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Die ganze Bandbreite der zeitgenössischen Kunst

 Mitgliederausstellung Podium Kunst in Schramberg

Von A wie Frank Altmann bis W wie Ingrid Wild reicht die Liste der Künstlerinnen und Künstler, die ab dem kommenden Wochenende ihre Werke im Schramberger Schloss zeigen werden. Allen gemeinsam: Sie sind Mitglieder im Schramberger Kunstverein Podium Kunst.

Schramberg. „Alle Formate, alle Techniken, alle Materialien“ seien vertreten, so der Vorsitzende von Podium Kunst Lars Bornschein. „Die ganze Bandbreite.“ Gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern Miriam Huschenbeth, Andreas Krause und Rémy Trevisan war Bornschein im Schloss dran, die Bilder und Plastiken an der richtigen Stelle zu platzieren.

Lars Bornschein und Andreas Krause schauen, wie sich der Künstler die Hängung vorgestellt hat. Foto: him

Der Verein habe alle Mitglieder angeschrieben und gefragt, ob sie mit einem Werk ihrer eigenen Wahl bei der Ausstellung mitmachen wollen, so Bornschein. „Wir waren überrascht wie viele sich gemeldet haben.“ Erfreulicher Nebeneffekt, es gab eine ganze Reihe von Neueintritten. Auch mehrere Künstlerinnen und Künstler aus Rottweil wie Tobias Kammerer, Angelika Flaig oder Eva Bur am Orde beteiligen sich. „Es ist ein Querschnitt der Kunstschaffenden aus dem Raum Schramberg.“

Es habe keine Jurierung gegeben, einzige Vorgabe, die Werke sollten nicht älter als drei Jahre sein. Das Projekt sei für Podium Kunst ein Novum, versichert Bornschein.

40 unterschiedliche Kunstwerke

Die Vielzahl der unterschiedlichen Kunstwerke in den drei großen Räumen im Schramberger Schloss so zu platzieren, dass es ein harmonisches Ganzes gibt, hat den Akteuren einiges Kopfzerbrechen bereitet. Nun geht es um die letzten Hängungen. Ein Hinterglasbild wird am Fenster aufgehängt und kommt so zur Geltung. Für vier kleine Bilder aus einer Serie misst Andi Krause genau die Abstände und klopft dann Nägel in die Holzwand.

Präzision ist gefragt. Foto: him

Ein großes Werk von Trevisan hängt schon: „Eine Hommage an Keith Haring“, habe er ausgesucht, erläutert Trevisan. Haring, der frühe Star des Graffiti, sei auch ein Aktivist gewesen und habe sich sehr für AIDS-Kranke eingesetzt. Wer genau hinschaut, findet die typische Haring-Männchen auch auf Trevisans Bild. „Haring hat auch als Keramiker gearbeitet“,  so Trevisan. „Da findet man auch seine typischen Piktogramme drauf.“

Rémy Trevisan mit seiner Hommage an Keith Haring. Foto: him

Zwei Werke von Schramberger Künstlern zeigt die Schau postum: Ein Werk des Malers Gerold Rapp und eines von Ralf Rota Maier, der vor wenigen Monaten verstorben ist.

Überraschendes

Auch Menschen, die man in Schramberg nicht in erster Linie als Künstler wahrnehmen würde, sind vertreten. KI-Spezialist Mark Finnern hat eine kirchenkritische Installation beigesteuert, Thomas Klukas ein Foto von der Villa Junghans, von Klaus Andreae stammt ein Aquarell. Auch die Malerin Ingrid Wild zeigt etwas für sie weniger Bekanntes: Eine Plastik mit Schläuchen.

Gerd Pflumm mit einem für ihn ungewöhnlichen Werk.
Ela Hartelt mit einer Kleinplastik aus Alabaster
Detail aus Scherenschnitt von Miriam Huschenbeth
„Der Klimawandel“ von Marc Bornschein. Fotos: him

Alle Werke seien zu verkaufen, so Bornschein. Bei einem Bild zum Klimawandels, das sein Bruder Marc gemalt hat, sei der Preis „200 Bäume pflanzen“. Wer sich auf sein Glück verlassen möchte, um zu Kunst zu kommen, der kann bei der Vernissage am Freitag auch ein Los kaufen. „Wir haben etwa 15 Bilder gespendet bekommen, die werden wir verlosen“, kündigt Bornschein an.

Bis zum 4. Januar besteht dann die Gelegenheit, die Werke der 40 zu betrachten. Geplant sind einige Veranstaltungen im Beiprogramm wie eine Kinder- und Familienführung und eine Lesung von Autoren aus ihren Werken, beides zwischen den Jahren.

Die Vernissage ist am Freitag, 7. November um 19 Uhr im Stadtmuseum Schramberg.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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