Schmuckkästchen zum Schnäppchenpreis

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SCHRAMBERG – Zwei sehr gut besuchte Konzerte, der Tria-Team-Run und ein Familientag am Sonntag. Der Verein Szene 64 hat die Fertigstellung der Räume im Bau 64 am Wochenende ausgiebig gefeiert.

Erst traten „GlasBlasSing“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturbesen am Freitagabend auf, am Samstag dann der Tria-Teamrun und abends das „Heimspiel“ der Old News.

Familientag am Sonntag

Am Sonntag war Familientag mit Ökumenischem Festgottesdienst, Ansprachen des Vereins und von OB-Stellvertreter Jürgen Winter. Im Anschluss  drückten sich viele Besucher im Obergeschoss bei einem Vortrag von Stadtarchivar Carsten Kohlmann zur Geschichte des Baus 64 und der Bunkeranlagen.

Lange Schlangen vor Kohlmanns Vortrag

Die Bunker konnten die Besucher dann in mehreren Gruppen auch besichtigen. Für die Kinder hatte das JUKS-Team eine Spielparcours aufgebaut. Zum Bierkistenstapeln luden die Skifreunde Tennenbronn mit Hebebühnen Schwenk. Einen Backworkshop bot „Khelli“ an und Kinderschminken „Vivien &Friends.“

Uli Bauknecht: Starkes Team

In seiner Begrüßung erinnerte der Vorsitzende des Vereins Szene 64 Uli Bauknecht an die Ziele bei der Vereinsgründung vor ziemlich genau vier Jahren: Einen Industriebau erhalten und Raum schaffen für Jugend und Vereine. Inzwischen seien das Untergeschoss, das Erd- und das erste Obergeschoss fertig, „das zweite Obergeschoss ist noch eine Baustelle“.

Uli Bauknecht (Mitte) und ein Teil des Vorstands

Bauknecht hob die Teamleistung der Vorstandschaft mit Karin Eichenlaub, Dennis Dieterle, Markus Meyer, Achim Ringwald und Max Neudeck hervor. Besonders würdigte er Jürgen Kaupp, der als Bauleiter aktiv war: „Dieses Haus wäre ohne Jürgen nicht möglich gewesen“, betonte Bauknecht und erhielt dafür langen Beifall. Kaupp selbst war nicht anwesend, seine Begründung typisch: „Ich hab‘ für 260 Leute Kartoffelsalat gemacht.“

Karin Eichenlaub: Ohne Schnickschnack

Die zweite Vorsitzende Karin Eichenlaub erinnerte daran, dass der Verein das Gebäude vom Eigentümer Christian Auer für einen Euro gekauft hatte. Damals waren Riesen-Löcher im Dach. „Im Keller drückte das Wasser rein“ Aber schon nach wenigen Monaten habe man „Dichtfest“ gefeiert: „Das Haus war dicht und manche Teilnehmer auch…“

Eichenlaub erinnerte auch an die vielen Vorgaben vom Brandschutz über die Fluchtwege bis hin zu Park- und Fahrradplätzen. „Alles wichtig, aber kostet viel Geld.“ Man habe ordentlich saniert, „aber ohne Schnickschnack“.

Ein paar tatsächlich in Gebrauch: Fahrradabstellplätze für die Szene 64

Anfangs für 200 Besucher geplant könnten nun bis zu 680 Gäste ins Haus. Im Erdgeschoss eher rustikal, im ersten Stock mit feinerem Ambiente, biete das Haus Platz für alle möglichen Gelegenheiten, vom Punkkonzert bis zur Hochzeit oder einem Firmenevent. „Ein Mieter findet alles, was er braucht.“ Gemeinsam mit dem benachbarten Kulturbesen könne an der Geißhalde ein Kulturpark entstehen, hofft Eichenlaub. Die Renaturierung des Lauterbachs brächte eine zusätzliche Aufwertung des Geländes.

Jürgen Winter: „Geniestreich“

OB-Vertreter Jürgen Winter sprach für den im Urlaub befindlichen Thomas Herzog. Er berichtete vom ersten Besuch des Verwaltungsausschusses  im November 2014 im Gebäude. Er habe eine Industrieruine erlebt: „Etwas anderes als Abriss schien mir und anderen kaum denkbar.“ Das kaputte Dach, verfaulte Balken, nasse Wände, Bauschutt – alles in allem ein beklagenswerter Zustand.

Jürgen Winter

Daraus eine Vision zu entwickeln aus der  dieses Schmuckkästchen entstanden sei, sei „ein Geniestreich, vor dem ich heute meinen Hut ziehen möchte“. Mit enormer Tatkraft und Hartnäckigkeit hätten Uli Bauknecht und Jürgen Kaupp ihre Idee umgesetzt.

