OneCoin: Wo ist „Konsti Keks“ Ignatov ?

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SCHRAMBERG  (him) –  „Liebste, ich wollte Lebewohl sagen“, schreibt Konstantin Ignatov am 11. November 2021 einer jungen Frau auf Instagram, „denn Morgen gehe ich ins Gefängnis.“ – „Du machst Quatsch“, antwortet Michelle. Macht er Quatsch? Oder ist er tatsächlich wieder hinter Schloss und Riegel?

Ignatov, in Schramberg mit seiner Schwester Ruja aufgewachsen, hatte nach Rujas Verschwinden im Oktober 2017 bis zu seiner Verhaftung an der Spitze von OneCoin gestanden, mutmaßlich einem der größten Schwindel der Geschichte.

Eine halbe Million Dollar in Gefahr

Seit gut einem Jahr war Ignatov auf freiem Fuß. Besser gesagt, er saß nicht mehr in einer Zelle des Manhattan Correctional Centers (MCC), sondern irgendwo im Süden New Yorks in einer Wohnung unter Hausarrest. Ivan Iochkolovsy und Draga Lambreva, die  ihm wohlgesonnen sein dürften, hatten eine halbe Million US-Dollar als Kaution für den einstigen Chef der angeblichen Kryptowährung „OneCoin“ gestellt.

Fast zwei Jahre hatte Konsti Keks, wie ihn seine Skaterfreunde in Schramberg genannt haben, in U-Haft oder irgendwo in sicherer Verwahrung verbracht. Im März 2019 hatten FBI-Agenten ihn am Flughafen von Los Angeles festgenommen. Nach seinem Jet-Set-Leben im Auftrag der OneCoin-Organisation war das sicher ein Schock.

Seine Hoffnung, er könne sich für 20 Millionen Dollar freikaufen, zerschlug sich bald. Viele Lob-Briefe von bulgarischen Freunden und Freundinnen an den New Yorker Richter Edgardo Ramos halfen nichts. Dann schloss Ignatov im Sommer 2019 mit der Staatsanwaltschaft einen Deal: Er wird aussagen gegen alle möglichen OneCoiner. Im Gegenzug sollte es eine mildere Anklage und Strafe geben.

Kronzeuge der Anklage

Schon im November 2019 kann Ignatov zeigen, was er für die Staatsanwaltschaft wert ist. Im Prozess gegen den Rechtsanwalt Mark Scott, einen mutmaßlichen Geldwäscher seiner Schwester Ruja sagt Ignatov an mehreren Verhandlungstagen umfassend über die Schwindeleien von OneCoin aus. Er legt offen, dass OneCoin von Anfang an als Schwindel konzipiert war. Er berichtet vom Luxusleben seiner Schwester von Wohnungen in Dubai und Hongkong, in denen ganze Zimmer für das Verstauen von Bargeld dienten.

Die Jury befand Mark Scott am Ende der Verhandlungen schuldig. Das Strafmaß allerdings ist bisher noch nicht verkündet. Scott steht in Florida unter Hausarrest.

Mark Scott.

Trotz seiner Aussage kam Ignatov zunächst nicht frei. Auch ein Urteil in seinem eigenen Verfahren verschob Richter Ramos auf Wunsch der Staatsanwaltschaft immer wieder. Neues Datum für ein „Sentence Control Date“ ist der 12. Mai. An einem solchen Termin Tag erörtert das Gericht die persönlichen Verhältnisse eines Verurteilten, seine Vorstrafen, sein Verhalten insgesamt, Dinge, die dann im Strafmaß berücksichtigt werden. Das eigentliche Urteil verkündet der Richter dann bei einem Sentencing Date.

Konstantin gegen Greenwood, Armenta und Schneider?

Kenner der Materie vermuten, dass die Staatsanwaltschaft Ignatov eigentlich noch bräuchte. Sie hat nämlich unter anderem noch die Anklage und das Verfahren gegen den OneCoin-Miterfinder Sebastian Greenwood vor sich. Aber auch andere OneCoin-Geldwäscher wie Gilbert Armenta warten noch auf ihre Verfahren. Und in Frankreich sitzt Frank Schneider, Rujas Sicherheitsmann, in Auslieferungshaft. Auch ihm würden die New Yorker Staatsanwälte gerne den Prozess machen.

Im Januar 2021 öffneten sich doch die Gefängnistüren für Konsti Keks. Ignatov hatte sich verpflichtet, den Auflagen des Gerichts Folge zu leisten und eine halbe Million US-Dollar als Kaution zu hinterlegen. Außerdem musste er seinen Pass abliefern und 24 Stunden unter Hausarrest in einer Wohnung im südlichen Distrikt von New York bleiben.

