BBS: Juni-Lohn auf dem Weg

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Beim Schiltacher Felgenhersteller BBS hat der Druck auf die neuen Eigentümer offenbar Wirkung gezeigt. Am Abend bestätigt ein Sprecher der vom Unternehmen beauftragten PR-Agentur: „Die Juni-Löhne sind heute überwiesen worden.“ Bis vorletzte Woche war das Unternehmen die Löhne für Mai und Juni schuldig geblieben, hatte aber letzte Woche für den Mai die Gehälter überwiesen.

Schiltach. Deshalb stand das Gespenst erneute Insolvenz beim Felgenhersteller im Raum, die fünfte innerhalb von zwei Jahrzehnten. Gefragt, weshalb die Auszahlung der Löhne so spät erfolgt ist, war der Sprecher ratlos. Er habe nur die Info, dass der Juni gezahlt sei. Ob es im Juli besser laufe, wisse er nicht.

Unklar ist auch, wann im Hinterlehengericht die Produktion wieder anlaufen kann. Der Deal um die Namensrechte soll bekanntlich „bis Ende August über die Bühne gehen“. Weshalb es so lange dauere, könne er auch nicht sagen, so der Agentursprecher.

Hoffnung in Werdohl

Unterdessen ist im sauerländischen Werdohl die Hoffnung gestiegen, dass BBS dort wieder Räder produzieren könnte. Wie berichtet, hatte der ISH-Konzern, dem auch BBS seit Ende 2023 gehört, in Werdohl die Räderfabrik des US-Konzerns Superior aus der Insolvenz gekauft. Die Online-Ausgabe der Lokalzeitung Süderländer Volksfreund Come.on.de berichtet, die Lackieranlage von Superior in Werdohl habe das Bundesumweltministerium vor vier Jahren gefördert. Die Anlage habe damals 34 Millionen Euro gekostet. Sie gilt als eine der modernsten Anlagen in Europa. Sie kann mehr als zwei Millionen Räder pro Jahr lackieren. Insgesamt hatte Superior 65 Millionen Euro in den Standort Werdohl investiert, war dann aber in die Insolvenz geraten.

ilkem sahin dkpm 050724
Ilkem Sahin. Foto: pm

Sorgen um Herbolzheimer Werk

Der Kauf des Superior-Werks in Werdohl macht daher besonders die BBS-Beschäftigten in Herbolzheim nervös. Die dortige BBS-Lackiererei ist ziemlich in die Jahre gekommen. Nicht wirklich zur Beruhigung beigetragen hat auch die Stellungnahme des ISH-Chefs Ilkem Şahin in der vergangene Woche. Da hatte Şahin erklärt, er verhandle über den Kauf des Standorts in Schiltach. Von Herbolzheim war nicht die Rede.

Schlimmer noch. Sahin versicherte, sein Unternehmen habe „im nordrhein-westfälischen Werdohl eine weitere Räderproduktion erworben, die unter anderem eine neue Lackiererei beinhaltet und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten für BBS absichert“, Für BBS, nicht für Herbolzheim.

Das interessiert diese Woche



Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Beim Schiltacher Felgenhersteller BBS hat der Druck auf die neuen Eigentümer offenbar Wirkung gezeigt. Am Abend bestätigt ein Sprecher der vom Unternehmen beauftragten PR-Agentur: „Die Juni-Löhne sind heute überwiesen worden.“ Bis vorletzte Woche war das Unternehmen die Löhne für Mai und Juni schuldig geblieben, hatte aber letzte Woche für den Mai die Gehälter überwiesen.

Schiltach. Deshalb stand das Gespenst erneute Insolvenz beim Felgenhersteller im Raum, die fünfte innerhalb von zwei Jahrzehnten. Gefragt, weshalb die Auszahlung der Löhne so spät erfolgt ist, war der Sprecher ratlos. Er habe nur die Info, dass der Juni gezahlt sei. Ob es im Juli besser laufe, wisse er nicht.

Unklar ist auch, wann im Hinterlehengericht die Produktion wieder anlaufen kann. Der Deal um die Namensrechte soll bekanntlich „bis Ende August über die Bühne gehen“. Weshalb es so lange dauere, könne er auch nicht sagen, so der Agentursprecher.

Hoffnung in Werdohl

Unterdessen ist im sauerländischen Werdohl die Hoffnung gestiegen, dass BBS dort wieder Räder produzieren könnte. Wie berichtet, hatte der ISH-Konzern, dem auch BBS seit Ende 2023 gehört, in Werdohl die Räderfabrik des US-Konzerns Superior aus der Insolvenz gekauft. Die Online-Ausgabe der Lokalzeitung Süderländer Volksfreund Come.on.de berichtet, die Lackieranlage von Superior in Werdohl habe das Bundesumweltministerium vor vier Jahren gefördert. Die Anlage habe damals 34 Millionen Euro gekostet. Sie gilt als eine der modernsten Anlagen in Europa. Sie kann mehr als zwei Millionen Räder pro Jahr lackieren. Insgesamt hatte Superior 65 Millionen Euro in den Standort Werdohl investiert, war dann aber in die Insolvenz geraten.

ilkem sahin dkpm 050724
Ilkem Sahin. Foto: pm

Sorgen um Herbolzheimer Werk

Der Kauf des Superior-Werks in Werdohl macht daher besonders die BBS-Beschäftigten in Herbolzheim nervös. Die dortige BBS-Lackiererei ist ziemlich in die Jahre gekommen. Nicht wirklich zur Beruhigung beigetragen hat auch die Stellungnahme des ISH-Chefs Ilkem Şahin in der vergangene Woche. Da hatte Şahin erklärt, er verhandle über den Kauf des Standorts in Schiltach. Von Herbolzheim war nicht die Rede.

Schlimmer noch. Sahin versicherte, sein Unternehmen habe „im nordrhein-westfälischen Werdohl eine weitere Räderproduktion erworben, die unter anderem eine neue Lackiererei beinhaltet und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten für BBS absichert“, Für BBS, nicht für Herbolzheim.

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.