Winter hob auch noch die Partnerschaft zwischen Verein und Stadt hervor: Die Stadt sei für die Finanzierung, der Verein für  die Bauarbeiten zuständig: „Das Ergebnis: Ein Schmuckkästchen zum Schnäppchenpreis.“

Nach der Rede noch ein Job:_ Fassanstich durch Jürgen Winter – „eine Premiere für mich“.

Winter ging auf die Diskussionen vor dem Sanierungsbeschluss ein, ob ein solches Haus mit zusätzlichen Veranstaltungsräumen wirklich nötig sei. Die neuen Räume schüfen „neue Möglichkeiten für eine kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungsstruktur in Schramberg“, ist Winter überzeugt. Das Gebäude werde neben dem Kulturbesen zu einem „Kristallisationspunkt eines regen Kulturlebens“.

Dank an drei Mitarbeiter

Mit einem ganz besonderen Dank und Extrageschenken wandte sich Bauknecht anschließend an drei Mitarbeiter des Vereins, die mit handwerklichem Geschick die Sanierung maßgeblich mitgetragen und vier Jahre Arbeit gefunden hätten: Wojciech Heret, Zbigniew Lasek und Krzysztof Kazek.

Uli Bauknecht (rechts) ehrt besonders die drei Dauermitarbeiter des Vereins: Wojciech Heret, Zbigniew Lasek und Krzysztof Kazek (von links).

Dann suchte Bauknecht nach Pfarrerin Schlagenhauf, deren Spiegelbild im Klavier verriet, dass sie schon im Nebenzimmer wartete:

Gelebte Ökumene

In ihrem ökumenisch gestalteten Gottesdienst haben Pfarrerin Martina Schlagenhauf und Diakon Markus Schneider das Thema Hausbau aufgegriffen, der auf Fels gegründet sein müsse. Dieser Fels seien die Mitarbeiter, Vereinsmitglieder, Spender und Mieter; aber eben auch Gott sei ein Teil dieses Fundamentes, so Schlagenhauf in ihrer kurzen Predigt.

Nach dem Segen sprengte Schneider Weihwasser in die Räume, assistiert von Pfarrerin Schlagenhauf, die in ökumenischer Schwesterlichkeit den Weihwasserkessel trug.

Diakon Schneider wird assistiert von Pfarrerin Schlagenhauf. Fotos: him

Das interessiert diese Woche



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Erst traten „GlasBlasSing“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturbesen am Freitagabend auf, am Samstag dann der Tria-Teamrun und abends das „Heimspiel“ der Old News.

Familientag am Sonntag

Am Sonntag war Familientag mit Ökumenischem Festgottesdienst, Ansprachen des Vereins und von OB-Stellvertreter Jürgen Winter. Im Anschluss  drückten sich viele Besucher im Obergeschoss bei einem Vortrag von Stadtarchivar Carsten Kohlmann zur Geschichte des Baus 64 und der Bunkeranlagen.

Lange Schlangen vor Kohlmanns Vortrag

Die Bunker konnten die Besucher dann in mehreren Gruppen auch besichtigen. Für die Kinder hatte das JUKS-Team eine Spielparcours aufgebaut. Zum Bierkistenstapeln luden die Skifreunde Tennenbronn mit Hebebühnen Schwenk. Einen Backworkshop bot „Khelli“ an und Kinderschminken „Vivien &Friends.“

Uli Bauknecht: Starkes Team

In seiner Begrüßung erinnerte der Vorsitzende des Vereins Szene 64 Uli Bauknecht an die Ziele bei der Vereinsgründung vor ziemlich genau vier Jahren: Einen Industriebau erhalten und Raum schaffen für Jugend und Vereine. Inzwischen seien das Untergeschoss, das Erd- und das erste Obergeschoss fertig, „das zweite Obergeschoss ist noch eine Baustelle“.