Konstantin Ignatov meldet sich zu Wort

Seither hat Ignatov sich immer mal wieder über Facebook und andere Kanäle zu Wort gemeldet. Mit alten Freunden kommuniziert, ihnen zum Geburtstag gratuliert. Sogar an die NRWZ wandte er sich und beschwerte sich über ein seiner Meinung nach unvorteilhaftes Bild, das wir von ihm veröffentlicht hatten. (Unserer Bitte, uns doch ein aktuelles Foto zukommen zu lassen, hat er allerdings ignoriert.)

Doch seit einigen Wochen meldet er sich nicht mehr. Ein Facebook-Post mit Ignatov stammt vom 19. Dezember. Auf einem Foto sieht man ein bisschen Konsti-Keks, der offenbar mit seiner Hündin schmust. Seit fünf Wochen vermisse sie ihn, steht auf dem Foto. Das würde zum Instagram-Text an Michelle passen.

aus Facebook.

Die Behörde schweigt

Nachfragen bei der Staatsanwaltschaft in New York, ob Ignatov wieder inhaftiert ist, bleiben unbeantwortet. Am 18. Januar geht Staatsanwalt Nicholas Folly zwar ans Telefon, spricht auch mit der NRWZ, verweist aber an die Presseabteilung („We have a protocol.“). Ein halbes Dutzend e-Mails in den nächsten Tagen und Wochen mit der Bitte um Auskunft geht ins Leere. Nicht einmal eine Lesebesttätigung gibt’s.

Doch es spricht einiges dafür, das Ignatov in irgendeiner Art Gewahrsam ist. Im Prozess gegen Mark Scott hat er nachweislich zwei Falschaussagen gemacht. Er hat behauptet, er habe im Juli 2016 Mark Scott zu einem Treffen mit Irina Dilkinska und seiner Schwester Ruja in Sofia  gebracht.

Zwei Meineide

Dumm nur, dass Dilkinska zu diesem Zeitpunkt in Indien war. Und zweitens hatte er behauptet, eine Laptop mit OneCoin Unterlagen in Las Vegas in einen Papierkorb geworfen zu haben. In Wahrheit hatte er das Gerät vor seiner Verhaftung in Los Angeles einem Mitarbeiter gegeben. Der hatte das Teil mit zurück nach Sofia genommen.

Die beiden Falschaussagen haben nicht nur Ignatov selbst, sondern auch der Staatsanwaltschaft beträchtlichen Ärger eingebracht. Scotts Anwälte fordern die Wiederaufnahme des Verfahrens, denn der Kronzeuge der Anklage habe nachweislich gelogen.

Die Ankläger haben Ende Januar ausführlich geantwortet. Im Kern schreiben die Ankläger, die beiden Lügen hätten mit dem Scott-Verfahren nichts zu tun. Beim  Treffen mit Irina Dilkinska habe Konstantin sich vertan, ein solches Treffen habe es im September 2016 gegeben.

Das mit dem Laptop sei geschehen, nachdem  Scott seine Taten begangen habe. Außerdem melde Scott seine  Verfahrenskritik  viel zu spät an. Und schließlich gebe es abgesehen von Ignatovs Aussagen eine Unmenge anderer Beweise, die belegten, das Scott 400 Millionen Dollar im Auftrag von Ruja Ignatova gewaschen habe  – und dafür die horrende Summe von 50 Millionen Dollar als Provision kassierte. Ignatovs Falschaussage „hätte das Urteil der Jury nicht verändert“, so das Fazit der Staatsanwälte.

Was ist Ignatov noch wert?

Neben dem Ärger mit Scotts Anwälten dürfte die Staatsanwaltschaft wegen der zwei Falschaussagen Ignatovs weitere Sorgen haben: In anderen Verfahren etwa gegen OneCoin-Miterfinder Sebastian Greenwood oder den umgedrehten Geldwäscher und Ex-Geliebten von Ruja, Gilbert Armenta, dürfte Ignatov wertlos sein. „Wer einmal lügt…“

Sein Deal mit der Staatsanwaltschaft aber besagte, dass er in allen Verfahren gegen OneCoiner in den USA aussagen müsse. Wenn er also durch seine Lügen den Deal hat platzen lassen, weshalb sollte die Staatsanwaltschaft ihn weiterhin in Freiheit lassen? Irgendwo im Süden New Yorks mit seiner Freundin Kristina Gounova und seinem Kleinkind?

Oder ist die bulgarische Anwältin Gounova gar nicht mehr mit Ignatov zusammen? Einen guten Grund, ihn zu verlassen, hätte ihr eine gewisse „Michelle“ geliefert. Auf dem Blog Behind MLM meldet sich eine junge Frau am 13. November 2021.

