Kern-Liebers: Michael Glatthaar löst Fred Zehnder als Betriebsratsvorsitzender ab

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An der Spitze des Betriebsrats von Kern-Liebers in Sulgen gab es einen Wechsel. Michael Glatthaar hat den Vorsitz von Fred Zehnder übernommen, der viele Jahre an der Spitze der Arbeitnehmervertretung gestanden hatte. Im Konzernbetriebsrat bleibt Zehnder Chef. Zugleich hat die NRWZ erfahren, dass ein Teil der Kern-Liebers-Belegschaft ab 1. Dezember in Kurzarbeit geht.

Über die Hintergründe der Ablösung von Zehnder an der Spitze des Tages Gremiums schweigen sich Betriebsrat und IG-Metall  aus. Der neue Vorsitzende, Glatthaar, erklärte auf Nachfrage der NRWZ, es handle sich „um eine betriebsinterne Angelegenheit“, zu der er nichts sagen wolle. Auch sei die Angelegenheit noch nicht abgeschlossen. „Wir wollen das erst noch sacken lassen.“ Die IG-Metallbevollmächtigte Dorothee Diehm hält sich ebenfalls bedeckt: „Das Gremium (Betriebsrat, die Red.) hat diese Entscheidung getroffen, wir nehmen das so zur Kenntnis.“

Fed Zehnder als Redner bei einem Warnstreik der IG Metall im Januar. Archiv-Foto: him

Wie aus dem Unternehmen zu hören ist, war die Betriebsversammlung Mitte Oktober unter anderem ein Grund für den Wechsel an der Betriebsratsspitze. Wie berichtet, hatten sich auf dieser Versammlung die Geschäftsführer von Kern-Liebers der Belegschaftskritik gestellt. Dabei ging es neben der Forderung der Gewerkschaft, den Tarifvertrag komplett umzusetzen, auch um das Betriebsklima.

In einem umfangreichen Fragenkatalog hatten die Mitarbeiter ihren Unmut darüber geäußert, dass ihre Anregungen, Vorschläge und Wünsche zu wenig berücksichtigt würden. Im Anschluss an die Betriebsversammlung hatte sich der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Udo Schnell, sehr angetan von der Versammlung gezeigt: „Ich habe noch nie ein so positives Feedback nach einer Versammlung erlebt wie diesmal.“ Es sei gut, „wenn die Leute sich mal Luft machen“. Auch der neue Betriebsratsvorsitzende, Glatthaar, bestätigt, die Versammlung sei „aus unserer Sicht sehr gut gewesen.“

Verhandlungen beginnen am Mittwoch

Die nach den Sommerferien nicht zustande gekommenen Gespräche über den Tarifvertrag, den Ergänzungstarifvertrag für Standort– und Beschäftigungssicherung mit zwei Stunden unbezahlter Mehrarbeit und andere Themen sollen noch in diesem Jahr beginnen: „Wir haben zwei Termine, einen in diesem und einen im kommenden Jahr, vereinbart“, so Glatthaar zur NRWZ. Der erste Termin ist am 5. Dezember. Dabei soll auch über das tarifliche Zusatzentgelt („T-ZUG“) gesprochen werden, das Schnell nicht umsetzen möchte.

Ab Dezember Kurzarbeit in einem Bereich

Bestätigt hat Schnell, dass ab Dezember im Bereich Textilmaschinenteile kurz gearbeitet wird. Betroffen seien zunächst 160 von 260 Mitarbeitern, im Januar 202 von 260 Mitarbeitern, berichtete Schnell auf Nachfrage der NRWZ. “In den darauf folgenden Monaten müssen wir sehen“, so Schnell.

Grund für die Kurzarbeit  sei die sehr schlechte Textilmaschinenkonjunktur. Im September  sagte Schnell im Interview mit der NRWZ, dass „die Textilmaschinenbauer straucheln und bis zu 50 Prozent weniger Maschinen als vor einem Jahr verkaufen“. Es werde nicht nur in der Produktion, sondern „auch im indirekten Bereich, also in der Verwaltung“ zu Kurzarbeit kommen.

