Gasnetz Tennenbronn: Gemeinderat stimmt für Interimslösung mit EGT

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Am Schluss ging es ganz schnell: Eine Wortmeldung, Abstimmung: Der Gemeinderat ist dafür, dass die EGT aus Triberg interimsweise das Tennenbronner Gasnetz weiter betreibt. Die Stadt Schramberg wird im Rahmen eines kommunalen Wärmeplans die Gaskonzession für Tennenbronn erneut ausschreiben.

In den vergangenen drei Jahren hatte es, wie berichtet, eine heftige Auseinandersetzung um den Gaskonzessionsvertrag von Tennenbronn gegeben. Neben dem bisherigen Konzessionär EGT hatten sich auch die Stadtwerke Schramberg beworben. Nach einem erbitterten Rechtsstreit hatten schließlich die Stadtwerke den Zuschlag erhalten. Dagegen hatte die EGT weiter prozessiert. Doch im Oktober wollten schließlich weder die EGT noch die Stadtwerke das Tennenbronner Gasnetz mehr betreiben.

Drei Möglichkeiten

Im Gemeinderat berichtete Rechtsanwalt Uwe Rühling, der die Stadt in diesem Fall vertreten hatte, von den juristischen Scharmützeln. Dass schließlich die EGT ihr Angebot zurückgenommen habe – „das war die Krönung“.

Der Stadt blieben jetzt drei Möglichkeiten: Erstens, nichts beschließen, dann müssten die Stadtwerke das Gasnetz übernehmen. „Wären die Stadtwerke damals nicht in den Wettbewerb eingestiegen, wäre das Ganze nicht passiert.“
Die zweite Möglichkeit, die Stadt versucht die EGT an ihr ursprüngliches Angebot zu binden. „Das allerdings gibt Krawall“, vermutet Anwalt Rühling, „weil die EGT ja nicht mehr will.“ Die Triberger würden mit Sicherheit unter anderem wegen Folgekosten prozessieren.
Und eben die dritte Möglichkeit: Das Angebot der EGT, interimsweise ein Vertragsverhältnis einzugehen. Das sei juristisch ebenfalls riskant, Wettbewerber und Aufsichtsbehörden könnten sich melden.

Foto: him

Für die CDU meldete sich Clemens Mauer zu Wort. Er dankte Rühling für die „prägnante Zusammenfassung“ und schlug vor, sich für die dritte Variante zu entscheiden. So sahen es auch alle anderen stimmberechtigten Ratsmitgliederund stimmten dem Vorschlag zu. Nicht mitstimmen durften die Aufsichtsratsmitglieder, die auch bei diesem Tagesordnungspunkt vom Ratstisch abrücken mussten.

Wie marode sind die Rohre in Tennenbronn?

Wie zu erfahren war, hatte sich der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung intensiv mit dem Thema befasst. Den plötzlichen Sinneswandel bei den beiden Energieversorgern hat wahrscheinlich ein genauerer Blick auf den Zustand des Tennenbronner Gasnetzes herbei geführt. Ein Problem dem Vernehmen nach: Das Gasleitungsnetz im Feriendorf war ursprünglich für Flüssiggas ausgelegt und wurde dann auf Erdgas umgestellt.

Das interessiert diese Woche



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Am Schluss ging es ganz schnell: Eine Wortmeldung, Abstimmung: Der Gemeinderat ist dafür, dass die EGT aus Triberg interimsweise das Tennenbronner Gasnetz weiter betreibt. Die Stadt Schramberg wird im Rahmen eines kommunalen Wärmeplans die Gaskonzession für Tennenbronn erneut ausschreiben.

In den vergangenen drei Jahren hatte es, wie berichtet, eine heftige Auseinandersetzung um den Gaskonzessionsvertrag von Tennenbronn gegeben. Neben dem bisherigen Konzessionär EGT hatten sich auch die Stadtwerke Schramberg beworben. Nach einem erbitterten Rechtsstreit hatten schließlich die Stadtwerke den Zuschlag erhalten. Dagegen hatte die EGT weiter prozessiert. Doch im Oktober wollten schließlich weder die EGT noch die Stadtwerke das Tennenbronner Gasnetz mehr betreiben.

Drei Möglichkeiten

Im Gemeinderat berichtete Rechtsanwalt Uwe Rühling, der die Stadt in diesem Fall vertreten hatte, von den juristischen Scharmützeln. Dass schließlich die EGT ihr Angebot zurückgenommen habe – „das war die Krönung“.

Der Stadt blieben jetzt drei Möglichkeiten: Erstens, nichts beschließen, dann müssten die Stadtwerke das Gasnetz übernehmen. „Wären die Stadtwerke damals nicht in den Wettbewerb eingestiegen, wäre das Ganze nicht passiert.“
Die zweite Möglichkeit, die Stadt versucht die EGT an ihr ursprüngliches Angebot zu binden. „Das allerdings gibt Krawall“, vermutet Anwalt Rühling, „weil die EGT ja nicht mehr will.“ Die Triberger würden mit Sicherheit unter anderem wegen Folgekosten prozessieren.
Und eben die dritte Möglichkeit: Das Angebot der EGT, interimsweise ein Vertragsverhältnis einzugehen. Das sei juristisch ebenfalls riskant, Wettbewerber und Aufsichtsbehörden könnten sich melden.

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Für die CDU meldete sich Clemens Mauer zu Wort. Er dankte Rühling für die „prägnante Zusammenfassung“ und schlug vor, sich für die dritte Variante zu entscheiden. So sahen es auch alle anderen stimmberechtigten Ratsmitgliederund stimmten dem Vorschlag zu. Nicht mitstimmen durften die Aufsichtsratsmitglieder, die auch bei diesem Tagesordnungspunkt vom Ratstisch abrücken mussten.

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Wie zu erfahren war, hatte sich der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung intensiv mit dem Thema befasst. Den plötzlichen Sinneswandel bei den beiden Energieversorgern hat wahrscheinlich ein genauerer Blick auf den Zustand des Tennenbronner Gasnetzes herbei geführt. Ein Problem dem Vernehmen nach: Das Gasleitungsnetz im Feriendorf war ursprünglich für Flüssiggas ausgelegt und wurde dann auf Erdgas umgestellt.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.