Uli Bauknecht (Mitte) und ein Teil des Vorstands

Bauknecht hob die Teamleistung der Vorstandschaft mit Karin Eichenlaub, Dennis Dieterle, Markus Meyer, Achim Ringwald und Max Neudeck hervor. Besonders würdigte er Jürgen Kaupp, der als Bauleiter aktiv war: „Dieses Haus wäre ohne Jürgen nicht möglich gewesen“, betonte Bauknecht und erhielt dafür langen Beifall. Kaupp selbst war nicht anwesend, seine Begründung typisch: „Ich hab‘ für 260 Leute Kartoffelsalat gemacht.“

Karin Eichenlaub: Ohne Schnickschnack

Die zweite Vorsitzende Karin Eichenlaub erinnerte daran, dass der Verein das Gebäude vom Eigentümer Christian Auer für einen Euro gekauft hatte. Damals waren Riesen-Löcher im Dach. „Im Keller drückte das Wasser rein“ Aber schon nach wenigen Monaten habe man „Dichtfest“ gefeiert: „Das Haus war dicht und manche Teilnehmer auch…“

Eichenlaub erinnerte auch an die vielen Vorgaben vom Brandschutz über die Fluchtwege bis hin zu Park- und Fahrradplätzen. „Alles wichtig, aber kostet viel Geld.“ Man habe ordentlich saniert, „aber ohne Schnickschnack“.

Ein paar tatsächlich in Gebrauch: Fahrradabstellplätze für die Szene 64

Anfangs für 200 Besucher geplant könnten nun bis zu 680 Gäste ins Haus. Im Erdgeschoss eher rustikal, im ersten Stock mit feinerem Ambiente, biete das Haus Platz für alle möglichen Gelegenheiten, vom Punkkonzert bis zur Hochzeit oder einem Firmenevent. „Ein Mieter findet alles, was er braucht.“ Gemeinsam mit dem benachbarten Kulturbesen könne an der Geißhalde ein Kulturpark entstehen, hofft Eichenlaub. Die Renaturierung des Lauterbachs brächte eine zusätzliche Aufwertung des Geländes.

Jürgen Winter: „Geniestreich“

OB-Vertreter Jürgen Winter sprach für den im Urlaub befindlichen Thomas Herzog. Er berichtete vom ersten Besuch des Verwaltungsausschusses  im November 2014 im Gebäude. Er habe eine Industrieruine erlebt: „Etwas anderes als Abriss schien mir und anderen kaum denkbar.“ Das kaputte Dach, verfaulte Balken, nasse Wände, Bauschutt – alles in allem ein beklagenswerter Zustand.

Jürgen Winter

Daraus eine Vision zu entwickeln aus der  dieses Schmuckkästchen entstanden sei, sei „ein Geniestreich, vor dem ich heute meinen Hut ziehen möchte“. Mit enormer Tatkraft und Hartnäckigkeit hätten Uli Bauknecht und Jürgen Kaupp ihre Idee umgesetzt.

Winter hob auch noch die Partnerschaft zwischen Verein und Stadt hervor: Die Stadt sei für die Finanzierung, der Verein für  die Bauarbeiten zuständig: „Das Ergebnis: Ein Schmuckkästchen zum Schnäppchenpreis.“

Nach der Rede noch ein Job:_ Fassanstich durch Jürgen Winter – „eine Premiere für mich“.

Winter ging auf die Diskussionen vor dem Sanierungsbeschluss ein, ob ein solches Haus mit zusätzlichen Veranstaltungsräumen wirklich nötig sei. Die neuen Räume schüfen „neue Möglichkeiten für eine kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungsstruktur in Schramberg“, ist Winter überzeugt. Das Gebäude werde neben dem Kulturbesen zu einem „Kristallisationspunkt eines regen Kulturlebens“.

Dank an drei Mitarbeiter

Mit einem ganz besonderen Dank und Extrageschenken wandte sich Bauknecht anschließend an drei Mitarbeiter des Vereins, die mit handwerklichem Geschick die Sanierung maßgeblich mitgetragen und vier Jahre Arbeit gefunden hätten: Wojciech Heret, Zbigniew Lasek und Krzysztof Kazek.

Uli Bauknecht (rechts) ehrt besonders die drei Dauermitarbeiter des Vereins: Wojciech Heret, Zbigniew Lasek und Krzysztof Kazek (von links).

Dann suchte Bauknecht nach Pfarrerin Schlagenhauf, deren Spiegelbild im Klavier verriet, dass sie schon im Nebenzimmer wartete:

Gelebte Ökumene

In ihrem ökumenisch gestalteten Gottesdienst haben Pfarrerin Martina Schlagenhauf und Diakon Markus Schneider das Thema Hausbau aufgegriffen, der auf Fels gegründet sein müsse. Dieser Fels seien die Mitarbeiter, Vereinsmitglieder, Spender und Mieter; aber eben auch Gott sei ein Teil dieses Fundamentes, so Schlagenhauf in ihrer kurzen Predigt.

Nach dem Segen sprengte Schneider Weihwasser in die Räume, assistiert von Pfarrerin Schlagenhauf, die in ökumenischer Schwesterlichkeit den Weihwasserkessel trug.

Diakon Schneider wird assistiert von Pfarrerin Schlagenhauf. Fotos: him

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.