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AOK: Zahl der HIV-Behandlungen im Landkreis Rottweil steigt

Krankenkasse: Prävention und Aufklärung bleiben Herausforderung

Im Landkreis Rottweil verzeichnet die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg einen Anstieg der HIV-Behandlungen unter ihren Versicherten. 2023 befanden sich 50 Personen wegen einer HIV-Infektion in ärztlicher Behandlung. In den Jahren 2019 bis 2023 ist der Anteil der Betroffenen im Schnitt um rund 6,8 Prozent pro Jahr gestiegen. In ganz Baden-Württemberg gab es unter den AOK-Versicherten rund 4.800 HIV-Infizierte. Ihr Anteil stieg im genannten Zeitraum jedes Jahr um durchschnittlich rund 3,2 Prozent. Diese Entwicklung zeigt die weiterhin bestehenden Herausforderungen in der Prävention und Aufklärung rund um sexuelle Gesundheit. 

Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Versicherten im Landkreis Rottweil, die aufgrund anderer Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis oder Gonorrhoe behandelt wurden, im selben Zeitraum im Schnitt um gut ein pro Jahr gesunken. Sowohl bei HIV als auch bei den sonstigen Geschlechtskrankheiten könnte die Dunkelziffer höher sein, da nur die Versicherten berücksichtigt werden konnten, die sich tatsächlich in ärztlicher Behandlung befanden. 

Geschlechtskrankheiten umfassen eine Vielzahl von Infektionen, die durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Die Behandlung erfolgt erregerspezifischZu den häufigsten Symptomen zählen beispielsweise ungewöhnlicher Ausfluss aus Harnröhre oder Vagina, Juckreiz, Rötung, Bläschen oder Warzen im Genital- oder Analbereich, Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, Schwellungen in der Leistengegend, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Allgemeinsymptome wie Fieber, Müdigkeit oder Unwohlsein. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. So lösen Chlamydien-Infektionen häufig keine oder nur geringe Krankheitssymptome aus. Das kann dazu führen, dass die Infektion unwissentlich weitergegeben wird. Unbehandelt kann sie sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen.

„In Deutschland nehmen die meisten sexuell übertragbaren Infektionen zu, insbesondere Chlamydien, Syphilis, Gonorrhoe und Hepatitis B“, sagt Susanne Schleicher, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Die Gründe hierfür sind vielfältig: geändertes Risikoverhalten, ein Rückgang der Kondomnutzung, eine Zunahme der Sexualkontakte sowie mehr Vielfalt an Partnerschaftsmodellen und Sexualpraktiken spielen ebenso eine Rolle wie die verbesserte Diagnostik und Testhäufigkeit. „Auch das Wissen über sexuell übertragbare Infektionen ist oft lückenhaft, was die Ausbreitung begünstigt“, so Dr. Schleicher. Jugendliche und junge Erwachsene (15 – 25 Jahre) gehören zu den am stärksten betroffenen Gruppen, da sie häufiger wechselnde Sexualpartner haben und seltener Kondome benutzen.

„Die Verwendung von Kondomen ist vor allem in bestimmten Bevölkerungsgruppen, wie der homosexuellen Szene, deutlich zurückgegangen. Dies steht im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit wirksamer medikamentöser HIV-Präventionsmaßnahmen, wodurch das Schutzverhalten gegen andere sexuell übertragbare Infektionen nachgelassen hat“, erläutert die AOK-Ärztin.

„Den sichersten Schutz bietet die konsequente Verwendung von Kondomen. Wichtig sind auch Impfungen beispielsweise gegen HPV und Hepatitis sowie regelmäßige Testungen, wie das Chlamydien- Screening für junge Frauen bis 24 Jahre“, so die Ärztin weiter.




Pressemitteilung (pm)

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