Kinder sicher begleiten in der digitalen Welt

Etwa 130 Pädagoginnen und Lehrer, Eltern, Fachkräfte und interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen Mitte Oktober in die Aula des Gymnasiums Schramberg, um dem Vortrag von Thorsten Rees, Lehrer und Leiter des Kreismedienzentrums Konstanz, zuzuhören. Über den Abend berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.
Schramberg. Unter dem Titel „Mein Kind bei Instagram, TikTok, Fortnite und Snapchat – was geht mich das an?“ gab der Medienexperte Impulse, wie Kinder und Jugendliche sicher und reflektiert in der digitalen Welt begleitet werden können.
Rees machte deutlich, dass digitale Medien längst fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen sind – mit vielen Chancen, aber auch Herausforderungen. „Kinder brauchen keine Kontrolle, sondern Begleitung, Orientierung und offene Gespräche“, betonte er. Eltern hätten dabei eine zentrale Rolle: Medienerziehung sei in erster Linie Beziehungsarbeit.
Tipps für Eltern und Fachkräfte
Im Mittelpunkt seines Vortrags standen praxisnahe und alltagstaugliche Tipps für Eltern und Fachkräfte. Thorsten Rees betonte vor allem, wie wichtig es sei, mit Kindern im Gespräch zu bleiben. Eltern sollten sich regelmäßig dafür interessieren, was ihre Kinder online beschäftigt, welche Inhalte sie bewegen, mit wem sie digital in Kontakt stehen und warum sie bestimmte Dinge posten oder teilen. Nur durch echtes Interesse und offene Gespräche entstehe Vertrauen – und Kinder fühlten sich verstanden statt kontrolliert.
Ebenso wichtig sei es, klare Regeln und Leitplanken gemeinsam zu erarbeiten. Wenn Eltern und Kinder über Themen wie Freundschaftsanfragen, Datenschutz oder erlaubte Apps sprechen und Entscheidungen gemeinsam treffen, fördert das Eigenverantwortung und Akzeptanz. Nicht zuletzt sollten Eltern digitale Räume verstehen und begleiten.
Plattformen wie TikTok, Instagram, Snapchat oder Online-Spiele wie Fortnite seien für Kinder und Jugendliche selbstverständliche Treffpunkte – Orte, an denen sozialer Austausch, aber auch Druck und Vergleich entstehen.
„Inseln ohne Bildschirm“
Besonderen Wert legte Rees auf „Inseln ohne Bildschirm“, also feste medienfreie Zeiten und Orte, wie etwa beim Essen oder im Schlafzimmer. So entstünden Freiräume für Begegnung und Erholung.
Am Ende des Abends fasste Rees zusammen: „Medienbildung bedeutet nicht Kontrolle, sondern Beziehung, Vertrauen und echtes Interesse an der Lebenswelt der Kinder.“
Die Veranstaltung appellierte an die Eltern, sich der Herausforderung zu stellen – und mit Mut, Offenheit und Interesse an die Thematik heranzugehen.
Organisiert haben den Abend JUKS³ Schramberg in Kooperation mit dem Schramberger Familiennetzwerk.