Der Blog beschäftigt sich mit der Frage, weshalb Ignatov im Frühjahr 2019 überhaupt in die USA geflogen ist. „Michelle“ schreibt, dass Ignatovs Anhörung wegen seines Urteils eigentlich am 12. November gewesen wäre. Dieser Termin sei auf den 12. Mai 2022 verschoben worden. Soweit nichts Neues.

Michelle ma Belle

Doch dann schreibt Michelle: „Ich habe eine Nachricht erhalten, dass er zurück ins Gefängnis muss und seine schlimmsten Befürchtungen lebendig  würden. Er war seit gestern früh nicht mehr auf den sozialen Medien aktiv.“ („I received a message stating he was going back to jail and his worst fears are alive. He hasn’t been active on social media since yesterday early morning.“)

Im Blog wird man hellhörig, woher denn diese Nachricht  stamme. Michele: „Konstantin Ignatov.“ In den weiteren Einträgen erzählt Michelle, sie habe über Instagram mit Ignatov  „wie Freunde“ kommuniziert. Erst jetzt habe sie von den Vorwürfen gegen ihn erfahren.

Er habe erklärt, er kämpfe um sein Leben. Sie habe das aber bis  dato nicht recht verstanden. Schließlich habe seine letzte Nachricht vom 11. November gelautet, er wolle sich verabschieden, „weil ich morgen wieder ins Gefängnis muss“. Seither herrsche Funkstille.

Konstantin schickt heiße Fotos und ein Video

Michelle berichtet, sie habe auch gerade erst erfahren, dass er eine Freundin und ein Baby habe. Beides habe er ihr verheimlicht. „Eigentlich sollte ich nicht so überrascht sein, bei all dem, was ich inzwischen über seinen Charakter herausgefunden habe“, meint Michelle resigniert.

Michelle hat ihren Teil der Konversation geschwärzt

Später erzählt sie, Konstantin habe auf ihre Posts auf Instagram reagiert. Er habe von sich erzählt und ihr Fotos geschickt. Sogar ein Video, wie er zum Gericht geht. Später hätten sie weitere Bilder und Videos ausgetauscht, die Nachrichten seien sehr persönlich geworden. Sie findet schließlich, Konstantin hätte nicht auf Kaution frei sein und einer Frau scharfe Fotos von Dreierbeziehungen („promiscuous pictures“) schicken dürfen.

Die Blogger finden das sehr überraschend und bitten Michelle, ob sie dieses Video, auf dem zu sehen ist, wie Ignatov zum Gericht geht, bekommen können. Zum Beweis für die immer noch gläubigen OneCoin-Anhänger, dass Ignatov tatsächlich in Haft und angeklagt war.

Doof ist er nicht

Das ginge leider nicht, denn Konstantin habe die Videos und Bilder  mit einem automatischen Löschbefehl verbunden, bedauert Michelle. Die Bilder und die Konversation seien eindeutig sexuellen Inhalts gewesen, aber nicht wirklich vulgär.

Am 16. November meldet sich Michelle ein letztes Mal. Sie berichtet von mysteriösen Versuchen, ihren Instagram-Account zu hacken. Sie  sorgt sich, nun da Konstantin wieder im Gefängnis sei, könnte jemand anderes sein Smartphone  haben und  herausfinden, wer sie ist.

In einem „normalen“ Gefängnis ist Ignatov vermutlich nicht gelandet, denn dann wäre er in einem Gefängnisinsassenverzeichnis registriert.  Laut  diesem Verzeichnis wurde Ignatov bereits am 13. März 2020 aus dem MCC entlassen – unter Hausarrest allerdings kam er erst ein knappes Jahr später. Wo war er in der Zwischenzeit? Vielleicht ist er ja nun wieder in einem Gefängnis, das nicht von der US-Bundesregierung geführt wird?

Neuer Anwalt – neues Glück?

Konstantin Ignatov hat Mitte Januar seinen Anwalt gewechselt. Nicht mehr Jeffrey Lichtman  verteidigt ihn, sein neuer Anwalt heißt Jeffrey Chabrowe. Lichtman gilt als einer der bekanntesten New Yorker Strafverteidiger, Chabrowe ist weniger bekannt. Eine Mail der NRWZ an ihn ist zwar angekommen, blieb aber unbeantwortet.

Familienleben

Seine Freundin Kristina Gouneva und ihr Baby sind möglicherweise noch in New York. Rechtsanwalt Jonathan Levy hat in seiner Petition an die bulgarischen Behörden Kristina Gouneva als eine am OneCoin-Betrug beteiligte Bulgarin benannt.

Ihren Namen findet man in einem Brief von Nicole Atanasova an Richter Edgardo Ramos. Am 10. April 2019 schrieb die Rechtsanwältin aus Sofia, um für den kurz vorher festgenommenen Konstantin Ignatov zu werben. Der sei  trotz seines „nicht-standartmäßigen Aussehenes“  ein sehr verantwortungsvoller und zuverlässiger Angestellter.

