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„Waldkindi“ in Bühlingen: Großes Interesse und immer wieder Zaungäste

Arbeiten für den Waldkindergarten in Bühlingen laufen auf Hochtouren / Betrieb startet am 8. September / Team mit Anmeldezahlen bereits mehr als zufrieden.

„Schmuck sieht er aus und zieht die Blicke unweigerlich auf sich“, schreibt die Stadtverwaltung Rottweil über einen Naturwagen am Waldrand bei Bühlingen. Dort entsteht derzeit der erste Waldkindergarten Rottweils. Und das Interesse sei groß, teilt die Verwaltung weiter mit. Das Team freue sich bereits auf den Start. Das Angebot richtet sich an Kinder ab drei Jahren, Anmeldungen sind noch möglich.

„Hier kommen noch Hackschnitzel hin, damit es bei Regen nicht so matschig ist, und dort zwei Außentoiletten – eine für das Team und eine für die Kinder“, erklärt Saskia Ahrens, die sich die Leitung des Waldkindergartens mit Steven Rodriguez teilt. Heute ist Teambesprechung am Naturwagen und die Stimmung ist bestens, denn Planungen und Arbeiten für den neuen Kindergarten biegen auf die Zielgerade ein.

Hoch motiviert sind auch Fachkraft Katrin Tosic und der PIA-Azubi Jan Zaar. Sie alle können es kaum erwarten, bis es endlich losgeht. Das Angebot des Waldkindergartens in Rottweil ist neu. Und sehr nachgefragt, wie Tamara Heim, Abteilungsleiterin der städtischen Kindergarten- und Schulverwaltung informiert. Zehn Kinder sind bereits angemeldet, vier vorgemerkt – Wechsler und Neue, wie Heim sagt. „Das ist ganz wichtig für eine Kindergartengruppe. Die muss durchmischt sein, denn die Kleinen lernen von den Großen“, erklärt Saskia Ahrens und freut sich über das große Interesse.

Insgesamt 20 Plätze gibt es in dem eingruppigen Kindergarten, der mit verlängerten Öffnungszeiten an den Start geht. Im Moment stehen die Chancen ganz gut, hier noch einen Platz zu bekommen, lässt Tamara Heim wissen.

Anmelden kann man sich über das städtische Portal unter www.rottweil.de. Prioritäten können genannt werden. „Und wir schauen dann, wie die Platzsituation ist“, erklärt Tamara Heim das Prozedere.

Das Team ist jeden Tag vor Ort, plant und bereitet vor. „Und es kommen auch immer wieder Leute, die sich den Naturwagen und das Gelände anschauen wollen“, sagt Steven Rodriguez, der dann gerne über die Konzeption informiert. Der Naturwagen, der übrigens in Hamburg aus Naturmaterialien eigens für Waldkindergärten angefertigt wurde, hat auf seinen 36 Quadratmetern Fläche einiges zu bieten. Am Eingang gibt es eine kleine Garderobe, an der jedes Kind sein Körbchen für sein Vesper und Co. hat. Zudem gibt es eine Trockentoilette, die bei schlechtem Wetter oder im Winder genutzt werden kann, ebenso eine kleine Küche mit Gasherd. Beheizt wird der Wagen mit einer Gasheizung. Auf zwei Ebenen warten eine Puppen- und eine Bauecke auf die Kinder, und es gibt Tische, eine Bank und Stühle für Mal- oder Bastelarbeiten – wie in einem „normalen“ Kindergarten auch.

Draußen wird als Nebengebäude ein Seecontainer aufgestellt, der als Lager, aber auch als Bühne, Holzwerkstatt oder Aktionsraum genutzt werden kann, denn der Container kann nach vorne geöffnet werden. Es wird auch ein Sitzkreis mit Baumstammsitzen und Feuerschale installiert, der Sandkasten ruht bereits unter einer Folie. Und auch eine Matschküche wird noch eingerichtet.

„Nächstes Jahr bekommen wir Hochbeete, die wir bepflanzen können“, sagt Saskia Ahrens. „Und ganz wichtig ist der Zaun, der in den nächsten Wochen um das Gelände errichtet wird, denn schließlich soll der Bereich ja sicher sein“, sagt Christof Birkel vom städtischen Fachbereich Hochbau. Direkt am Wagen gibt es eine Überdachung, eine Terrasse sowie Tische und Bänke aus Holz. Auch die stehen schon bereit.

Wichtig ist dem Kindergartenteam, den Kindern eine sichere Umgebung zu bieten, in der sie sich im Einklang mit der Natur frei entfalten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. „Die Natur spricht alle Sinne an. Wir möchten den Kindern die Zeit geben, sich frei entwickeln zu können“, so Steven Rodriguez. Das sei in Zeiten der Reizüberflutung besonders wichtig.

Spielsachen habe die Natur genügend zu bieten, deswegen sei der Kindergarten anders ausgestattet als herkömmliche Kindergärten. „Das ist auch für uns als Träger ein spannendes Projekt“, sagt Tamara Heim. Dass sich die Kinder hier direkt mit der Natur auseinandersetzen können, den Umgang mit Tieren lernen und sich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, das findet sie sehr spannend. Mit der Römerschule steht der Kindergarten ebenfalls in Kontakt. Die Kooperationslehrerin werde die Schulanfänger regelmäßig besuchen.

„Und ganz nebenbei bietet der Waldkindergarten einen weiteren Vorteil für die Stadtverwaltung“, schreibt diese in ihrer Mitteilung. „Die komplette Maßnahme kostet 150.000 Euro. Der Neubau eines regulären Kindergartens mit einer vergleichbaren Gruppengröße würde etwa 1,2 Millionen Euro kosten.“




Pressemitteilung (pm)

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