Das interessiert diese Woche



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An der Spitze des Betriebsrats von Kern-Liebers in Sulgen gab es einen Wechsel. Michael Glatthaar hat den Vorsitz von Fred Zehnder übernommen, der viele Jahre an der Spitze der Arbeitnehmervertretung gestanden hatte. Im Konzernbetriebsrat bleibt Zehnder Chef. Zugleich hat die NRWZ erfahren, dass ein Teil der Kern-Liebers-Belegschaft ab 1. Dezember in Kurzarbeit geht.

Über die Hintergründe der Ablösung von Zehnder an der Spitze des Tages Gremiums schweigen sich Betriebsrat und IG-Metall  aus. Der neue Vorsitzende, Glatthaar, erklärte auf Nachfrage der NRWZ, es handle sich „um eine betriebsinterne Angelegenheit“, zu der er nichts sagen wolle. Auch sei die Angelegenheit noch nicht abgeschlossen. „Wir wollen das erst noch sacken lassen.“ Die IG-Metallbevollmächtigte Dorothee Diehm hält sich ebenfalls bedeckt: „Das Gremium (Betriebsrat, die Red.) hat diese Entscheidung getroffen, wir nehmen das so zur Kenntnis.“

Fed Zehnder als Redner bei einem Warnstreik der IG Metall im Januar. Archiv-Foto: him

Wie aus dem Unternehmen zu hören ist, war die Betriebsversammlung Mitte Oktober unter anderem ein Grund für den Wechsel an der Betriebsratsspitze. Wie berichtet, hatten sich auf dieser Versammlung die Geschäftsführer von Kern-Liebers der Belegschaftskritik gestellt. Dabei ging es neben der Forderung der Gewerkschaft, den Tarifvertrag komplett umzusetzen, auch um das Betriebsklima.

In einem umfangreichen Fragenkatalog hatten die Mitarbeiter ihren Unmut darüber geäußert, dass ihre Anregungen, Vorschläge und Wünsche zu wenig berücksichtigt würden. Im Anschluss an die Betriebsversammlung hatte sich der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Udo Schnell, sehr angetan von der Versammlung gezeigt: „Ich habe noch nie ein so positives Feedback nach einer Versammlung erlebt wie diesmal.“ Es sei gut, „wenn die Leute sich mal Luft machen“. Auch der neue Betriebsratsvorsitzende, Glatthaar, bestätigt, die Versammlung sei „aus unserer Sicht sehr gut gewesen.“

Verhandlungen beginnen am Mittwoch

Die nach den Sommerferien nicht zustande gekommenen Gespräche über den Tarifvertrag, den Ergänzungstarifvertrag für Standort– und Beschäftigungssicherung mit zwei Stunden unbezahlter Mehrarbeit und andere Themen sollen noch in diesem Jahr beginnen: „Wir haben zwei Termine, einen in diesem und einen im kommenden Jahr, vereinbart“, so Glatthaar zur NRWZ. Der erste Termin ist am 5. Dezember. Dabei soll auch über das tarifliche Zusatzentgelt („T-ZUG“) gesprochen werden, das Schnell nicht umsetzen möchte.

Ab Dezember Kurzarbeit in einem Bereich

Bestätigt hat Schnell, dass ab Dezember im Bereich Textilmaschinenteile kurz gearbeitet wird. Betroffen seien zunächst 160 von 260 Mitarbeitern, im Januar 202 von 260 Mitarbeitern, berichtete Schnell auf Nachfrage der NRWZ. “In den darauf folgenden Monaten müssen wir sehen“, so Schnell.

Grund für die Kurzarbeit  sei die sehr schlechte Textilmaschinenkonjunktur. Im September  sagte Schnell im Interview mit der NRWZ, dass „die Textilmaschinenbauer straucheln und bis zu 50 Prozent weniger Maschinen als vor einem Jahr verkaufen“. Es werde nicht nur in der Produktion, sondern „auch im indirekten Bereich, also in der Verwaltung“ zu Kurzarbeit kommen.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.