Ein Nachruf auf den Ehrenvorsitzenden der Wählervereinigung Unabhängige Bürger in Lauterbach / Würdigung der SPD

Hans Hekler: Herausragende Persönlichkeit der Kommunalpolitik

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Am 8. August verstarb Hans Hekler in Stuttgart-Birkach im Alter von 87 Jahren. Er war ein überzeugter Demokrat und Kommunalpolitiker. 36 Jahre unterrichtete er am Schramberger Gymnasium. Mit seiner Übersiedlung nach Lauterbach im Jahre 1969 begann auch sein politisches Wirken in und um Lauterbach. An ihn erinnert Ansgar Fehrenbacher.

Lauterbach/Schramberg. „Es gab bereits einen SPD-Ortsverein in Lauterbach, der 1969 anlässlich der Bundestagswahl geründet worden war und dessen Vorsitzender Hans Hekler 1971 wurde. Dieses Amt bekleidete er bis zur Fusion mit dem SPD-Ortsverein Schramberg 1980, in dem er weiterhin im Vorstand tätig war. Im Kreis Rottweil war er von 1971 bis 1988 stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender und bei der Bundestagswahl 1983 im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen SPD-Wahlkampfleiter.

Im Jahr 1975 wurde Hans Hekler erstmals in den Gemeinderat von Lauterbach gewählt. Vorausgegangen war eine intensive, programmatische Wahlkampagne, wie es sie bislang in Lauterbach noch nicht gegeben hatte. Die SPD erstellte ein neun-(!) seitiges Wahlprogramm, in dem sie unter anderem mehr Transparenz im Gemeinderat forderte. Es war dann auch ein Erfolg, dass im neu gewählten Gemeinderat die SPD mit zwei Sitzen vertreten war.

Politischer Aufbruch

Mit Hans Hekler und Hans-Peter Faisst begann dann auch in Lauterbach der politische Aufbruch. War der Gemeinderat bislang eher ein Honoratioren-Organ, wurde die öffentliche Diskussion und Bürgerbeteiligung immer wichtiger. Damit wurde in Lauterbach eine Entwicklung in Gang gesetzt mit dem Ergebnis, dass Lauterbach heute bunter und lebendiger ist. Auch dazu leistete Hans Hekler einen großen Beitrag. Weiter wichtige Themen waren der Hallenbadneubau, die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung und der Kauf der Bauhofhalle im Maierhof.

Auch von der Tatsache, dass 1980 nur eine Gemeinderatsliste zur Wahl antrat, ließ sich Hans Hekler nicht entmutigen. Er trat als Einzelbewerber an und „landete“ auf Platz 16 von 14 zu vergebenden Gemeinderatsmandaten. Ein Achtungserfolg. Gleichwohl ließ ihn diese Erfahrung nicht ruhen. Schon früh erkannt er, dass reine Parteilisten in Gemeinden und kleineren Städten weniger Anklang finden. Personen und Persönlichkeiten stehen hier im Vordergrund.

Gründung der UBL

Deshalb gründete er 1984 die Wählervereinigung Unabhängige Bürger UBL als offene Liste und Wahlalternative zur CDU; und es wurde eine Erfolgsgeschichte. Gleich bei der Wahl 1984 erreichte die UBL vier von 14 Sitzen. 1989 erreichte sie sieben Sitze und 1994 wurde die UBL mit acht von 14 Sitzen stärkste politische Kraft in Lauterbach. Hans Hekler wurde erster Stellvertretender Bürgermeister.

Als überzeugter Demokrat stand es für ihn immer außer Frage, dass demokratische Entscheidungen klaglos zu akzeptieren sind. Der Umgang mit politischen Rückschlägen ist eine Kunst, die nicht jedermann gegeben ist. Hans Hekler konnte dies und dafür gebührt ihm Respekt und Dank.

Eingemeindungsdebatte

So wurde die Diskussion um die Eingemeindung von Lauterbach nach Schramberg im Jahr 1997/98 sehr hitzig und emotional geführt und war teilweise mit persönlichen Angriffen verbunden. Auch wenn es damals gute Gründe für einen solchen Schritt gab, war der ablehnende Bürgerentscheid am 1. März 1998 eindeutig.

Souverän erklärte Hans Hekler in dieser Situation, dass Politik immer weiter gehe und so auch die Politik der UBL nicht zu Ende sei. Konstruktiv werde die UBL weiterhin zum Wohle der Gemeinde arbeiten.

Im Juli 2002 schied er mit 65 Jahren auf seinen Wunsch hin aus dem Lauterbacher Gemeinderat aus. 2005 gab er den Vorsitz der Wählervereinigung ab und wurde 2007 in Würdigung seiner Verdienste Ehrenvorsitzender der UBL.

Auch nach seinem Wegzug 2017 nach Stuttgart blieb Hans Hekler der UBL verbunden und betreute bis zuletzt die Homepage der Wählervereinigung.