Sie wisse das auch, weil Konstantin seit etwa einem halben Jahr mit ihrer Kollegin Kristina Gouneva zusammen sei. Ignatov sei „ein liebender und verständnisvoller Partner“, auf den sich Kristina immer verlassen könne. Ob das Kristina nach Bekanntwerden von Konstantins Affäre auf Instagram noch tut?

Konsti lässt nichts anbrennen

Es ist wohl nicht die einzige von Konstantin. Auch im Stuttgarter Raum wartet eine junge Dame auf Konstantin. Auf Instagram schreibt sie ihm an seinem Geburtstag heute, am 15. Februar: „I love you and I miss you.“ Und sie wünscht ihm, dass „die Gerechtigkeit endlich siegt“. Weil’s so schön ist, hier nochmal:

Michelle hat die letzten Meldungen von Konstantin auf Instagram veröffentlicht. Um nicht erkannt zu werden, hat sie ihren richtigen Namen und Kommentare weitgehend geschwärzt. Sie werde für ihn beten, schreibt sie in ihrem letzten Post. „Bleibe wie du bist. Du bist meine Liebe.“  Konstantins Antwort: „Ich werde zurückkommen, ich schwöre.“

Happy Birthday, Konstantin. Screenshot: him

 Anhang: Was sonst noch geschah

In der OneCoin-Affäre hat sich aus sonst einiges getan. In wenigen Tagen wird der erste OneCoiner in den USA sein Urteil erhalten.

David Pike, ein früherer Zuarbeiter von Mark Scott

Pike ist eigentlich ein armer Hund, der von Scott in die ganze Geschichte reingezogen worden war und nur seinem an Autismus leidenden Sohn helfen wollte. So etwa schildert es seine Verteidigung in einem Brief an das New Yorker Gericht. Von den krummen Geschäften, die hinter den Gewinnen standen, die er in die verschiedenen Fenero-Funds geschleust hat, habe er nichts gewusst.

So harmlos sei Mr. Pike wohl nicht gewesen, halten die Staatsanwälte in ihrem Memorandum entgegen. Er habe die Banken immer wieder angelogen, wenn es um die Herkunft der geschleusten OneCoin-Millionen ging.

Pike hat mit der Staatsanwaltschaft einen Deal geschlossen, es geht um ein Strafmaß zwischen sechs und zwölf Monaten und um die Frage, wie er diese Straße verbüßen soll. Die Verteidigung findet, sechs Monate Hausarrest wäre ausreichend. Die Staatsanwaltschaft  wünscht eine Haftstrafe in Richtung zwölf Monate wären auch zur Abschreckung angemessen. Am 18. Februar wird Richter Edgardo Ramos in New York das Strafmaß verkünden.

Nachtrag: Auf Wunsch von Staatsanwaltschaft und Verteidigung wird der Termin auf den 28. Februar oder 1. März vertagt.

Brief an Richter Edgardo Ramos.

Frank Schneider

Rujas Ex-Sicherheitsmann und mutmaßliche Geldwäscher hat am 15. Februar in einem Interview erklärt, mit den OneCoin Geschäften selbst nichts zu tun gehabt zu haben. Er wehre sich gegen die Auslieferung in die USA, weil er dort kein faires Verfahren erhalte, sagt er auf letzeburgerisch. Seine verschiedenen Aufenthalte in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Jahr 2017 erklärt er damit, er habe eben viele internationale Kunden.

Frank Schneider im Interview mit apart TV. Screenshot: him

John Mwangutsya

In Uganda haben die Behörden Ende Januar einen der dort wichtigsten OneCoin-Verkäufer festgenommen. Das berichten dortige Zeitungen. John Mwangutsya,  der Chef von „Crypto Bridge African Limited“,  stehe im Verdacht, mehr als 1000 Ugander betrogen zu haben.

Zwischen 2018 und 2020  habe er Kunden für One Life angeworben, mehr als 850.000  Dollar abgezockt  und sei dann untergetaucht. Nun habe ihn die Polizei geschnappt, als er nach Ruanda fliehen wollte, meldet „The Independent“ aus Uganda.

Frank R., Manon H. und Martin B.

In Münster wir das Gerichtsverfahren gegen Frank R., Manon H. und Rechtsanwalt Martin B. in die Verlängerung gehen. Das hat die Sprecherin des Landgerichts auf Nachfrage der NRWZ berichtet. Wegen einer Erkrankung eines Prozessbeteiligten sei im Januar überhaupt nicht verhandelt worden.

„Das Gericht hat Termine bis Ende Juni angesetzt, um den verlorenen Monat aufzuholen“, so die Sprecherin. Eine Verständigung sei weiterhin „nicht in Sicht“.

