Biber in Tennenbronn: kein Hindernis für den Hallenbau

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Schramberg. Kürzlich hat Ulrich Grießhaber von einem Biber am Dorfweiher in Tennenbronn berichtet.
Da die Stadt bekanntlich plant, in unmittelbarer Nachbarschaft eine neue Fest- und Sporthalle zu bauen, gab es rasch die Sorge, der Biber könne das Projekt gefährden. Doch nun geben Stadt und Regierungspräsidium Entwarnung.

„Der Biber, dessen Bissspuren am Dorfweiher in Tennenbronn gesichtet wurden, stellt kein Hindernis für den geplanten Neubau der Sport- und Festhalle dar“, versichert der städtische Pressesprecher Hannes Herrmann. Gegebenenfalls seien leichte Anpassungen notwendig.

Biber auf Revier- und Partnersuche

Bei einem Vororttermin mit dem Biberbeauftragten des Landkreises Rottweil, Gerhard Jäckle, habe die Stadt Schramberg neue Erkenntnisse gewonnen. So habe man Bissspuren ausgemacht, die sogar auf Aktivitäten in den vergangenen Jahren hinweisen. „Höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen dreijährigen Biber auf Revier- und Partnersuche, wobei laut Einschätzung des Biberexperten das Habitat am Dorfweiher in Tennenbronn nicht optimal ist.“

Der Verbiss beschränke sich vor allem auf die Insel und das nahe Umfeld des Dorfweihers. Wo genau der Biber seinen Bau errichtet hat, könne noch nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Möglich sei ebenfalls, dass der Biber weiterzieht. „Vor allem dann, wenn der Eingang des Biberbaus aufgrund von Flachwasser zu unsicher wird, der Biber bei seiner Partnersuche erfolglos bleibt oder die Nahrungsquellen erschöpft sind“ schreibt Herrmann.

Keine Gefahr für die Halle

„Für die Hallenplanung stellt der Biber derzeit keine Gefahr dar“, beruhigt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. „Gegebenenfalls müssen wir beim Eingriff ins Gewässer, bei den Retentionsflächen und beim ökologischen Ausgleich etwas umplanen.“ Eventuell würden auch Schutzmaßnahmen während der Bauzeit notwendig.

Im Bebauungsplanverfahren für die Halle werde ein Fachberater eine Verträglichkeitskonzeption erstellen. Die Stadt Schramberg habe Kontakt mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium aufgenommen und warte derzeit auf Rückmeldung, so Herrmann abschließend.

Regierungspräsdidium rät, rechtzeitig an Biber zu denken

Auf eine Anfrage der NRWZ hat der stellvertretende Sprecher des Regierungspräsidiums die Angaben der Stadt im Wesentlichen bestätigt. Auch der Biberexperte des Regierungspräsidiums versichert, die Ansiedlung des Bibers habe für den Bau der Halle „zunächst keine Auswirkungen“. Biber sind in der Regel recht störungsresistent. Wenn er sich am Dorfweiher wohlfühlt, dann würde Baulärm kein Problem für die Tiere darstellen.

Allerdings haben Biber die Angewohnheit tiefe Tunnels in Böschungen zu graben. Das müsse man im Blick behalten. Solche Grabungen des Bibers in die Böschung des Teiches könnten „im schlimmsten Fall zu Einbrüchen im von Menschen genutzten Bereich vor der Halle führen“. Der Biberexperte empfiehlt daher, die Böschung vorsorglich abzusichern. Und zwar „durch eine Vergitterung des Uferbereiches beziehungsweise einen Untergrabeschutz am Uferrand“.

Der Biberexperte empfiehlt generell, bei nahe an Gewässern geplanten Bauvorhaben „den Biber immer im Blick zu haben“. Es könne gut sein, dass er im Zeitraum der Planung noch nicht vor Ort ist. „Aber wenn er kommt, ist ansonsten gerne mal die Panik groß.“ Biber seien nicht nur an größere Gewässer gebunden. Es gebe genug Ansiedlungen an kleinsten Bächen oder auch Entwässerungsgräben, so der Biberfachmann aus Freiburg.

