Schramberger Gesamtkommandant künftig hauptamtlich?

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Schramberg.  Bekommt Schramberg einen hauptamtlichen Feuerwehrgesamtkommandanten? Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hat eine entsprechende Diskussion im Gemeinderat für das erste Quartal 2022 angekündigt.

Coronabedingt nur in kleiner Runde hat sie am Mittwochnachmittag Stadtbrandmeister Werner Storz  verabschiedet. Zugleich hat sie den kommissarischen Nachfolger Claus Dierberger in sein Amt eingeführt. Im großen Sitzungssaal  waren neben Storz und Dierberger noch Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß und die Abteilungsleiterin Ordnungsamt Cornelia Penning sowie Abteilungsleiterin Susanne Gorgs-Mager.

Storz zeigte „extrem hohen Einsatz“

Eisenlohr erinnerte daran, dass Storz mehr als 25 Jahre als Stadtbrandmeister fungiert habe. 1976 war er in Sulgen der Feuerwehr beigetreten, 1989 Abteilungskommandant und 1996 dann Gesamtkommandant geworden. In seine Amtszeit fiel der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Sulgen mit der Zentralwerkstatt der Feuerwehren im kreis. „Diese Einrichtung stärkt uns nachhaltig im Westen des Kreises“, so Eisenlohr. Sie Lobte, dass es Storz immer wichtig gewesen sei, „die Abteilungen ausgewogen zu bedenken“. So habe sich Storz auch für die Ertüchtigung des Gerätehauses in Tennenbronn  eingesetzt.

Beim 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr, das Storz maßgeblich organisiert habe, hätten sich alle Abteilungen im „Schaufenster“ präsentiert. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen „Blaulicht“-Organisationen sei sehr gut gewesen.

Werner Storz. Foto: him

Eisenlohr erinnerte daran, dass die Stadt fast alle Fahrzeuge der Schramberger Feuerwehr unter der Ägide von Storz gekauft habe. Acht für die Talstadt, fünf für den Sulgen, jeweils drei in Waldmössingen und Tennenbronn sowie ein Fahrzeug für Heiligenbronn.

Auf Kreisebene werde Storz als stellvertretender Kreisbrandmeister aktiv bleiben, so Eisenlohr. Er habe „hohes Ansehen bei den Feuerwehren im Kreis und darüber hinaus“. Sie dankte Storz für die sehr gute Zusammenarbeit und „seinen extrem hohen persönlichen Einsatz. Sie haben mit Haut und Haaren für die Feuerwehr gelebt.“ Als Dankeschön der Stadt überreichte sie einen  Gutschein für ein Essen in einem bekannten Schramberger Gasthaus.

Dierberger mehr oder weniger freiwillig im Amt

Dierberger sei seit dem ersten Januar kommissarischer Stadtbrandmeister. Der Rat habe ihn in nichtöffentlicher Sitzung im Dezember gewählt. Dierberger, seit 1992 bei der Sulgener Feuerwehr habe die Voraussetzung, nämlich die Ausbildung zum Zugführer absolviert. Als stellvertretender Stadtbrandmeister verfüge er über hohe Einsatzerfahrung. Sie sei dankbar, dass er bereit war das Amt zu übernehmen.

Dierberger meinte, freiwillig sei er nicht zu diesem Amt gekommen. „Der Werdegang ist sonst ein anderer.“ Zur Erinnerung: Die Schramberger Feuerwehrleute hatten im Oktober Storz nicht wiedergewählt. Es gab aber auch keinen anderen Bewerber. Auch nicht bei einer außerordentlichen Versammlung im November. Daraufhin musste die Stadt dem Gemeinderat  geeignete Bewerber vorschlagen.

Der neue kommissarische Stadtbrandmeister Claus Dierberger. Foto: him

Dierberger betonte, er werde das Amt nur „zeitlich begrenzt ausüben“. Ein oder ein ein Viertel Jahre, meinte Eisenlohr. Bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung im Mai werde die Feuerwehr zunächst die Stellvertreter wählen.