Das interessiert diese Woche



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SCHRAMBERG  (him) –  „Liebste, ich wollte Lebewohl sagen“, schreibt Konstantin Ignatov am 11. November 2021 einer jungen Frau auf Instagram, „denn Morgen gehe ich ins Gefängnis.“ – „Du machst Quatsch“, antwortet Michelle. Macht er Quatsch? Oder ist er tatsächlich wieder hinter Schloss und Riegel?

Ignatov, in Schramberg mit seiner Schwester Ruja aufgewachsen, hatte nach Rujas Verschwinden im Oktober 2017 bis zu seiner Verhaftung an der Spitze von OneCoin gestanden, mutmaßlich einem der größten Schwindel der Geschichte.

Eine halbe Million Dollar in Gefahr

Seit gut einem Jahr war Ignatov auf freiem Fuß. Besser gesagt, er saß nicht mehr in einer Zelle des Manhattan Correctional Centers (MCC), sondern irgendwo im Süden New Yorks in einer Wohnung unter Hausarrest. Ivan Iochkolovsy und Draga Lambreva, die  ihm wohlgesonnen sein dürften, hatten eine halbe Million US-Dollar als Kaution für den einstigen Chef der angeblichen Kryptowährung „OneCoin“ gestellt.

Fast zwei Jahre hatte Konsti Keks, wie ihn seine Skaterfreunde in Schramberg genannt haben, in U-Haft oder irgendwo in sicherer Verwahrung verbracht. Im März 2019 hatten FBI-Agenten ihn am Flughafen von Los Angeles festgenommen. Nach seinem Jet-Set-Leben im Auftrag der OneCoin-Organisation war das sicher ein Schock.

Seine Hoffnung, er könne sich für 20 Millionen Dollar freikaufen, zerschlug sich bald. Viele Lob-Briefe von bulgarischen Freunden und Freundinnen an den New Yorker Richter Edgardo Ramos halfen nichts. Dann schloss Ignatov im Sommer 2019 mit der Staatsanwaltschaft einen Deal: Er wird aussagen gegen alle möglichen OneCoiner. Im Gegenzug sollte es eine mildere Anklage und Strafe geben.

Kronzeuge der Anklage

Schon im November 2019 kann Ignatov zeigen, was er für die Staatsanwaltschaft wert ist. Im Prozess gegen den Rechtsanwalt Mark Scott, einen mutmaßlichen Geldwäscher seiner Schwester Ruja sagt Ignatov an mehreren Verhandlungstagen umfassend über die Schwindeleien von OneCoin aus. Er legt offen, dass OneCoin von Anfang an als Schwindel konzipiert war. Er berichtet vom Luxusleben seiner Schwester von Wohnungen in Dubai und Hongkong, in denen ganze Zimmer für das Verstauen von Bargeld dienten.

Die Jury befand Mark Scott am Ende der Verhandlungen schuldig. Das Strafmaß allerdings ist bisher noch nicht verkündet. Scott steht in Florida unter Hausarrest.

Mark Scott.

Trotz seiner Aussage kam Ignatov zunächst nicht frei. Auch ein Urteil in seinem eigenen Verfahren verschob Richter Ramos auf Wunsch der Staatsanwaltschaft immer wieder. Neues Datum für ein „Sentence Control Date“ ist der 12. Mai. An einem solchen Termin Tag erörtert das Gericht die persönlichen Verhältnisse eines Verurteilten, seine Vorstrafen, sein Verhalten insgesamt, Dinge, die dann im Strafmaß berücksichtigt werden. Das eigentliche Urteil verkündet der Richter dann bei einem Sentencing Date.

Konstantin gegen Greenwood, Armenta und Schneider?

Kenner der Materie vermuten, dass die Staatsanwaltschaft Ignatov eigentlich noch bräuchte. Sie hat nämlich unter anderem noch die Anklage und das Verfahren gegen den OneCoin-Miterfinder Sebastian Greenwood vor sich. Aber auch andere OneCoin-Geldwäscher wie Gilbert Armenta warten noch auf ihre Verfahren. Und in Frankreich sitzt Frank Schneider, Rujas Sicherheitsmann, in Auslieferungshaft. Auch ihm würden die New Yorker Staatsanwälte gerne den Prozess machen.

Im Januar 2021 öffneten sich doch die Gefängnistüren für Konsti Keks. Ignatov hatte sich verpflichtet, den Auflagen des Gerichts Folge zu leisten und eine halbe Million US-Dollar als Kaution zu hinterlegen. Außerdem musste er seinen Pass abliefern und 24 Stunden unter Hausarrest in einer Wohnung im südlichen Distrikt von New York bleiben.

