Mini-Hanselsprung mit Folgen?

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Am Sonntag veranstalteten ein paar Unentwegte einen Mini-Hanselsprung. Zuvor trafen sich das gute Dutzend Narren und auch ein paar bekannte Gesichter der Schramberger Fasnet vor dem Rathaus. Die örtliche Tageszeitung brachte ein  kleines Bild und eine Bildunterschrift. Aber auch auf der Facebookseite der Stadt erschien eine Bildergalerie von diesem „Event“. Die NRWZ zeigt auf ihrer Facebookseite ein Video vom Umzug der Gruppe mit Akkordeon und tragbarem Keyboard vorneweg.

Der Aufzug hat Narrenzunft-intern aber auch in der Stadtverwaltung für Wirbel gesorgt. Auf ihrer Facebookseite stellt die Narrenzunft klar, dass das keine Aktion der Narrenzunft gewesen sei, „auch wenn unser Ehrenzunftmeister Hubert Dold und ein Obernarr in vollem Ornat zugegen waren“.  Die Zunft versichert: “Die Anwesenden waren alle als Privatpersonen dort.“ Es schmerze alle, dass man die Fasnet nicht wie gewohnt feiern könne. Doch aus Gründen des Infektionsschutzes und weil „wir möchten, dass wir alle gemeinsam 2022 gesund die Fasnet wieder gemeinsam feiern können“, appelliere die Zunft an alle: „Bitte bleibt dieses Jahr zuhause. Eure Narrenzunft.“

Stadt wusste von nichts

Nach Angaben von Susanne Gorgs-Mager, Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, wusste die Stadtverwaltung  vorher  nichts von dem geplanten Mini-Hanselsprung. Es sei logischerweise auch keine Veranstaltung oder ähnliches angemeldet gewesen. Auch gebe es keinen Zusammenhang mit den Coronaprotesten, antwortet sie auf eine Nachfrage der NRWZ.

Die Fotos von der Mini-Aktion hat der dafür zuständige Mitarbeiter auf der Facebookseite der Stadt gepostet. Nachdem er das Album erstellt hatte, habe er bemerkt, „dass solche Bilder in Corona-Zeiten – anders als in allen anderen Jahren, in denen wir uns über fröhliches und buntes Narrentreiben freuen und sehr stolz darauf sind – nicht angemessen und erwünscht sind“, schreibt Gorgs-Mager. Er habe seinen Fehler korrigiert und das Album innerhalb von wenigen Minuten nach Erscheinen wieder gelöscht.

Ordnungswidrigkeitenverfahren drohen

Ob die Stadt tatsächlich Ordnungswidrigkeiten-Verfahren gegen die Beteiligten einleiten werde, werde derzeit noch geprüft. Man prüfe, ob es sich um Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz in Verbindung mit der Corona-Verordnung handle. Personalien der Beteiligten habe die Stadt nicht festgestellt, man habe ja die Fotos von den Beteiligten als Beweise. Den beteiligten Narren drohe nun ein Bußgeldverfahren, so Gorgs-Mager abschließend.

Kommentar

Was ist so schlimm dran, wenn ein paar Leutle die Fasnet hochhalten. Eigentlich ja nichts. Nur: Es wirft ein schlechtes Licht auf die Narrenzunft, die jetzt bedröppelt da steht.

Und die Stadt befindet sich in einer Zwickmühle: Gibt es tatsächlich Bußgeldverfahren, steht die Verwaltung als Spaßbremse und Spielverderberin da: Nimmt sie die kleine Aktion locker und drückt beide Augen zu, heißt es: die Kleinen (Kellerpartyfeierer) hängt man, die Großen lässt man laufen.

Vielleicht hätten die Beteiligten sich auch das vor ihrer Spontanaktion überlegen sollen.

Das interessiert diese Woche



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Am Sonntag veranstalteten ein paar Unentwegte einen Mini-Hanselsprung. Zuvor trafen sich das gute Dutzend Narren und auch ein paar bekannte Gesichter der Schramberger Fasnet vor dem Rathaus. Die örtliche Tageszeitung brachte ein  kleines Bild und eine Bildunterschrift. Aber auch auf der Facebookseite der Stadt erschien eine Bildergalerie von diesem „Event“. Die NRWZ zeigt auf ihrer Facebookseite ein Video vom Umzug der Gruppe mit Akkordeon und tragbarem Keyboard vorneweg.

Der Aufzug hat Narrenzunft-intern aber auch in der Stadtverwaltung für Wirbel gesorgt. Auf ihrer Facebookseite stellt die Narrenzunft klar, dass das keine Aktion der Narrenzunft gewesen sei, „auch wenn unser Ehrenzunftmeister Hubert Dold und ein Obernarr in vollem Ornat zugegen waren“.  Die Zunft versichert: “Die Anwesenden waren alle als Privatpersonen dort.“ Es schmerze alle, dass man die Fasnet nicht wie gewohnt feiern könne. Doch aus Gründen des Infektionsschutzes und weil „wir möchten, dass wir alle gemeinsam 2022 gesund die Fasnet wieder gemeinsam feiern können“, appelliere die Zunft an alle: „Bitte bleibt dieses Jahr zuhause. Eure Narrenzunft.“

Stadt wusste von nichts

Nach Angaben von Susanne Gorgs-Mager, Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, wusste die Stadtverwaltung  vorher  nichts von dem geplanten Mini-Hanselsprung. Es sei logischerweise auch keine Veranstaltung oder ähnliches angemeldet gewesen. Auch gebe es keinen Zusammenhang mit den Coronaprotesten, antwortet sie auf eine Nachfrage der NRWZ.

Die Fotos von der Mini-Aktion hat der dafür zuständige Mitarbeiter auf der Facebookseite der Stadt gepostet. Nachdem er das Album erstellt hatte, habe er bemerkt, „dass solche Bilder in Corona-Zeiten – anders als in allen anderen Jahren, in denen wir uns über fröhliches und buntes Narrentreiben freuen und sehr stolz darauf sind – nicht angemessen und erwünscht sind“, schreibt Gorgs-Mager. Er habe seinen Fehler korrigiert und das Album innerhalb von wenigen Minuten nach Erscheinen wieder gelöscht.

Ordnungswidrigkeitenverfahren drohen

Ob die Stadt tatsächlich Ordnungswidrigkeiten-Verfahren gegen die Beteiligten einleiten werde, werde derzeit noch geprüft. Man prüfe, ob es sich um Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz in Verbindung mit der Corona-Verordnung handle. Personalien der Beteiligten habe die Stadt nicht festgestellt, man habe ja die Fotos von den Beteiligten als Beweise. Den beteiligten Narren drohe nun ein Bußgeldverfahren, so Gorgs-Mager abschließend.

Kommentar

Was ist so schlimm dran, wenn ein paar Leutle die Fasnet hochhalten. Eigentlich ja nichts. Nur: Es wirft ein schlechtes Licht auf die Narrenzunft, die jetzt bedröppelt da steht.

Und die Stadt befindet sich in einer Zwickmühle: Gibt es tatsächlich Bußgeldverfahren, steht die Verwaltung als Spaßbremse und Spielverderberin da: Nimmt sie die kleine Aktion locker und drückt beide Augen zu, heißt es: die Kleinen (Kellerpartyfeierer) hängt man, die Großen lässt man laufen.

Vielleicht hätten die Beteiligten sich auch das vor ihrer Spontanaktion überlegen sollen.

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.