„Schramberg im Wandel der Zeiten“
Stadtarchiar Carsten kohnmann berichtete beim Seniorenforum

Schon das Foto der alten Berneckschule hatte in der Ankündigung des Generationen und Seniorentreffs unzählige Interessenten auf den Plan gerufen. Online wurden heftige Diskussionen geführt und alte Schulerinnerungen ausgetauscht. Das Seniorenforum kündigte einen Vortrag an zum Thema „Schramberg im Wandel der Zeiten“. Über den Nachmittag berichtet Barbara Olowinsky:
Schramberg. Da fühlten sich tatsächlich viele Schramberger Bürgerinnen und Bürger direkt angesprochen. In der Peter-Meyer-Schule wurden wieder mal die Stühle knapp. Stadtarchivar Carsten Kohlmann präsentierte alte Fotoalben, die von Franz und vor allem von Karl Kasenbacher zusammengestellt und von Oberbürgermeister Dr. Konstantin Hank als Abschiedsgeschenk an scheidende Gemeinderäte überreicht worden waren.
Historische Aufnahmen aus dem Archiv Kasenbacher
Über Nachlässe der Familien der Gemeinderäte und vor allem durch das heutige in dritter Generation bestehende Fotogeschäft Kasenbacher, das derzeit hundertjähriges Bestehen feiern kann, kam das Stadtarchiv zu besonderen historischen Aufnahmen, die den Wandel der Stadt deutlich machen.
Kohlmann nahm die Gäste auf einen interessanten Spaziergang durch Schramberg der fünfziger bis siebziger Jahre mit. Da war natürlich im Mittelpunkt die alte Berneckschule, konfessionell noch getrennt. Mehr als die Hälfte der Gäste meldete sich spontan bei der Frage: “Wer von Ihnen war auf dieser Schule?“
Der Weg führte durch die Schillerstraße, die Anfang 1950 noch nicht durchgehend war, zeigte die Villa im Tal, wo später Altersheim und Spittelneubau entstand, kam zum alten städtischen Krankenhaus in der Berneckstraße (Geburtsort zahlreicher Gäste), an dessen Stelle 1973 das derzeitige Gymnasium gebaut wurde.
Debatten ums Krankenhaus nichts Neues
Der Ausbau des Junghans Krankenhauses (heute Gut Berneck) und das heute leer stehende Krankenhaus hatte 1963 dann für heiße Standortdiskussionen gesorgt: Talstadt oder Sulgen? Ein Besuch im Stadtpark mit Villa Junghans, Konzertmuschel und Minigolfplatz der fünfziger und sechziger Jahre durfte natürlich in der Erinnerung nicht fehlen, ebenso wenig das schreckliche Ereignis des Hochwassers 1959 an der Alte Steige und in der Hauptstraße.
Aber auch in der Nordstadt hatte sich damals viel verändert, neue durchgehende Straßenführung, Umzug von Firmen, Neugestaltung des Geländes rund ums Schloss und Schlössle sowie neue Kläranlage. Moderne Bauten wie das Hochhaus prägten das neue Stadtbild , aber auch in Sulgen entstand viel Neues etwa die Schulen, die Sporthalle, das Feuerwehrhaus und der Wasserturm.
Die Fotografen der Alben hatten dabei auch den neuen Stadtteil Waldmössingen im Blick, ebenso zahlreiche neue Firmengebäude. So führte Kohlmann die Gäste in diesem Vortrag im wieder spannend durch ihre eigene Stadtgeschichte. Sie erinnerten sich auch danach noch gemeinsam an frühere Zeiten, oftmals bedauernd, dass so manches Gebäude, mancher Platz und manche Straße heute nicht mehr so vorhanden sind.