Konstantin Ignatov meldet sich zu Wort

Seither hat Ignatov sich immer mal wieder über Facebook und andere Kanäle zu Wort gemeldet. Mit alten Freunden kommuniziert, ihnen zum Geburtstag gratuliert. Sogar an die NRWZ wandte er sich und beschwerte sich über ein seiner Meinung nach unvorteilhaftes Bild, das wir von ihm veröffentlicht hatten. (Unserer Bitte, uns doch ein aktuelles Foto zukommen zu lassen, hat er allerdings ignoriert.)

Doch seit einigen Wochen meldet er sich nicht mehr. Ein Facebook-Post mit Ignatov stammt vom 19. Dezember. Auf einem Foto sieht man ein bisschen Konsti-Keks, der offenbar mit seiner Hündin schmust. Seit fünf Wochen vermisse sie ihn, steht auf dem Foto. Das würde zum Instagram-Text an Michelle passen.

aus Facebook.

Die Behörde schweigt

Nachfragen bei der Staatsanwaltschaft in New York, ob Ignatov wieder inhaftiert ist, bleiben unbeantwortet. Am 18. Januar geht Staatsanwalt Nicholas Folly zwar ans Telefon, spricht auch mit der NRWZ, verweist aber an die Presseabteilung („We have a protocol.“). Ein halbes Dutzend e-Mails in den nächsten Tagen und Wochen mit der Bitte um Auskunft geht ins Leere. Nicht einmal eine Lesebesttätigung gibt’s.

Doch es spricht einiges dafür, das Ignatov in irgendeiner Art Gewahrsam ist. Im Prozess gegen Mark Scott hat er nachweislich zwei Falschaussagen gemacht. Er hat behauptet, er habe im Juli 2016 Mark Scott zu einem Treffen mit Irina Dilkinska und seiner Schwester Ruja in Sofia  gebracht.

Zwei Meineide

Dumm nur, dass Dilkinska zu diesem Zeitpunkt in Indien war. Und zweitens hatte er behauptet, eine Laptop mit OneCoin Unterlagen in Las Vegas in einen Papierkorb geworfen zu haben. In Wahrheit hatte er das Gerät vor seiner Verhaftung in Los Angeles einem Mitarbeiter gegeben. Der hatte das Teil mit zurück nach Sofia genommen.

Die beiden Falschaussagen haben nicht nur Ignatov selbst, sondern auch der Staatsanwaltschaft beträchtlichen Ärger eingebracht. Scotts Anwälte fordern die Wiederaufnahme des Verfahrens, denn der Kronzeuge der Anklage habe nachweislich gelogen.

Die Ankläger haben Ende Januar ausführlich geantwortet. Im Kern schreiben die Ankläger, die beiden Lügen hätten mit dem Scott-Verfahren nichts zu tun. Beim  Treffen mit Irina Dilkinska habe Konstantin sich vertan, ein solches Treffen habe es im September 2016 gegeben.

Das mit dem Laptop sei geschehen, nachdem  Scott seine Taten begangen habe. Außerdem melde Scott seine  Verfahrenskritik  viel zu spät an. Und schließlich gebe es abgesehen von Ignatovs Aussagen eine Unmenge anderer Beweise, die belegten, das Scott 400 Millionen Dollar im Auftrag von Ruja Ignatova gewaschen habe  – und dafür die horrende Summe von 50 Millionen Dollar als Provision kassierte. Ignatovs Falschaussage „hätte das Urteil der Jury nicht verändert“, so das Fazit der Staatsanwälte.

Was ist Ignatov noch wert?

Neben dem Ärger mit Scotts Anwälten dürfte die Staatsanwaltschaft wegen der zwei Falschaussagen Ignatovs weitere Sorgen haben: In anderen Verfahren etwa gegen OneCoin-Miterfinder Sebastian Greenwood oder den umgedrehten Geldwäscher und Ex-Geliebten von Ruja, Gilbert Armenta, dürfte Ignatov wertlos sein. „Wer einmal lügt…“

Sein Deal mit der Staatsanwaltschaft aber besagte, dass er in allen Verfahren gegen OneCoiner in den USA aussagen müsse. Wenn er also durch seine Lügen den Deal hat platzen lassen, weshalb sollte die Staatsanwaltschaft ihn weiterhin in Freiheit lassen? Irgendwo im Süden New Yorks mit seiner Freundin Kristina Gounova und seinem Kleinkind?

Oder ist die bulgarische Anwältin Gounova gar nicht mehr mit Ignatov zusammen? Einen guten Grund, ihn zu verlassen, hätte ihr eine gewisse „Michelle“ geliefert. Auf dem Blog Behind MLM meldet sich eine junge Frau am 13. November 2021.

