Landkreis Rottweil erhält Millionenförderung

Der Landkreis Rottweil erhält im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ 1,35 Millionen Euro vom Bund, dazu kommen 75.000 Euro vom Land Baden-Württemberg. Mit einem Eigenanteil von ebenfalls 75.000 Euro kann der Landkreis Rottweil damit ein starkes Kulturprojekt mit Beteiligung der Bevölkerung auf die Beine stellen – und zwar über fünf Jahre hinweg.
Kreis Rottweil – „Das ist ein großartiger Erfolg für unseren Landkreis und eine starke Bestätigung für die Vorarbeit der Projektbeteiligten, denen mein herzlicher Dank gilt“, freut sich Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel. „Kultur verbindet – so lautet die Devise des Projekts, und eben das wollen wir ermöglichen, indem wir Menschen zusammenbringen.“
Der Landkreis Rottweil war bereits in der ersten Programmphase aktiv. Unter dem Motto „Mix & Match“ entstanden kreative, experimentierfreudige Projekte – etwa „Strom Aufwärts“ mit der Offenen Jugendarbeit in Deißlingen, die Gestaltung der Dekoration für das Hiphop-Festival Blockparty in Oberndorf, ein Theaterstück des Zimmertheaters Rottweil auf Baiss einer echten Lebensgeschichte, ein Kunstworkshop in der Erich-Hauser-Stiftung, bei dem „Stille Betrachter“ entstanden oder das Projekt „Petticoat trifft Wochenmarkt“. Die Bandbreite ist groß, die Idee dahinter klar: Kultur soll raus aus dem Elfenbeinturm und rein ins Leben.
Die Kooperationspartner und Projektpartner in dieser Entwicklungsphase waren zahlreich: Das Kulturamt Schramberg, das Kulturamt Oberndorf, das Generationenhaus Linde 13 Oberndorf, die Städtischen Museen Rottweil, die Halle 16 Sulz, die Jugendkunstschule Kreisel sowie das Zimmertheater Rottweil.
Mit der neuen Förderung können die Anfänge nun weiterentwickelt werden – auf drei Ebenen. So entsteht zum einen eine digitale Plattform, die Menschen, Orte, Ideen und Ressourcen im Landkreis vernetzt und gemeinsam weiterentwickelt. Als zweiter Baustein werden die „Mix & Match-Projekte neu aufgelegt und weiterentwickelt. So werden jährliche Ideenwettbewerbe ausgeschrieben, bei denen Institutionen, Vereine und Gruppierungen ihre Projekte und Ideen einbringen können. So entsteht ein wachsender Werkzeugkasten, der gute Beispiele aus dem Landkreis nicht nur dokumentiert, sondern auch multiplizierbar macht. Drittens sollen kulturelle Großprojekte entstehen, bei denen große Teile der Bevölkerung eines ganzen Dorfs oder Ortes gemeinsam kulturell aktiv wird.
Johannes Waldschütz, Leiter der Stabsstelle Archiv, Kultur, Tourismus, ist überzeugt: „Unser Projekt lebt davon, dass sich viele Menschen einbringen – Haupt- wie Ehrenamtliche, Jung und Alt, Städte und Dörfer. Kultur wird so zum verbindenden Element in einer vielfältigen Gesellschaft.“ Sophia Miller, Projektkoordinatorin ergänzt: „Im letzten Jahr haben wir viel Enthusiasmus gespürt, jetzt brennen alle bisher Beteiligten darauf, weiterzumachen. Wir hoffen, dass noch viele dazukommen!“
Das Programm „Aller.Land“ wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit der Kulturstiftung des Bundes, dem Bundesministerium des Innern sowie dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft umgesetzt. Insgesamt wurden 30 Regionen in ganz Deutschland ausgewählt – davon nur zwei Landkreise in ganz Baden-Württemberg.