„Moin und Ahoi“ aus Kiel: Sie benötigen die „Rottweil“ noch

Autor / Quelle: Peter Arnegger
Lesezeit 3 Min.
Das Minentauchereinsatzboot M 1061 Rottweil. Bildrechte:Bundeswehr / Friedrich Weishaupt, Fotografin: Tanja Wendt

Sie ist aufs Beste willkommen und besucht die Stadt traditionell in der Vorweihnachtszeit: die Mannschaft des Minentauchereinsatzbootes „Rottweil“. Erst dieser Tage übergaben die Soldaten nach einem wieder vielbesuchten Ausschank ihres Marinepunschs eine stattliche Spendensumme an Rottweiler gemeinnützige Vereine und Initiativen. Sie werden hier also auch gebraucht. Deshalb erschreckt ein umlaufendes Gerücht ein wenig.

Eine Leserin meldet sich bei der NRWZ und erzählt, sie sei gefragt worden, ob es denn stimme, dass die Marine und damit der Punsch das letzte Mal in Rottweil war. „Das Boot soll verschrottet, die Abteilung aufgelöst werden“, erzähle man sich in der Stadt. Ob die NRWZ da mal nachhaken könne.

Tun wir, und zwar zunächst bei Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf, der erst vor wenigen Tagen die Mannschaft des Minentauchereinsatzbootes „Rottweil“ samt Korvettenkapitän Wolfram Fuchs verabschiedete. Wobei die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung dazu schon versprach: „Ein Wiedersehen mit Teilen der Mannschaft der ‚Rottweil‘ gibt es bereits an der Fasnet und spätestens beim Weihnachtsmarkt 2026, wenn es wieder heißt ‚Anstoßen für den guten Zweck'“. Entsprechend überrascht zeigte sich Ruf am Dienstag von der Frage, ob das Boot verschrottet, die Abteilung aufgelöst werden soll. Ruf dazu: „Mein Kenntnisstand ist, dass die Rottweil in die Werft muss, also keine Verschrottung.“

Das wird am Dienstagnachmittag von einem Sprecher der Marine auf Nachfrage der NRWZ bestätigt. „Moin und Ahoi“, schreibt Fregattenkapitän Tim Gabrys und sendet „Grüße von der sonnigen Kieler Förde“. Er nimmt nur ganz knapp Stellung und begründet dies damit, eigentlich im Urlaub zu sein und wie wir alle vor dem nahenden Weihnachtsfest zu stehen. Er schreibt aber klar: „Es ist ein Gerücht und mehr nicht! Nach jetzigem Zeitpunkt ist keiner Außerdienststellung der ‚Rottweil‘ geplant“.

Übrigens: Menschen, die sich für die Arbeit auf diesem und weiteren Booten interessieren, empfiehlt der Marine-Sprecher eine NDR Reportage über die Minentaucher (zu finden in der ARD-Mediathek). Darin werde man auch die „Rottweil“ erkennen, „die mehr als gebraucht wird“, so Gabrys.

Das Minentauchereinsatzboot „Rottweil“ gehört zur Frankenthal-Klasse der Deutschen Marine und ist in Kiel stationiert. Die Boote dieser Klasse sind speziell für die Minenabwehr konzipiert und spielen eine wichtige Rolle bei der Räumung von Seeminen und Kampfmitteln in Nord- und Ostsee. Mit einer Länge von etwa 54 Metern und einer Besatzung von rund 40 Soldaten führt die „Rottweil“ regelmäßig Einsätze zur Sicherung der Seewege durch. Die Patenschaft zwischen dem Schiff und der Stadt Rottweil besteht seit der Indienststellung und wird durch regelmäßige Besuche der Mannschaft in der Patenstadt gepflegt – ein besonderes Band zwischen Marine und Stadt.

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