Der Blog beschäftigt sich mit der Frage, weshalb Ignatov im Frühjahr 2019 überhaupt in die USA geflogen ist. „Michelle“ schreibt, dass Ignatovs Anhörung wegen seines Urteils eigentlich am 12. November gewesen wäre. Dieser Termin sei auf den 12. Mai 2022 verschoben worden. Soweit nichts Neues.

Michelle ma Belle

Doch dann schreibt Michelle: „Ich habe eine Nachricht erhalten, dass er zurück ins Gefängnis muss und seine schlimmsten Befürchtungen lebendig  würden. Er war seit gestern früh nicht mehr auf den sozialen Medien aktiv.“ („I received a message stating he was going back to jail and his worst fears are alive. He hasn’t been active on social media since yesterday early morning.“)

Im Blog wird man hellhörig, woher denn diese Nachricht  stamme. Michele: „Konstantin Ignatov.“ In den weiteren Einträgen erzählt Michelle, sie habe über Instagram mit Ignatov  „wie Freunde“ kommuniziert. Erst jetzt habe sie von den Vorwürfen gegen ihn erfahren.

Er habe erklärt, er kämpfe um sein Leben. Sie habe das aber bis  dato nicht recht verstanden. Schließlich habe seine letzte Nachricht vom 11. November gelautet, er wolle sich verabschieden, „weil ich morgen wieder ins Gefängnis muss“. Seither herrsche Funkstille.

Konstantin schickt heiße Fotos und ein Video

Michelle berichtet, sie habe auch gerade erst erfahren, dass er eine Freundin und ein Baby habe. Beides habe er ihr verheimlicht. „Eigentlich sollte ich nicht so überrascht sein, bei all dem, was ich inzwischen über seinen Charakter herausgefunden habe“, meint Michelle resigniert.

Michelle hat ihren Teil der Konversation geschwärzt

Später erzählt sie, Konstantin habe auf ihre Posts auf Instagram reagiert. Er habe von sich erzählt und ihr Fotos geschickt. Sogar ein Video, wie er zum Gericht geht. Später hätten sie weitere Bilder und Videos ausgetauscht, die Nachrichten seien sehr persönlich geworden. Sie findet schließlich, Konstantin hätte nicht auf Kaution frei sein und einer Frau scharfe Fotos von Dreierbeziehungen („promiscuous pictures“) schicken dürfen.

Die Blogger finden das sehr überraschend und bitten Michelle, ob sie dieses Video, auf dem zu sehen ist, wie Ignatov zum Gericht geht, bekommen können. Zum Beweis für die immer noch gläubigen OneCoin-Anhänger, dass Ignatov tatsächlich in Haft und angeklagt war.

Doof ist er nicht

Das ginge leider nicht, denn Konstantin habe die Videos und Bilder  mit einem automatischen Löschbefehl verbunden, bedauert Michelle. Die Bilder und die Konversation seien eindeutig sexuellen Inhalts gewesen, aber nicht wirklich vulgär.

Am 16. November meldet sich Michelle ein letztes Mal. Sie berichtet von mysteriösen Versuchen, ihren Instagram-Account zu hacken. Sie  sorgt sich, nun da Konstantin wieder im Gefängnis sei, könnte jemand anderes sein Smartphone  haben und  herausfinden, wer sie ist.

In einem „normalen“ Gefängnis ist Ignatov vermutlich nicht gelandet, denn dann wäre er in einem Gefängnisinsassenverzeichnis registriert.  Laut  diesem Verzeichnis wurde Ignatov bereits am 13. März 2020 aus dem MCC entlassen – unter Hausarrest allerdings kam er erst ein knappes Jahr später. Wo war er in der Zwischenzeit? Vielleicht ist er ja nun wieder in einem Gefängnis, das nicht von der US-Bundesregierung geführt wird?

Neuer Anwalt – neues Glück?

Konstantin Ignatov hat Mitte Januar seinen Anwalt gewechselt. Nicht mehr Jeffrey Lichtman  verteidigt ihn, sein neuer Anwalt heißt Jeffrey Chabrowe. Lichtman gilt als einer der bekanntesten New Yorker Strafverteidiger, Chabrowe ist weniger bekannt. Eine Mail der NRWZ an ihn ist zwar angekommen, blieb aber unbeantwortet.

Familienleben

Seine Freundin Kristina Gouneva und ihr Baby sind möglicherweise noch in New York. Rechtsanwalt Jonathan Levy hat in seiner Petition an die bulgarischen Behörden Kristina Gouneva als eine am OneCoin-Betrug beteiligte Bulgarin benannt.

Ihren Namen findet man in einem Brief von Nicole Atanasova an Richter Edgardo Ramos. Am 10. April 2019 schrieb die Rechtsanwältin aus Sofia, um für den kurz vorher festgenommenen Konstantin Ignatov zu werben. Der sei  trotz seines „nicht-standartmäßigen Aussehenes“  ein sehr verantwortungsvoller und zuverlässiger Angestellter.