Hauptamtlich: Diskussion kommt in den Rat

Auf die Frage der NRWZ, ob Schramberg dem Beispiel Rottweils und Oberndorfs folgen werde und einen hauptamtlichen Gesamtkommandanten einstelle, erklärte die Oberbürgermeisterin, darüber müsse der Gemeinderat noch diskutieren. Sie werde im ersten Quartal dazu einen Vorschlag ins Gremium einbringen. „Ehrenamtlich hat sich niemand gefunden.“ Auch Dierberger meinte, es gehe in Richtung hauptamtlich“. Das Amt könne man nicht so einfach neben dem Hauptberuf ausüben.

Auch Storz ist überzeugt, dass keiner mehr das ehrenamtlich machen werde. „Die Welt hat sich verändert.“ Er habe mit seinem Arbeitgeber Glück gehabt und viele Feuerwehrthemen während der Arbeitszeit erledigen können. Die Stunden habe er nie gezählt, „ sonst hätte ich nur Frustrationen  erlebt“.

Dierberger berichtete von der Belastung, die er schon in den ersten Tagen spüre. „Ich hatte gleich einen berg von Ordnern zum Durcharbeiten.“ Es seien nicht nur die Einsätze und die Ausschreibungen, so Fachbereichsleiter Rehfuß. Die Stadtbrandmeister hätten eine Vielzahl von Verpflichtungen. Die Verwaltung bitte sie unter Brandschutzgesichtspunkten ein Gebäude anzuschauen oder rechtliche Fragen zu prüfen. Gorgs-Mager ergänzte, bei Festen oder Weihnachtsmärkten müsse der Stadtbrandmeister das Sicherheitskonzept prüfen. In der Pandemie, so Eisenlohr, kümmerte sich di Feuerwehr um die Verteilung von Tests und Schutzkleidung.

Storz: „Es gab keinen Tag, an dem ich  mich nicht mit der Feuerwehr beschäftigt habe.“

Nach diesen Schilderungen und dem Fehlen einer ehrenamtlichen Alternative wird der Rat wenig Spielraum für eine Entscheidung haben und wohl für einen hauptamtlichen Stadtbrandmeister stimmen.

Das interessiert diese Woche



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Schramberg.  Bekommt Schramberg einen hauptamtlichen Feuerwehrgesamtkommandanten? Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hat eine entsprechende Diskussion im Gemeinderat für das erste Quartal 2022 angekündigt.

Coronabedingt nur in kleiner Runde hat sie am Mittwochnachmittag Stadtbrandmeister Werner Storz  verabschiedet. Zugleich hat sie den kommissarischen Nachfolger Claus Dierberger in sein Amt eingeführt. Im großen Sitzungssaal  waren neben Storz und Dierberger noch Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß und die Abteilungsleiterin Ordnungsamt Cornelia Penning sowie Abteilungsleiterin Susanne Gorgs-Mager.

Storz zeigte „extrem hohen Einsatz“

Eisenlohr erinnerte daran, dass Storz mehr als 25 Jahre als Stadtbrandmeister fungiert habe. 1976 war er in Sulgen der Feuerwehr beigetreten, 1989 Abteilungskommandant und 1996 dann Gesamtkommandant geworden. In seine Amtszeit fiel der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Sulgen mit der Zentralwerkstatt der Feuerwehren im kreis. „Diese Einrichtung stärkt uns nachhaltig im Westen des Kreises“, so Eisenlohr. Sie Lobte, dass es Storz immer wichtig gewesen sei, „die Abteilungen ausgewogen zu bedenken“. So habe sich Storz auch für die Ertüchtigung des Gerätehauses in Tennenbronn  eingesetzt.

Beim 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr, das Storz maßgeblich organisiert habe, hätten sich alle Abteilungen im „Schaufenster“ präsentiert. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen „Blaulicht“-Organisationen sei sehr gut gewesen.

Werner Storz. Foto: him

Eisenlohr erinnerte daran, dass die Stadt fast alle Fahrzeuge der Schramberger Feuerwehr unter der Ägide von Storz gekauft habe. Acht für die Talstadt, fünf für den Sulgen, jeweils drei in Waldmössingen und Tennenbronn sowie ein Fahrzeug für Heiligenbronn.