Mit Hans Hekler verlieren wir einen aufrechten Demokraten, einen Vollblut-Kommunalpolitiker, Rat- und Ideengeber, Vorbild und einen Freund. Wir werden ihn sehr vermissen. Hans Hekler hat Spuren in Lauterbach hinterlassen, die uns weiterhin inspirieren und antreiben.“

Soweit die Würdigung durch den Vorsitzenden der Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach – UBL, Ansgar Fehrenbacher.

ubl 30.11.2017 hekler fehrenbacher dkpm 160824
Hans und Edelgard Hekler mit UBL-Vorsitzendem Ansgar Fehrenbacher (Mitte) bei der UBL-Jahreshauptversammlung 2017 anlässlich ihres Reiseberichts über ihre Palästina-Reise. Foto: UBL

Lebensdaten

Hans Hekler stammt aus Mannheim, dort  war er 1937 zur Welt gekommen. Er studierte Anglistik und Geschichte. 1964  kam er ans Schramberger Gymnasium und wohnte ab 1967 in Lauterbach. 2017 zog er mit seiner zweiten Frau Edelgard, einer Schulfreundin, nach Stuttgart. Am 8. August starb Hans Hekler dort im Alter von 87 Jahren.

Schramberger SPD würdigt Hekler

Der Vorsitzende der SPD Schramberg, Mirko Witkowski, würdigt Hans Hekler als „eine herausragende Persönlichkeit; dies sowohl als Lehrer am Gymnasium in Schramberg als auch in der Kommunalpolitik“. Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD und für seine großen Verdienste um die SPD wurde er auch mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.

Mit Blick auf die Eingemeindungsdiskussion und  den aus UBL-Sicht verlorenen Bürgerentscheidung sagte Witkowski einmal: „Was mich an Hans Hekler besonders beeindruckt hat, war, dass er das demokratische Ergebnis klaglos angenommen hat.“

Witkowski erinnert mit einer Anekdote an den außergewöhnlichen Lehrer, der am Schramberger Gymnasium von 1964 bis zum Jahr 2000 unterrichtete: Irgendwann in den 80er Jahren fand im damaligen Württemberger Hof die Hauptversammlung der Schramberger SPD statt. „Bereits damals gab es ein handgestricktes Blättle für unsere Mitglieder. In besagter Hauptversammlung meldete sich also ein Genosse – oder war es eine Genossin? –  und beklagte sich über die Rechtschreibfehler in dem Blättle.“ Hans Hekler als Sitzungsleiter habe das damals brillant aufgefangen. Er sagte: „Ich danke Dir für Dein Angebot, künftig Korrektur zu lesen.“

Info: Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung ist für Donnerstag, 22. August, ab 14 Uhr auf dem Friedhof Birkach, in Stuttgart geplant. Herbert O. Zinell wird die Trauerrede halten.

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Am 8. August verstarb Hans Hekler in Stuttgart-Birkach im Alter von 87 Jahren. Er war ein überzeugter Demokrat und Kommunalpolitiker. 36 Jahre unterrichtete er am Schramberger Gymnasium. Mit seiner Übersiedlung nach Lauterbach im Jahre 1969 begann auch sein politisches Wirken in und um Lauterbach. An ihn erinnert Ansgar Fehrenbacher.

Lauterbach/Schramberg. „Es gab bereits einen SPD-Ortsverein in Lauterbach, der 1969 anlässlich der Bundestagswahl geründet worden war und dessen Vorsitzender Hans Hekler 1971 wurde. Dieses Amt bekleidete er bis zur Fusion mit dem SPD-Ortsverein Schramberg 1980, in dem er weiterhin im Vorstand tätig war. Im Kreis Rottweil war er von 1971 bis 1988 stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender und bei der Bundestagswahl 1983 im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen SPD-Wahlkampfleiter.

Im Jahr 1975 wurde Hans Hekler erstmals in den Gemeinderat von Lauterbach gewählt. Vorausgegangen war eine intensive, programmatische Wahlkampagne, wie es sie bislang in Lauterbach noch nicht gegeben hatte. Die SPD erstellte ein neun-(!) seitiges Wahlprogramm, in dem sie unter anderem mehr Transparenz im Gemeinderat forderte. Es war dann auch ein Erfolg, dass im neu gewählten Gemeinderat die SPD mit zwei Sitzen vertreten war.

Politischer Aufbruch

Mit Hans Hekler und Hans-Peter Faisst begann dann auch in Lauterbach der politische Aufbruch. War der Gemeinderat bislang eher ein Honoratioren-Organ, wurde die öffentliche Diskussion und Bürgerbeteiligung immer wichtiger. Damit wurde in Lauterbach eine Entwicklung in Gang gesetzt mit dem Ergebnis, dass Lauterbach heute bunter und lebendiger ist. Auch dazu leistete Hans Hekler einen großen Beitrag. Weiter wichtige Themen waren der Hallenbadneubau, die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung und der Kauf der Bauhofhalle im Maierhof.