Sie wisse das auch, weil Konstantin seit etwa einem halben Jahr mit ihrer Kollegin Kristina Gouneva zusammen sei. Ignatov sei „ein liebender und verständnisvoller Partner“, auf den sich Kristina immer verlassen könne. Ob das Kristina nach Bekanntwerden von Konstantins Affäre auf Instagram noch tut?

Konsti lässt nichts anbrennen

Es ist wohl nicht die einzige von Konstantin. Auch im Stuttgarter Raum wartet eine junge Dame auf Konstantin. Auf Instagram schreibt sie ihm an seinem Geburtstag heute, am 15. Februar: „I love you and I miss you.“ Und sie wünscht ihm, dass „die Gerechtigkeit endlich siegt“. Weil’s so schön ist, hier nochmal:

Michelle hat die letzten Meldungen von Konstantin auf Instagram veröffentlicht. Um nicht erkannt zu werden, hat sie ihren richtigen Namen und Kommentare weitgehend geschwärzt. Sie werde für ihn beten, schreibt sie in ihrem letzten Post. „Bleibe wie du bist. Du bist meine Liebe.“  Konstantins Antwort: „Ich werde zurückkommen, ich schwöre.“

Happy Birthday, Konstantin. Screenshot: him

 Anhang: Was sonst noch geschah

In der OneCoin-Affäre hat sich aus sonst einiges getan. In wenigen Tagen wird der erste OneCoiner in den USA sein Urteil erhalten.

David Pike, ein früherer Zuarbeiter von Mark Scott

Pike ist eigentlich ein armer Hund, der von Scott in die ganze Geschichte reingezogen worden war und nur seinem an Autismus leidenden Sohn helfen wollte. So etwa schildert es seine Verteidigung in einem Brief an das New Yorker Gericht. Von den krummen Geschäften, die hinter den Gewinnen standen, die er in die verschiedenen Fenero-Funds geschleust hat, habe er nichts gewusst.

So harmlos sei Mr. Pike wohl nicht gewesen, halten die Staatsanwälte in ihrem Memorandum entgegen. Er habe die Banken immer wieder angelogen, wenn es um die Herkunft der geschleusten OneCoin-Millionen ging.

Pike hat mit der Staatsanwaltschaft einen Deal geschlossen, es geht um ein Strafmaß zwischen sechs und zwölf Monaten und um die Frage, wie er diese Straße verbüßen soll. Die Verteidigung findet, sechs Monate Hausarrest wäre ausreichend. Die Staatsanwaltschaft  wünscht eine Haftstrafe in Richtung zwölf Monate wären auch zur Abschreckung angemessen. Am 18. Februar wird Richter Edgardo Ramos in New York das Strafmaß verkünden.

Nachtrag: Auf Wunsch von Staatsanwaltschaft und Verteidigung wird der Termin auf den 28. Februar oder 1. März vertagt.

Brief an Richter Edgardo Ramos.

Frank Schneider

Rujas Ex-Sicherheitsmann und mutmaßliche Geldwäscher hat am 15. Februar in einem Interview erklärt, mit den OneCoin Geschäften selbst nichts zu tun gehabt zu haben. Er wehre sich gegen die Auslieferung in die USA, weil er dort kein faires Verfahren erhalte, sagt er auf letzeburgerisch. Seine verschiedenen Aufenthalte in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Jahr 2017 erklärt er damit, er habe eben viele internationale Kunden.

Frank Schneider im Interview mit apart TV. Screenshot: him

John Mwangutsya

In Uganda haben die Behörden Ende Januar einen der dort wichtigsten OneCoin-Verkäufer festgenommen. Das berichten dortige Zeitungen. John Mwangutsya,  der Chef von „Crypto Bridge African Limited“,  stehe im Verdacht, mehr als 1000 Ugander betrogen zu haben.

Zwischen 2018 und 2020  habe er Kunden für One Life angeworben, mehr als 850.000  Dollar abgezockt  und sei dann untergetaucht. Nun habe ihn die Polizei geschnappt, als er nach Ruanda fliehen wollte, meldet „The Independent“ aus Uganda.

Frank R., Manon H. und Martin B.

In Münster wir das Gerichtsverfahren gegen Frank R., Manon H. und Rechtsanwalt Martin B. in die Verlängerung gehen. Das hat die Sprecherin des Landgerichts auf Nachfrage der NRWZ berichtet. Wegen einer Erkrankung eines Prozessbeteiligten sei im Januar überhaupt nicht verhandelt worden.

„Das Gericht hat Termine bis Ende Juni angesetzt, um den verlorenen Monat aufzuholen“, so die Sprecherin. Eine Verständigung sei weiterhin „nicht in Sicht“.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.