Schließlich hat Stadtsprecher Herrmann noch eine Bitte an die Bevölkerung:  die Insel im Dorfweiher nicht zu betreten. Und: „Wer dem Biber nachstellt, verstößt gegen das Naturschutzrecht.“

Das interessiert diese Woche



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Schramberg. Kürzlich hat Ulrich Grießhaber von einem Biber am Dorfweiher in Tennenbronn berichtet.
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„Der Biber, dessen Bissspuren am Dorfweiher in Tennenbronn gesichtet wurden, stellt kein Hindernis für den geplanten Neubau der Sport- und Festhalle dar“, versichert der städtische Pressesprecher Hannes Herrmann. Gegebenenfalls seien leichte Anpassungen notwendig.

Biber auf Revier- und Partnersuche

Bei einem Vororttermin mit dem Biberbeauftragten des Landkreises Rottweil, Gerhard Jäckle, habe die Stadt Schramberg neue Erkenntnisse gewonnen. So habe man Bissspuren ausgemacht, die sogar auf Aktivitäten in den vergangenen Jahren hinweisen. „Höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen dreijährigen Biber auf Revier- und Partnersuche, wobei laut Einschätzung des Biberexperten das Habitat am Dorfweiher in Tennenbronn nicht optimal ist.“

Der Verbiss beschränke sich vor allem auf die Insel und das nahe Umfeld des Dorfweihers. Wo genau der Biber seinen Bau errichtet hat, könne noch nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Möglich sei ebenfalls, dass der Biber weiterzieht. „Vor allem dann, wenn der Eingang des Biberbaus aufgrund von Flachwasser zu unsicher wird, der Biber bei seiner Partnersuche erfolglos bleibt oder die Nahrungsquellen erschöpft sind“ schreibt Herrmann.

Keine Gefahr für die Halle

„Für die Hallenplanung stellt der Biber derzeit keine Gefahr dar“, beruhigt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. „Gegebenenfalls müssen wir beim Eingriff ins Gewässer, bei den Retentionsflächen und beim ökologischen Ausgleich etwas umplanen.“ Eventuell würden auch Schutzmaßnahmen während der Bauzeit notwendig.

Im Bebauungsplanverfahren für die Halle werde ein Fachberater eine Verträglichkeitskonzeption erstellen. Die Stadt Schramberg habe Kontakt mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium aufgenommen und warte derzeit auf Rückmeldung, so Herrmann abschließend.

Regierungspräsdidium rät, rechtzeitig an Biber zu denken

Auf eine Anfrage der NRWZ hat der stellvertretende Sprecher des Regierungspräsidiums die Angaben der Stadt im Wesentlichen bestätigt. Auch der Biberexperte des Regierungspräsidiums versichert, die Ansiedlung des Bibers habe für den Bau der Halle „zunächst keine Auswirkungen“. Biber sind in der Regel recht störungsresistent. Wenn er sich am Dorfweiher wohlfühlt, dann würde Baulärm kein Problem für die Tiere darstellen.

Allerdings haben Biber die Angewohnheit tiefe Tunnels in Böschungen zu graben. Das müsse man im Blick behalten. Solche Grabungen des Bibers in die Böschung des Teiches könnten „im schlimmsten Fall zu Einbrüchen im von Menschen genutzten Bereich vor der Halle führen“. Der Biberexperte empfiehlt daher, die Böschung vorsorglich abzusichern. Und zwar „durch eine Vergitterung des Uferbereiches beziehungsweise einen Untergrabeschutz am Uferrand“.

Der Biberexperte empfiehlt generell, bei nahe an Gewässern geplanten Bauvorhaben „den Biber immer im Blick zu haben“. Es könne gut sein, dass er im Zeitraum der Planung noch nicht vor Ort ist. „Aber wenn er kommt, ist ansonsten gerne mal die Panik groß.“ Biber seien nicht nur an größere Gewässer gebunden. Es gebe genug Ansiedlungen an kleinsten Bächen oder auch Entwässerungsgräben, so der Biberfachmann aus Freiburg.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.