Streik bei Kern-Liebers-Tochter Saxonia in Göppingen

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Bei Saxonia Umformtechnik und Saxonia Textile Parts in Göppingen steht die Produktion seit Sonntagabend weitgehend. Saxonia ist ein Tochterunternehmen von Kern-Liebers in Schramberg. Auch hier stehen Gespräche und später vielleicht auch Verhandlungen über einen Ergänzungstarifvertag auf der Tagesordnung.

Martin Purschke, Geschäftsführer der IG Metall Göppingen-Geislingen erklärt zum Streik bei Saxonia in einer Pressemitteilung: „Die Beteiligung am Arbeitskampf ist überragend. Das hat sich die Geschäftsführung selbst zuzuschreiben, nachdem sie sich seit Monaten weigert, mit uns über einen Tarifvertrag zu verhandeln.“

Bei einer Urabstimmung am vergangenen Donnerstag hatten 96 Prozent der IG Metall-Mitglieder an den beiden Standorten für den Arbeitskampf votiert, um sich gegen die Tarifflucht ihres Arbeitgebers zur Wehr zu setzen. Die Nachtschicht machte am Sonntag den Auftakt, am Montag ging es tagsüber weiter.

Wie berichtet, war Saxonia bereits im April 2022 aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall ausgetreten, hatte die Belegschaften aber erst Ende November darüber informiert. Seither haben die Beschäftigten mit mehreren Warnstreiks deutlich gemacht, dass sie ein solches Verhalten nicht kampflos hinnehmen werden.

Sie fühlen sich laut IG Metall von ihrem Arbeitgeber mehrfach betrogen: Erst hat er den Verbandsaustritt monatelang verheimlicht und in der Konsequenz sollen die Belegschaften nicht mehr in den Genuss der jüngsten Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie kommen.

Streikparole.

Streikposten an den Werkstoren

Nun stehen die Zeichen auf Konfrontation: An den Toren wachen Streikposten, Plakate verkünden „Tarifvertrag ist besser“, vor dem Werksgelände versammeln sich Streikende und zahlreiche Unterstützer und Unterstützerinnen in einem Zelt.

Und es werden mehr: Am Dienstag habe man „solidarische Unterstützung von Beschäftigten der Konzernmutter, der Schramberger Kern-Liebers-Zentrale“ erhalten. Zudem von Kolleginnen und Kollegen weiterer Kern-Liebers-Standorte in Deutschland. Auch Beschäftigte umliegender Betriebe hätten sich bereits eingefunden und ihre Unterstützung gezeigt.

Purschke: „Weder die Belegschaften in Göppingen, noch die Beschäftigten anderer Kern-Liebers-Standorte lassen sich einfach so die Tarifbindung wegnehmen – das ist die klare Botschaft dieses Arbeitskampfs.“

Kämpferische Stimmung bei Saxonia.

Info: Bei Saxonia Umformtechnik und Saxonia Textile Parts arbeiten etwa 230 Menschen. Saxonia Umformtechnik fertigt insbesondere Blechteile für Fahrzeug-Schließanlagen, Saxonia Textile Parts stellt hauptsächlich Stanzteile für Strickmaschinen her.

Das interessiert diese Woche



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Bei Saxonia Umformtechnik und Saxonia Textile Parts in Göppingen steht die Produktion seit Sonntagabend weitgehend. Saxonia ist ein Tochterunternehmen von Kern-Liebers in Schramberg. Auch hier stehen Gespräche und später vielleicht auch Verhandlungen über einen Ergänzungstarifvertag auf der Tagesordnung.

Martin Purschke, Geschäftsführer der IG Metall Göppingen-Geislingen erklärt zum Streik bei Saxonia in einer Pressemitteilung: „Die Beteiligung am Arbeitskampf ist überragend. Das hat sich die Geschäftsführung selbst zuzuschreiben, nachdem sie sich seit Monaten weigert, mit uns über einen Tarifvertrag zu verhandeln.“

Bei einer Urabstimmung am vergangenen Donnerstag hatten 96 Prozent der IG Metall-Mitglieder an den beiden Standorten für den Arbeitskampf votiert, um sich gegen die Tarifflucht ihres Arbeitgebers zur Wehr zu setzen. Die Nachtschicht machte am Sonntag den Auftakt, am Montag ging es tagsüber weiter.

Wie berichtet, war Saxonia bereits im April 2022 aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall ausgetreten, hatte die Belegschaften aber erst Ende November darüber informiert. Seither haben die Beschäftigten mit mehreren Warnstreiks deutlich gemacht, dass sie ein solches Verhalten nicht kampflos hinnehmen werden.

Sie fühlen sich laut IG Metall von ihrem Arbeitgeber mehrfach betrogen: Erst hat er den Verbandsaustritt monatelang verheimlicht und in der Konsequenz sollen die Belegschaften nicht mehr in den Genuss der jüngsten Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie kommen.

Streikparole.

Streikposten an den Werkstoren

Nun stehen die Zeichen auf Konfrontation: An den Toren wachen Streikposten, Plakate verkünden „Tarifvertrag ist besser“, vor dem Werksgelände versammeln sich Streikende und zahlreiche Unterstützer und Unterstützerinnen in einem Zelt.

Und es werden mehr: Am Dienstag habe man „solidarische Unterstützung von Beschäftigten der Konzernmutter, der Schramberger Kern-Liebers-Zentrale“ erhalten. Zudem von Kolleginnen und Kollegen weiterer Kern-Liebers-Standorte in Deutschland. Auch Beschäftigte umliegender Betriebe hätten sich bereits eingefunden und ihre Unterstützung gezeigt.

Purschke: „Weder die Belegschaften in Göppingen, noch die Beschäftigten anderer Kern-Liebers-Standorte lassen sich einfach so die Tarifbindung wegnehmen – das ist die klare Botschaft dieses Arbeitskampfs.“

Kämpferische Stimmung bei Saxonia.

Info: Bei Saxonia Umformtechnik und Saxonia Textile Parts arbeiten etwa 230 Menschen. Saxonia Umformtechnik fertigt insbesondere Blechteile für Fahrzeug-Schließanlagen, Saxonia Textile Parts stellt hauptsächlich Stanzteile für Strickmaschinen her.

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.