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Achert-Schule gibt Beispiel für gutes Bauen

Wie geht gutes Bauen heute? Antworten auf diese Frage bietet eine Wanderausstellung zum Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg im Rottweiler Stadtmuseum. Nur noch dieses Wochenende besteht die Möglichkeit, sie dort anzuschauen.

Entdecken kann man dabei ein breites Panorama an Beispielen für gelungenes Bauen. Maßstab für diese Bewertung ist zum einen ein nachhaltiger, sparsamer Umgang mit Ressourcen – viele Beispiele zeigen Um- und Weiternutzungen. Und zum andern, dass die Bauten dörfliches und städtisches Leben anregen und das Miteinander von Menschen sowie deren Wohlbefinden fördern.

Aus 235 Einreichungen hat eine Jury 27 Projekte ausgewählt, die diese Ziele vorbildlich umsetzen: Zum Beispiel, indem in der Gemeinde Walddorfhäslach im Landkreis Reutlingen der Ortskern von Verkehr entlastet und neu belebt wurde. Oder indem in Ravensburg ein Verwaltungsbau aus den Fünfzigerjahren zu einem schmucken Wohnturm erweitert wurde. Oder indem eine ehemalige Brauerei in Mannheim zu einem Komplex mit Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe umgestaltet wurde.

Man ist beeindruckt von der Fülle von Ideen, bestehende Bausubstanz clever mit aktuellen Erfordernissen in Einklang zu bringen. Fast idealtypisch auf den Punkt gebracht wird der Ansatz einer Umnutzung beim Wieselhof in Kirchzarten. Den Dreisamtäler Eindachhof aus dem Jahr 1785 verwandelten Planer und Handwerker zu einem Mehrgenerationenhaus mit vier Wohneinheiten, der historisches Gepräge mit aktuellen Anforderungen verbindet.

27 preisgekränte Projekte aus ganz Baden-Württemberg zeigt die Ausstellung im Stadtmuseum. Foto: nrwz

Dass die Ausstellung zum Staatspreis Baukultur überhaupt in Rottweil zu sehen ist, ja dort startet, hat damit zu tun, dass auch ein Rottweiler Projekt ins Rampenlicht gehoben wird: Die Achert-Schule, deren Umbau 2024 in der Kategorie „Bauen für Bildung und Forschung“ ebenfalls mit dem Staatspreis prämiert wurde.

Die Förderschule mit besonderen pädagogischen und sozialen Anforderungen hat durch die Sanierung einen räumlichen Rahmen bekommen, der dem Schulalltag Struktur, Offenheit und Wärme gibt. Besonders markant wird die Veränderung an dem Siebzigerjahre-Bau durch eine Großverglasung auf der Westseite: Sie dient der Wärmedämmung, schützt die Sichtbetonfassade vor Wettereinflüssen – und macht den Baukörper wesentlich freundlicher, heller und einladender. Die Achert-Schule gibt ein Beispiel für gutes Bauen. Alt und neu wurden hier wirklich clever verknüpft.

Info: Die Ausstellung zum Staatspreis Baukultur im Stadtmuseum Rottweil (Hauptstr. 20) ist noch bis zum 22. Juni von 14 bis 16 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.




NRWZ-Redaktion

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