Auch von der Tatsache, dass 1980 nur eine Gemeinderatsliste zur Wahl antrat, ließ sich Hans Hekler nicht entmutigen. Er trat als Einzelbewerber an und „landete“ auf Platz 16 von 14 zu vergebenden Gemeinderatsmandaten. Ein Achtungserfolg. Gleichwohl ließ ihn diese Erfahrung nicht ruhen. Schon früh erkannt er, dass reine Parteilisten in Gemeinden und kleineren Städten weniger Anklang finden. Personen und Persönlichkeiten stehen hier im Vordergrund.

Gründung der UBL

Deshalb gründete er 1984 die Wählervereinigung Unabhängige Bürger UBL als offene Liste und Wahlalternative zur CDU; und es wurde eine Erfolgsgeschichte. Gleich bei der Wahl 1984 erreichte die UBL vier von 14 Sitzen. 1989 erreichte sie sieben Sitze und 1994 wurde die UBL mit acht von 14 Sitzen stärkste politische Kraft in Lauterbach. Hans Hekler wurde erster Stellvertretender Bürgermeister.

Als überzeugter Demokrat stand es für ihn immer außer Frage, dass demokratische Entscheidungen klaglos zu akzeptieren sind. Der Umgang mit politischen Rückschlägen ist eine Kunst, die nicht jedermann gegeben ist. Hans Hekler konnte dies und dafür gebührt ihm Respekt und Dank.

Eingemeindungsdebatte

So wurde die Diskussion um die Eingemeindung von Lauterbach nach Schramberg im Jahr 1997/98 sehr hitzig und emotional geführt und war teilweise mit persönlichen Angriffen verbunden. Auch wenn es damals gute Gründe für einen solchen Schritt gab, war der ablehnende Bürgerentscheid am 1. März 1998 eindeutig.

Souverän erklärte Hans Hekler in dieser Situation, dass Politik immer weiter gehe und so auch die Politik der UBL nicht zu Ende sei. Konstruktiv werde die UBL weiterhin zum Wohle der Gemeinde arbeiten.

Im Juli 2002 schied er mit 65 Jahren auf seinen Wunsch hin aus dem Lauterbacher Gemeinderat aus. 2005 gab er den Vorsitz der Wählervereinigung ab und wurde 2007 in Würdigung seiner Verdienste Ehrenvorsitzender der UBL.

Auch nach seinem Wegzug 2017 nach Stuttgart blieb Hans Hekler der UBL verbunden und betreute bis zuletzt die Homepage der Wählervereinigung.

Mit Hans Hekler verlieren wir einen aufrechten Demokraten, einen Vollblut-Kommunalpolitiker, Rat- und Ideengeber, Vorbild und einen Freund. Wir werden ihn sehr vermissen. Hans Hekler hat Spuren in Lauterbach hinterlassen, die uns weiterhin inspirieren und antreiben.“

Soweit die Würdigung durch den Vorsitzenden der Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach – UBL, Ansgar Fehrenbacher.

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Hans und Edelgard Hekler mit UBL-Vorsitzendem Ansgar Fehrenbacher (Mitte) bei der UBL-Jahreshauptversammlung 2017 anlässlich ihres Reiseberichts über ihre Palästina-Reise. Foto: UBL

Lebensdaten

Hans Hekler stammt aus Mannheim, dort  war er 1937 zur Welt gekommen. Er studierte Anglistik und Geschichte. 1964  kam er ans Schramberger Gymnasium und wohnte ab 1967 in Lauterbach. 2017 zog er mit seiner zweiten Frau Edelgard, einer Schulfreundin, nach Stuttgart. Am 8. August starb Hans Hekler dort im Alter von 87 Jahren.

Schramberger SPD würdigt Hekler

Der Vorsitzende der SPD Schramberg, Mirko Witkowski, würdigt Hans Hekler als „eine herausragende Persönlichkeit; dies sowohl als Lehrer am Gymnasium in Schramberg als auch in der Kommunalpolitik“. Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD und für seine großen Verdienste um die SPD wurde er auch mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.

Mit Blick auf die Eingemeindungsdiskussion und  den aus UBL-Sicht verlorenen Bürgerentscheidung sagte Witkowski einmal: „Was mich an Hans Hekler besonders beeindruckt hat, war, dass er das demokratische Ergebnis klaglos angenommen hat.“

Witkowski erinnert mit einer Anekdote an den außergewöhnlichen Lehrer, der am Schramberger Gymnasium von 1964 bis zum Jahr 2000 unterrichtete: Irgendwann in den 80er Jahren fand im damaligen Württemberger Hof die Hauptversammlung der Schramberger SPD statt. „Bereits damals gab es ein handgestricktes Blättle für unsere Mitglieder. In besagter Hauptversammlung meldete sich also ein Genosse – oder war es eine Genossin? –  und beklagte sich über die Rechtschreibfehler in dem Blättle.“ Hans Hekler als Sitzungsleiter habe das damals brillant aufgefangen. Er sagte: „Ich danke Dir für Dein Angebot, künftig Korrektur zu lesen.“

Info: Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung ist für Donnerstag, 22. August, ab 14 Uhr auf dem Friedhof Birkach, in Stuttgart geplant. Herbert O. Zinell wird die Trauerrede halten.

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Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de