Auf Kreisebene werde Storz als stellvertretender Kreisbrandmeister aktiv bleiben, so Eisenlohr. Er habe „hohes Ansehen bei den Feuerwehren im Kreis und darüber hinaus“. Sie dankte Storz für die sehr gute Zusammenarbeit und „seinen extrem hohen persönlichen Einsatz. Sie haben mit Haut und Haaren für die Feuerwehr gelebt.“ Als Dankeschön der Stadt überreichte sie einen  Gutschein für ein Essen in einem bekannten Schramberger Gasthaus.

Dierberger mehr oder weniger freiwillig im Amt

Dierberger sei seit dem ersten Januar kommissarischer Stadtbrandmeister. Der Rat habe ihn in nichtöffentlicher Sitzung im Dezember gewählt. Dierberger, seit 1992 bei der Sulgener Feuerwehr habe die Voraussetzung, nämlich die Ausbildung zum Zugführer absolviert. Als stellvertretender Stadtbrandmeister verfüge er über hohe Einsatzerfahrung. Sie sei dankbar, dass er bereit war das Amt zu übernehmen.

Dierberger meinte, freiwillig sei er nicht zu diesem Amt gekommen. „Der Werdegang ist sonst ein anderer.“ Zur Erinnerung: Die Schramberger Feuerwehrleute hatten im Oktober Storz nicht wiedergewählt. Es gab aber auch keinen anderen Bewerber. Auch nicht bei einer außerordentlichen Versammlung im November. Daraufhin musste die Stadt dem Gemeinderat  geeignete Bewerber vorschlagen.

Der neue kommissarische Stadtbrandmeister Claus Dierberger. Foto: him

Dierberger betonte, er werde das Amt nur „zeitlich begrenzt ausüben“. Ein oder ein ein Viertel Jahre, meinte Eisenlohr. Bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung im Mai werde die Feuerwehr zunächst die Stellvertreter wählen.

Hauptamtlich: Diskussion kommt in den Rat

Auf die Frage der NRWZ, ob Schramberg dem Beispiel Rottweils und Oberndorfs folgen werde und einen hauptamtlichen Gesamtkommandanten einstelle, erklärte die Oberbürgermeisterin, darüber müsse der Gemeinderat noch diskutieren. Sie werde im ersten Quartal dazu einen Vorschlag ins Gremium einbringen. „Ehrenamtlich hat sich niemand gefunden.“ Auch Dierberger meinte, es gehe in Richtung hauptamtlich“. Das Amt könne man nicht so einfach neben dem Hauptberuf ausüben.

Auch Storz ist überzeugt, dass keiner mehr das ehrenamtlich machen werde. „Die Welt hat sich verändert.“ Er habe mit seinem Arbeitgeber Glück gehabt und viele Feuerwehrthemen während der Arbeitszeit erledigen können. Die Stunden habe er nie gezählt, „ sonst hätte ich nur Frustrationen  erlebt“.

Dierberger berichtete von der Belastung, die er schon in den ersten Tagen spüre. „Ich hatte gleich einen berg von Ordnern zum Durcharbeiten.“ Es seien nicht nur die Einsätze und die Ausschreibungen, so Fachbereichsleiter Rehfuß. Die Stadtbrandmeister hätten eine Vielzahl von Verpflichtungen. Die Verwaltung bitte sie unter Brandschutzgesichtspunkten ein Gebäude anzuschauen oder rechtliche Fragen zu prüfen. Gorgs-Mager ergänzte, bei Festen oder Weihnachtsmärkten müsse der Stadtbrandmeister das Sicherheitskonzept prüfen. In der Pandemie, so Eisenlohr, kümmerte sich di Feuerwehr um die Verteilung von Tests und Schutzkleidung.

Storz: „Es gab keinen Tag, an dem ich  mich nicht mit der Feuerwehr beschäftigt habe.“

Nach diesen Schilderungen und dem Fehlen einer ehrenamtlichen Alternative wird der Rat wenig Spielraum für eine Entscheidung haben und wohl für einen hauptamtlichen Stadtbrandmeister stimmen.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.