukünftige Gestaltung und Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens gestaltet werden. Die Gewerkschaft fordert die Politik auf, entsprechende Weichenstellungen vorzunehmen und warnt vor Kurzschlussentscheidungen beim Umgang mit Kurzarbeit und Veränderung der Arbeitszeiten oder Arbeitsverträgen. Nicht alles, was der Arbeitgeber in diesen Tage anordnet, müsse richtig sein.

Die aktuelle Lage im Land

Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden am Donnerstagabend (19. März) vom Landesgesundheitsamt 564 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus mitgeteilt. Damit steigt die Zahl der Infizierten im Land auf 2.748 an (siehe Tabelle). Von den 2.737 Fällen mit Angaben zum Geschlecht waren 1.531 männlich (56 %). Das Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 94 Jahren.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden dem Gesundheitsministerium bislang elf Todesfälle gemeldet (Landkreise Emmendingen (2), Esslingen (2), Göppingen, Heilbronn, Hohenlohekreis, Ortenaukreis, Rems-Murr, Rottweil und Sigmaringen).

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